Putin soll eine Friedensregelung auf der Grundlage einer Teilung der Ukraine angeboten haben. Der Vorschlag scheint für ihn selbst nicht besonders attraktiv. Möglicherweise sucht er nach einem Ausweg aus einem Krieg, den er begonnen hat, den er aber nicht zu Ende führen kann. Das zumindest kann sich der geopolitische Analyst George Friedman vorstellen, der in seinem Gastbeitrag der Frage nachgeht, was dran ist an Putins Friedensplan. Ingo Way widmet sich derweil dem Krieg in Gaza und der Diplomatie in der UN. In einem Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat nämlich fordert Algerien den Abzug Israels aus Rafah. Angeblich verlangt das auch der Internationale Gerichtshof. Aber stimmt das überhaupt? Way zumindest vermutet, dass das Völkerrecht derzeit nur ein Schutzschild für die Hamas sein könnte. Wir bleiben beim Völkerrecht: Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshof hat gleichzeitig Haftbefehle gegen Israels Premierminister Benjamin Netanjahu und Führer der Hamas beantragt. Im Interview mit Cicero erklärt der Völkerrechtler Matthias Herdegen, warum dies der moralischen Autorität der internationalen Gerichtsbarkeit einen erheblichen Schaden zufügt. Auch Ursula Kähler widmet sich heute Kriegen, Konflikten und Rechtsstreitigkeiten – zum Glück aber nur auf der Leinwand. Unsere Filmkritikerin hat sich für Sie Guy Nattivs Film „Golda – Israels Eiserne Lady“ angeschaut. Der rekonstruiert mit seiner gelungenen Mischung aus Kriegsfilm und Biopic den Jom-Kippur-Krieg. Helen Mirren brilliert darin als Golda Meir und lässt hinter die Fassade der israelischen Ministerpräsidentin blicken. Ein lesenswertes Stück über den Rauch des Krieges. Und da man im Journalismus keine Namenswitze machen sollte, folgt die Überleitung zum nächsten Thema einfach nahtlos. In Berlin hat die Universitätspräsidentin Geraldine Rauch zunächst öffentlich antisemitische Äußerungen unterstützt und sich später erst nach Aufforderung durch den Berliner Senat davon distanziert. Der Fall Rauch zeigt, welch verheerende Ideologie sich der Universitäten bemächtigt hat. Für meinen Kollegen Ferdinand Knauß offenbart das einen Ungeist an den Universitäten. Daniel Stelter fragt derweil wieder einmal: Wohin mit ihrem Geld? Er stellt fest: Deutschlands Stärke basiert auf Industrien, die es seit dem Kaiserreich gibt: Chemie, Maschinenbau, Automobilindustrie. In vielen weiteren Bereichen, in denen Deutschland einst eine führende Rolle innehatte, ist dies nicht mehr der Fall. Obwohl der Computer in Berlin erfunden wurde und das Audioformat MP3 in Erlangen. Aber Wirtschaft ist Aufbau und Zerstörung. Und so scheint das Land derzeit von seinen Erfindungen nicht zu profitieren. Ihr Ralf Hanselle, stellvertretender Chefredakteur |