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BRSO Quarterly

marije grevink – erste violinen

»MUSS ES SEIN…?«

»Muss es sein?« – eine zwingende Frage. Fast trotzig. Die unvermeidliche Antwort ist schon bekannt. Aber kampflos nachgeben ist auch keine Option. Das »muss« ist schuld. Ein »könnte« wäre sanfter, freundlicher. Es ist jedoch nicht vorstellbar, auf eine Frage im Konjunktiv einen ganzen Streichquartettsatz aufzubauen. Schon gar nicht, wenn man Ludwig van Beethoven heißt und an Opus 135 arbeitet. Die Musik würde sonst nur so vor sich hinplätschern. Das »muss« ist in dieser Frage also ein Muss, um zum wesentlichen »es« vorzudringen. Erfreulicherweise findet sich das Wesentliche in dieser Broschüre gleich nach diesem Text. Das BRSO präsentiert es musikalisch bildhaft, mit alten und neuen Klängen, vor ernstem oder heiterem Hintergrund. Und am Ende konsequent – zwingend eben – mit Beethoven. Nun ist das »sein« nicht mehr weit weg: Die bekannten Vorverkaufsstellen stehen Ihnen bei der großen Auswahl zur Verfügung. Noch Fragen?

Konzerte

Yannick Nézet-Séguin

poulenc und rachmaninow

Yannick Nézet-Séguin

Schon seit einigen Jahren verbindet das BRSO eine herzliche und hochmotivierte Zusammenarbeit mit Yannick Nézet-Séguin. Nun bringt der kanadische Dirigent eine echte Repertoire-Rarität mit nach München: Rachmaninows Dritte und letzte Symphonie aus dem Jahr 1936 wird in diesen Konzerten vom BRSO zum ersten Mal überhaupt gespielt! Uraufgeführt wurde sie einst vom Philadelphia Orchestra, dessen Chefdirigent Nézet-Séguin heute ist. Davor erklingt das Stabat mater von Poulenc, eines der eindrucksvollsten Sakralwerke des Komponisten, das er im Andenken an einen verstorbenen Freund schrieb. Zwischen schlichter Melodik und archaischer Strenge, Verinnerlichung und Expressivität übernimmt der BR-Chor in diesem Stück eine tragende Rolle.

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Daniel Harding

mahler 7

Daniel Harding

Daniel Harding, gern gesehen am Pult des BRSO, hat uns schon öfter mit seinen Interpretationen von Mahlers Symphonien begeistert. Es ist daher ein Glücksfall, dass er diese Konzerte, die noch mit dem verstorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons geplant waren, kurzfristig übernehmen konnte. Allerdings wird er nicht die Sechste dirigieren, die er mit dem BRSO bereits aufgeführt hat, sondern die Siebte – jenes Werk mit den berühmten Nachtstücken: die Nachtmusik I als düstere Komposition »weltferner Einsamkeit«, das schattenhafte Scherzo und die Nachtmusik II als Ständchen mit Violine, Gitarre und Mandoline. Eingebettet sind die Nachtstücke in einen kraftvollen vorantreibenden Kopfsatz und ein seltsam jubilierendes Finale, über das bis heute wegen seines optimistisch-aufgesetzten Gestus diskutiert wird.

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Lisa Batiashvili

Lutosławski, Szymanowski und Rachmaninow

Lorenzo Viotti & Lisa Batiashvili

Das Erste Violinkonzert von Karol Szymanowski mit der Star-Geigerin Lisa Batiashvili bildet den geheimnisvoll-poetischen Mittelpunkt des Konzerts, das noch mit unserem verstorbenen Chefdirigenten Mariss Jansons geplant war. Nun hat mit Lorenzo Viotti ein echter »Rising Star« der Dirigentenszene die Leitung übernommen und wird am Pult des BRSO sein Debüt geben. Er stellt das Violinkonzert in das Spannungsfeld von Witold Lutosławskis Erster Symphonie und Sergej Rachmaninows Symphonischen Tänzen. Beide Werke, in den 1940er Jahren entstanden, spiegeln in ihrer prägnanten Rhythmik und Motorik sowie ihren melancholischen Passagen die weltpolitisch traumatischen Jahre des Zweiten Weltkrieges und seinen Folgen. Szymanowskis zwanzig Jahre früher geschriebenes Konzert evoziert dagegen eine ferne, märchenhafte Welt, angeregt durch das Gedicht Mainacht des Lyrikers Tadeusz Miciński.

