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18. Juli 2016 Liebe Frau Do, als ich am Freitagabend die Eilmeldung vom Putsch in der Türkei las, war mein zweiter Gedanke: Das ist eine schlechte Nachricht für die Türkei. Denn der türkische Präsident Erdogan ist zwar ein Politiker mit despotischen Zügen und einem flexiblen Verhältnis zu Rechtsstaat, Meinungsfreiheit und Gewaltenteilung, aber er ist kein völkermordender Diktator, sondern ein mit deutlicher Mehrheit demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt. Das türkische Volk kann ihn abwählen, wenn es das will – das türkische Militär hat damit nichts, aber auch gar nichts zu tun. Nachdem unsere Online-Redaktion Sie seit Freitagnacht über die aktuellen Entwicklungen in der Türkei auf dem Laufenden gehalten hat, haben wir in der heutigen Zeitung auf drei Sonderseiten versucht, die Hintergründe und die Auswirkungen des gescheiterten Staatsstreichs zu beleuchten: von der historischen Rolle der Armeeführung über die Reaktionen der Türken in Deutschland bis hin zu kruden Verschwörungstheorien und den politischen „Säuberungen“ Erdogans in Militär und Justiz. Auch das andere große Thema unserer Ausgabe ist leider kein schönes: der Anschlag von Nizza, bei dem mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. Bei dem Lastwagenfahrer, der nach Einschätzung des französischen Ministerpräsidenten Valls von der Terrormiliz IS ermutigt wurde, soll es sich um einen 31-jährigen Mann aus Tunesien handeln, der sich erst kürzlich radikalisiert hat. Mein Kollege Martin Kessler hat analysiert, wann Zuwanderung zum Sicherheitsrisiko für eine Gesellschaft wird. Schon länger war bekannt, dass die Deutsche Bank in Deutschland schrumpfen will. Jetzt hat das Unternehmen eine Liste der Filialen veröffentlicht, die geschlossen werden sollen – 188 in ganz Deutschland, 51 in Nordrhein-Westfalen, vier allein in Düsseldorf. In Städten wie Xanten oder Erkelenz wird die Bank künftig gar nicht mehr mit einer eigenen Filiale vertreten sein. Die Leiterin unseres Wirtschaftsressorts, Antje Höning, hat aufgeschrieben, welche Folgen dieser Schritt für Mitarbeiter und Kunden der Bank hat. Wem das jetzt endgültig reicht an schlechten Nachrichten, dem empfehle ich den Text meines Kollegen Klas Libuda: Er war in Weeze, beim Parookaville-Festival. Ich hatte davon noch nie etwas gehört. Zu Unrecht, wie ich jetzt weiß, denn ein Festival dieser Größe ist selten. 50.000 Menschen haben eine eindrucksvolle Bühnenshow erlebt und Techno-Musik gehört, die sich mit 180 Beats pro Minute eher nicht zum Bluestanz eignet. In dieser Geschichte findet sich auch mein Lieblingszitat unserer morgigen Ausgabe: „Die haben hier alle einen an der Waffel, aber sind ganz lieb.“ Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche! Ihr Stefan Weigel | ||
DAS WICHTIGSTE ZUM FRÜHSTÜCK | ||
Nach dem Anschlag in NizzaWenn Zuwanderung zum Risiko wirdNizza. Die meisten islamistischen Attentäter der jüngsten Terrorserie in Frankreich und Belgien kommen aus den Maghreb-Staaten. Trotzdem sind Marokkaner, Algerier und Tunesier grundsätzlich nicht gefährlicher als andere Zuwanderer. Ob Integration gelingt, ist auch eine Frage der Zahl. mehr | ||
Deutsche BankDeutschlands größtes Geldinstitut schließt 51 Filialen in NRWFrankfurt. Die Deutsche Bank macht Tabula rasa: Um die Kosten zu senken, dünnt sie ihr Netz massiv aus. Bundesweit schließt sie bis Ende des nächsten Jahres 188 von 723 Filialen. Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen: Hier fallen 51 von 205 Filialen weg. mehr | ||
Parookaville-Festival in WeezeTechno in der Albtraum-FabrikWeeze. Zum Musikfestival "Parookaville" kamen am Wochenende 50.000 Menschen ins niederrheinische Weeze. Unser Autor fragt sich: Warum bloß? mehr | ||
AUCH INTERESSANT | ||
Truppenübungsplatz Lüneburger HeidePokémon-Go-Spieler stolpern in echtes SchießtrainingHannover . Dass die neue App Pokémon-Go nicht ganz ungefährlich sein kann, machte in den letzten Tagen schon die Runde. Nun sind aber auf der Jagd nach den virtuellen Monstern drei Spieler in der Lüneburger Heide in eine echte Schießübung gestolpert. mehr | ||
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