Putin schickt Truppen in die Ukraine
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Christian Sieben

22. Februar 2022

Liebe Frau Do,

Wladimir Putin geht aufs Ganze. Russlands Präsident erkennt die Separatistengebiete im Osten der Ukraine an, das Minsker Abkommen ist damit hinfällig. Am späten Abend kündigte er die Entsendung von Truppen in den Osten der Ukraine an, um „den Frieden zur erhalten“. Neue Sanktionen durch USA und Europa sind bereits geplant. Über Nacht tagte der UN-Sicherheitsrat in einer Dringlichkeitssitzung. Über die aktuellen Entwicklungen berichten wir weiterhin im Newsblog. Kerstin Münstermann kommentiert. Tim Braune rekapituliert die dramatischen Entwicklungen. 

Heute wichtig:

Personalengpässe: Die Omikron-Welle klingt ab, doch nach wie vor sind die täglichen Infektionszahlen hoch. Weil in den Kitas das Personal knapp wird, rechnet NRW-Familienminister Stamp mit Schließungen. Auch in den Krankenhäusern bleibt die Belastung groß, in den kommenden Tagen rechnen Fachleute mit steigenden Patientenzahlen. Meine Kollegen haben den aktuellen Stand. 

Hambach-Einsatz: Der größte Teil des Hambacher Forsts ist bereits gerodet, doch die politische Aufarbeitung ist noch lange nicht am Ziel. Wie mein Kollege Maximilian Plück recherchiert hat, warnten die Stadt Kerpen und der Kreis Düren die Landesregierung bereits im Spätsommer davor, den Einsatz mit baurechtlichen Bedenken zu begründen. Mehr Hintergründe lesen Sie hier. 

Feuer in Essen: Die erschreckenden Bilder vom Großbrand in einem Essener Wohnkomplex haben Sie gestern bestimmt gesehen. Zum Glück wurden nur drei Menschen leicht verletzt. Doch die Frage, warum sich die Flammen in dem recht neuen Gebäude so schnell ausbreiten konnten, beschäftigt nun Sachverständige. Der kräftige Wind dürfte nicht die einzige Ursache gewesen sein. Jörg Isringhaus berichtet.

Meinung am Morgen:

Putins Einfluss: Oft ist zu hören und zu lesen, Russlands Präsident reagiere lediglich auf eine Bedrohung durch die Nato. Für unseren Brüssel-Korrespondenten Gregor Mayntz ist dies ein Beleg dafür, dass Putins Propaganda wirkt – bis tief in den Westen. Welche Schlüsse daraus zu ziehen sind, schreibt er in seinem Kommentar.

Pendlerpauschale: Die hohen Energiepreise machen vor allem Bürgern mit geringerem Einkommen Sorgen. Bayern und NRW fordern jetzt gemeinsam eine wirksame „Energiepreisbremse“, insbesondere eine höhere Pendlerpauschale und niedrige Energiesteuern. Was von den Vorschlägen zu halten ist, arbeitet Ante Höning in ihrem Leitartikel heraus.

Bier und Politik: Vor knapp zwei Wochen hat der Drogenbeauftragte der Bundesregierung mit seiner Forderung, Bier und Wein erst an Erwachsene ab 18 Jahren zu verkaufen, Aufsehen erregt. Doch auf offene Ohren in der Politik stieß er bislang nicht. Warum das Thema im Bundestag unbeliebt ist – und was der Titel "Botschafter des Bieres" damit zu tun haben könnte – beleuchtet Kerstin Münstermann in ihrer Kolumne "Berliner Republik".

So gesehen:

Nach den sturmbedingten Ausfällen der vergangenen Tage soll der Fernverkehr bei der Bahn heute wieder annähernd normal laufen. Doch der Ärger bei vielen Kunden und Fahrgastverbänden ist groß, wie Reinhard Kowalewsky berichtet. Denn oft wurden offenbar auf Anzeigentafeln Züge angekündigt, die dann doch nicht kamen. Auch das Infoportal "zuginfo.nrw" soll keine große Hilfe gewesen sein. Für den Ärger der Reisenden habe ich Verständnis. Gegen höhere Gewalt ist nichts auszurichten. Aber es sind die vermeidbaren Fehler, die besonders ärgerlich sind – sei es im Job, beim Sport oder eben am Bahnsteig. Ich wünsche Ihnen nun einen störungsfreien Start in diesen Dienstag, machen Sie es gut!

Herzlich,

Ihr

Christian Sieben

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