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Gautier Capuçon

Dvořák und mussorgsky

Gianandrea Noseda & Gautier Capuçon

Ein spannendes Dirigentendebüt und eine hocherfreuliche Wiederbegegnung erwarten uns in diesem Konzert. Der Cellist Gautier Capuçon spielte beim BRSO 2004 mit seinem Bruder, dem Geiger Renaud Capuçon, ein Concerto grosso von Schnittke. Nun darf er sich mit dem Glanzstück des Cello-Repertoires vorstellen: Dvořáks letztes großes Werk aus seiner Zeit in Amerika ist das wahrscheinlich beliebteste Cellokonzert überhaupt. Diesem Konzert-Klassiker stellt Gianandrea Noseda, derzeit Chef des National Symphony Orchestra Washington und ab 2021 an der Oper Zürich, bildmächtige Programmmusik gegenüber, in deren Verlauf der Hörer wie in einem Film eine ganze Folge von markanten Geschehnissen, Charakteren und Stimmungen durchlebt.

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Klarinette

paul schoenfield und olivier messiaen

Kammerkonzert: Kontraste

Voller »Kontraste« ist das Kammerkonzert mit Musikern des BRSO, in dem der amerikanisch-israelische Komponist Paul Schoenfield dem französisch-katholischen Komponisten Olivier Messiaen gegenübergestellt wird – und damit der wandelbare Klang der Klarinette von Christopher Corbett. Schoenfields Café Music und Trio mit Klezmer-, Jazz- und Ragtime-Anklängen bringen Unterhaltungsmusik auf hohem Niveau. Im Gegensatz dazu baut sich Messiaens ganz individuelle Tonsprache im Quatuor mit Vogelstimmen-Motiven, gerade in der Klarinette, und speziellen rhythmischen Modellen auf. Seine Motivation zur Komposition waren Glaube und christliche Liturgie.

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Pablo Heras-Casado

musica viva

Pablo Heras-Casado

Neuland lässt sich nicht jeden Tag erschließen. Manchmal aber öffnet sich unvermittelt ein Spalt und lässt hören, was noch niemand zuvor gehört hat. Olga Neuwirths Klavierkonzert ist ein solcher Glücksfall, das Pierre Boulez zu einer bedeutenden Erweiterung des Klavierrepertoires erklärte. Auch Arnulf Herrmann verlässt in seinem Werk den Schutzraum des Diesseitigen. Was er sucht, ist nicht Gewissheit, sondern sind psychedelische Transformationen. Die Auftragskomposition bewegt sich auf schwankendem Boden, in einer Welt, in der alles möglich scheint. Zu Gast ist der Dirigent Pablo Heras-Casado.

Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks während der Münchener Biennale 2020.

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Milica Djordjevic

musica viva

Johannes Kalitzke

Wenn Philippe Manoury mit den hierarchischen Codes bricht, die darüber bestimmen, wer im Orchester wo sitzt, steckt darin eine klare Absage an die soziale Ordnung der Klassik und Romantik. Wie er die klingende Landschaft neu ordnet, verrät allerdings ein hohes Maß an Liebe zum symphonischen Klangkörper. Während Luc Ferrari in schwelgerischer Provokation den Teufel ins Orchester zitiert, taucht die in Berlin lebende serbische Komponistin Milica Djordjević (Bild) in ihrem Auftragswerk tief in die literarische Welt des jugoslawischen Schriftstellers Mika Antić.

Eine Veranstaltung der musica viva des Bayerischen Rundfunks.

