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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 12.02.2020 | Bewölkt bei Temperaturen zwischen 3 und 6°C. | ||
+ Radfahrer und Lkw gemeinsam für mehr Sicherheit + Neuköllner SPD nominiert Landesvorsitzende + Berliner Unternehmer spendet an Thüringer AfD + |
von Ann-Kathrin Hipp |
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Guten Morgen, Thüringen wirkt: Berlins Grüne (62), Linke (71) und SPD (90) haben seit dem Wahldebakel der vergangenen Woche ungewöhnlich viele Parteifreunde gewonnen. In der FDP war eine erhöhte Mitgliederbewegung „sowohl bei den Austritten als auch bei den Eintritten festzustellen“, bei der AfD war einem Sprecher zufolge alles „völlig normal“. Und die CDU? Kann solche Angaben erst nach „mehreren Wochen“ machen. Keine Sorge: Wir melden uns wieder. | |||
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CDU-Landeschef Kai Wegner war beim Tagesspiegel zu Gast. Mit (Rück-)Blick auf die Thüringen-Wahl sagte er: „Für die CDU muss weiterhin klar gelten, dass es mit der AfD keinerlei Zusammenarbeit und vor allen Dingen auch keine Abhängigkeit im Regierungshandeln geben darf.“ Es werde „kein Regierender Bürgermeister mit AfD-Stimmen gewählt. Es gab, es gibt und es wird auch in Zukunft keine Zusammenarbeit mit dieser rechtsradikalen Partei geben.“ Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke sei „brandgefährlich und viel gefährlicher“ als der bisherigen Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke). Und: Man dürfe AfD und Linkspartei „nicht gleichsetzen“. Nehmen wir so – auf Wiedervorlage! Worüber Kai Wegner außerdem gesprochen hat: Familienpolitik. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine Herkulesaufgabe. Hier müssen wir neue Angebote und Denkansätze entwickeln, um noch mehr Frauen von unserer Politik zu überzeugen“, sagte er im Gespräch mit meinen KollegInnen. Was er auch sagte: „Nun darf es aber auch zukünftig kein Nachteil sein, ein Mann zu sein. Da müssen wir auch vorsichtig sein.“ Und schon sind die Frauen wieder weg. | |||
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Bei der CDU Reinickendorf zu Gast war am Dienstagabend der frühere SPD-Vorsitzende und Außenminister Sigmar Gabriel, der von rund 300 (vorwiegend älteren, zutiefst bürgerlichen) Parteimitgliedern und Sympathisanten geradezu enthusiastisch begrüßt wurde. Neujahrsempfang! Geladen hatte CDU-MdB Frank Steffel, der zu diesem Anlass traditionsgemäß Gäste aus Politik und Gesellschaft in seinen Bezirk bringt, wie mein Kollege Gerd Appenzeller berichtet. Zum 2020-Auftakt jetzt also Gabriel, der viel zu Außenpolitik sagte – und dann das: „Am Abend lesen wir bei Twitter oder Facebook meist anonymisierte Hetzereien und Polemiken über politisch Andersdenkende und müssen denken, dieses Land sei ein einziges Chaos – wenn wir aber am Morgen auf die Straße, in die Schule oder an den Arbeitsplatz gehen, werden wir mit dem ganz normalen Deutschland konfrontiert. Denkt mal nach, Leute!“ Schien anzukommen. O-Ton Gabriel: „So viel Beifall kriege ich nur bei der CDU…“ | |||
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Eine Woche, nachdem eine 79-jährige Radfahrerin in Reinickendorf von einem abbiegenden LKW getötet worden ist, startet die Polizei einen Zeugenaufruf. Gesucht wird insbesondere eine Person, die sich während des Unfalls in einem nahegelegenen Schnellrestaurant aufgehalten und mit als erstes um die verunglückte Frau gekümmert haben soll. | |||