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Violine

purcell, webern, pergolesi und schubert

Kammerkonzert: Blick nach oben

»Schmerz immer – Blick nach oben – Himmelstau – Erinnerung«, diese Worte Anton Weberns, vertont in einem aphoristisch kurzen Werk für Sopran und Streichquartett, stehen als Motto über dem außergewöhnlichen und raffiniert gebauten Programm. Wie Meditationen greifen die Werke aus völlig unterschiedlichen Epochen im ersten Teil ineinander – andächtig, kontemplativ und betörend schön, zugleich durchzogen von einem »süßen« Ton des Schmerzes. Auch Schuberts G-Dur-Quartett richtet den Blick in unbekannte Dimensionen. Nur in wenigen Werken der Kammermusik wird die Gegenüberstellung von Schmerz und Flehen mit einer solch existenziellen Wucht und Dringlichkeit ausgetragen wie in diesem visionären Solitär aus dem Jahr 1826.

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Giovanni Antonini

C.Ph.E. Bach, haydn, pleyel und beethoven

Giovanni Antonini & Jean-Guihen Queyras

Die ersten Auftritte Giovanni Antoninis glichen Erdbeben: Was machte dieser Mailänder mit der Alten Musik? Er präsentierte sie in schnellen Tempi wie Rockmusik und versetzte sein Publikum in Euphorie. Nun möchte Antonini für Carl Philipp Emanuel Bach eine Lanze brechen und zeigen, dass selbst Beethovens Achte neue Einblicke gewähren kann. Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras spielt die C-Dur-Konzerte von Joseph Haydn und Ignaz Pleyel und erinnert damit an den musikalischen Wettstreit 1791/1792 in London, den Haydn und sein ehemaliger Schüler Pleyel miteinander ausfochten. Jetzt sitzen Sie in der Jury und können Ihren Favoriten benennen. Aber urteilen Sie nicht zu voreilig!

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Flöte

wolfgang amadeus mozart

Kammerkonzert: Zauberflöten

Fünf Flöten, ein kundiger Arrangeur, ein Erzähler und eine der beliebtesten Opern der Musikgeschichte: Mozarts Zauberflöte. Schon am Tag der offenen Tür des BRSO im Juni 2019 gab es eine Kostprobe von diesem ebenso kurzweiligen wie bezaubernden Kammerspiel. Was läge näher, als gerade das Stück, das von der magischen Kraft der Flöte handelt, für Flötenquintett zu bearbeiten? Von der Piccolo- bis zur Bassflöte wechseln die Flötist*innen des Symphonieorchesters virtuos von einem Instrument zum anderen, und auch Papagenos Faunenflöte wird natürlich nicht fehlen!

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Igor Levit

ludwig van beethoven

Klassik am Odeonsplatz

Der Saisonabschluss findet wie immer in Münchens schönstem Open-Air-»Konzertsaal«, auf dem Odeonsplatz, statt. Dieses Jahr – wie könnte es anders sein – mit einem großen Beethoven-Fest zu Ehren des 250. Geburtstages des Komponisten. Da es sich bekanntlich am besten mit guten Freunden feiern lässt, ist – selbstverständlich! – der BR-Chor mit von der Partie und als Solist des Abends Starpianist Igor Levit, einer der faszinierendsten Beethoven-Interpreten unserer Zeit. Am Pult: der dem BRSO ebenfalls seit Langem eng verbundene Franz Welser-Möst. Die Funken zur Feierstunde zündet natürlich Beethovens elektrisierende, unsterbliche Musik.

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education

XCLSV

brso zu gast in bayerischen schulen

Schul-Touren

In diesem Frühjahr und Sommer sind Musiker*innen des BRSO wieder zu Gast in bayerischen Schulen. Seit sechs Jahren nehmen sich einige Orchestermitglieder jeweils eine Woche Zeit, um gemeinsam auf Schul-Tour durch die ländlichen Räume im Sendegebiet des Bayerischen Rundfunks zu fahren. Im Gepäck haben sie maßgeschneiderte Konzertformate für Schüler*innen aller Schularten und Altersgruppen. Etwa 4.500 Schüler*innen, für die der Weg nach München zum BRSO sehr weit und umständlich wäre, kommen so während drei Schul-Touren pro Saison in den Genuss eines Konzerts mit Mitgliedern des BRSO in ihrer eigenen Schule. Für die Musiker*innen bedeuten diese Wochen häufig ein Kontrastprogramm zu ihrer üblichen Tätigkeit im Orchester – neben ihren musikalischen Fähigkeiten sind Moderations- und Schauspieltalente gefragt, nicht selten finden die Konzerte in Schulturnhallen statt. Der unmittelbare Kontakt und Autogrammstunden mit dem jungen Publikum nach den Konzerten gehören zum festen Programm.

»XCLSV! – DABEI SEIN IST ALLES!«
Inszeniertes Konzert für Kinder zwischen 10 und 13 Jahren
Mo – Fr 9.–13.3.2020
verschiedene bayerische Schulen

Kartons und Querflöte

kinderkonzert

»KARTONS & QUERFLÖTE«

Kinderkonzert für Grundschüler*innen
Mo – Fr 22.–26.6.2020
verschiedene bayerische Grundschulen

 
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Jugendkonzert

jugendkonzert

»BEETHOVENS SEPTETT«

Jugendkonzert für Schüler*innen der Mittel- und Oberstufe
Mo – Do 29.6.–2.7.2020 und Mo 6.7.2020
verschiedene bayerische Schulen

 
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social media

Mariss Jansons

Themen rund um das BRSO

Erinnerungen an Mariss Jansons

Die Nachricht vom Tod unseres Chefdirigenten Mariss Jansons hat die Musikerinnen und Musiker des BRSO mit tiefer Bestürzung und großer Trauer erfüllt. In den vergangenen 16 Jahren war in der Zusammenarbeit mit Mariss Jansons eine enge künstlerische und menschliche Verbindung entstanden. Was bleibt, ist natürlich die Erinnerung an viele unvergessliche Konzerte rund um die Welt – aber auch sehr persönliche Anekdoten und Erlebnisse mit Mariss Jansons. Wir haben Mitglieder des Orchesters, des Managements und Kolleginnen und Kollegen aus dem Bayerischen Rundfunk gebeten, ihre Erinnerungen mit uns zu teilen. Das Ergebnis ist ein sehr bewegender Film, der uns den Menschen Mariss Jansons noch einmal näherbringt, seine unbedingte Verpflichtung der Musik gegenüber unterstreicht, aber auch zum Schmunzeln einlädt – über seine Vorliebe für Schnapspralinen, schnelle Autos und Basketball…

Das ganze Video können Sie in unserer Mediathek anschauen. Der Video-Mitschnitt des Gedenkkonzertes für Mariss Jansons vom 15. Januar 2020 ist ebenfalls in unserer Mediathek abrufbar.

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jürgen winkler

»…ES MUSS SEIN!«

Für mich begann der Einstieg in die Klassik vor vielen Jahren mit dem Requiem von Antonín Dvořák. Dieses Werk löste in mir so viele Gefühle aus, und mir wurde klar, wie wichtig Musik für mich eigentlich ist. Musik ist Emotion pur! Im Leben ist es oft nur ein einziger Wimpernschlag, der Ereignisse oder Gefühle von einer auf die andere Sekunde trennt, von höchsten Glücksgefühlen bis hin zu tiefer Trauer. Ich kanalisiere diese Gefühle über Musik – sie kann mich beflügeln oder trösten, beruhigen oder motivieren. Musik macht immer etwas mit mir!

Leider wurde mir nicht das Talent in die Wiege gelegt, ein Instrument zum Klingen zu bringen. Aber auf eine gewisse Art habe ich mich vor 25 Jahren auch für einen künstlerischen Bereich entschieden – das Friseurhandwerk. Ich sehe da in der Tat Parallelen: Das »Bespielen« der Haare, die sich sanft bewegen, oder das Herstellen einer Harmonie zwischen der Haarfarbe und der jeweiligen Persönlichkeit verlangen von mir sehr viel mehr als reines Handwerk. Für mich ist es eine Kunst, eine Berufung und etwas, das wie Musik auch meine Gefühle beflügelt. Und so werde ich durch meine Musikerlebnisse auch immer wieder für meinen Beruf inspiriert und genieße es, wann immer es mir möglich ist, ins Konzert oder in die Oper zu gehen. Die Energie, die sich live im Konzertsaal entwickelt – und die übrigens nicht nur von den Künstlern, sondern auch vom Publikum und den Menschen um mich herum ausgeht, ist wie Balsam für meine Seele. Diese Hochkultur genießen zu dürfen, ist ein sehr wertvolles Gut und Privileg, dessen wir uns stets bewusst sein sollten.

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