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Im Kampf für mehr Sicherheit bekommen Berlins FahrradfahrerInnen überraschende Verbündete: Lkw-FahrerInnen. Gemeinsam haben der Fahrradclub ADFC und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung am Mittwoch Maßnahmen von Bund und Kommunen gefordert, um weitere Tote zu vermeiden. Erstens: Städte wie Berlin müssen ihre Kreuzungen umbauen, um Autos und Fahrräder im Verkehr zu trennen. Zweitens: FahrradfahrerInnen sollten frühere grüne Ampelphasen bekommen, um die Kreuzung vor den Autos überqueren zu können. Drittens: Der Bund sollte Lkw-Unternehmern finanziell fördern, um Fahrzeuge mit Abbiegeassistenten auszustatten. „Grundsätzlich unterstützen wir die Vorschläge“, heißt es aus der Berliner Verkehrsverwaltung. Fehlt nur noch die Umsetzung. | |||
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Noch fährt er spät durch Nacht und Wind – bald vielleicht nicht mehr. Wir haben Sie nach Ihrer Meinung zum BerlKönig gefragt. Sie haben geantwortet. Eine Auswahl: „Natürlich ist der Berlkönig überflüssig, solange er nur im Zentrum verkehrt. (…)“ Olaf R. // „Wovon ist hier die Rede? Ich habe so ein Ding in Köpenick noch nie gesehen. Und Köpenick war vor 100 Jahren schon Stadt.“ Helmut B. // „Ich bin ein Fan. Finde das Angebot großartig, wünschenswert in allen Bezirken. Eine optimale Ergänzung für einen modernen öffentlichen Nahverkehr. (…)“ Dagmar T. // „Für mich ist das Projekt ‚BerlKönig‘ wunderbar. Ich wünsche mir, dass es in der ganzen Stadt funktionieren würde. Die Fahrer sind ausgesprochen freundlich und hilfsbereit und sie werden richtig bezahlt. (...)“ Hilke H. // „(…) Ich wohne in Karow – hier gibt es weder Carsharing noch Berlkönig. Öffis sind überschaubar – und wie bekannt, wird die Situation eher schlechter als besser. Also fahren wir mit dem Auto in die Stadt – zur Arbeit, ins Kino oder Theater. (…)“ Heiko G. // „Für meine 78-jährige Mutter und mich bedeutet der Berlkönig eine große Erleichterung. Als meine Mutter letzte Woche eine Augenoperation hatte, konnte sie mit dem vom mir gerufenen BerlKönig zum Kontrolltermin fahren. (…) Als sie letzten Herbst von einem Sturz beeinträchtigt war, war der Berlkönig eine Möglichkeit zur Mobilität. Gerade wegen dieser Mobilitätserweiterung für ältere Leute plädiere ich unbedingt für den Erhalt des BerlKönigs!“ Friederike M. Und was meinen Sie? | |||
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„Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin“, sagte einst Franz von Suppè. „Wer ist so verrückt und kauft noch in Berlin?“, fragt heute Harald Simons vom Forschungsinstitut empirica. Der Volkswirt, der auch Mitautor des Frühjahrsgutachtens des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA) ist, steht den anhaltend steigenden Markpreisen laut eigener Aussage „staunend gegenüber“ und erwarte „schon länger, dass sich der Markt dreht“. Bereits jetzt gebe es „Vermietungsschwierigkeiten“. Erwartete Mieten würden nicht immer erzielt – „sogar bei städtischen Wohnungsbaugesellschaften“. | |||
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Spätiausverkauf in Berlin? Gleich vier Läden werden aktuell auf ebay Kleinanzeigen angeboten: Einen „Späti mit Backshop in Kreuzberg“ gibt’s für eine Ablöse von 175.000 Euro und eine „Bäckerei mit Späti in Prenzlauer Berg“ für 85.000 Euro. Wer nach Neukölln will, zahlt 35.000 Euro in Herrmannplatz-Nähe (inklusive „Extraeinnahmen durch Amazon und Hermes“) oder 45.000 Euro für Britz („Zur Zeit bieten wir: Tabakwaren, Süßwaren, Getränke, Shisha, Bongs, DHL, Amazon Locker“). Investieren Sie jetzt! In Berlin. In Kulturgut. | |||
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