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Ärzte: Praxen in Bayern werden mit Impf-Anfragen überflutet

Posted: 24 Mar 2021 08:31 AM PDT

Vor dem Impfstart am 1. April werden bayerische Arztpraxen mit Anfragen überflutet. „Wir bekommen derzeit von den Kolleginnen und Kollegen aus den Praxen die Rückmeldung, dass permanent Menschen anrufen, um Impftermine zu vereinbaren“, teilte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) am Mittwoch in München mit. „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt weder sinnvoll noch hilfreich.“

Der Vorstand der KVB appellierte deshalb an die Menschen im Freistaat, „Ruhe zu bewahren und nicht die Praxen mit Nachfragen zu bestürmen“. In den ersten Wochen werde in Bayerns Arztpraxen nur eine sehr begrenzte Menge an Impfstoff verfügbar sein, die Praxen würden von sich aus Kontakt mit den betreffenden Patienten aufnehmen.

„Zudem ist es wichtig, neben den Corona-Impfungen auch die Regelversorgung im Auge zu behalten“, betonte die KVB. „Deshalb sollten die Telefonleitungen der Praxen jetzt nicht mit Anfragen nach Impfterminen überflutet werden.“ Die KVB vertritt rund 28 000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten in Bayern. (dpa/lby)

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Söder: Nicht nur Merkel für gekippte Ruhetage verantwortlich

Posted: 24 Mar 2021 07:37 AM PDT

Die Verantwortung der gekippten Osterruhe-Regelung liegt nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nicht alleine bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Das haben alle Ministerpräsidenten entschieden. Ich war genauso dabei wie alle anderen. Und deswegen glaube ich, ist es auch notwendig, dass sich alle dann dafür entschuldigen und das bedauern“, sagte er am Mittwoch am Rande der Sitzung des bayerischen Landtags in München.

Weiter: „Es ist zwar nichts tatsächlich passiert – aber natürlich gibt es einen Vertrauensschaden. Und das tut uns leid, das tut auch mir leid“, sagte Söder. Die Situation sei „sehr ärgerlich“, aber letztlich sei es besser, den Beschluss frühzeitig zu korrigieren.

Merkel hatte die Ministerpräsidenten am Vormittag in einer kurzfristig anberaumten Videokonferenz darüber informiert, dass die Osterruhe rechtlich nicht umsetzbar sei und daher von ihr gestoppt werde. Merkel übernahm dafür die volle Verantwortung.

Die Osterruhe sollte eigentlich am Gründonnerstag beginnen und sah vor, dass bis einschließlich Ostermontag das öffentliche Leben bis auf wenige Ausnahmen völlig heruntergefahren werden sollte. Der Gründonnerstag und der Karsamstag sollten dafür zu Ruhetagen erklärt werden. Daran war aber massive Kritik laut geworden, es gab zudem große Verwirrung um die praktische Umsetzung.

Mit Blick auf die Bekämpfung der Pandemie betonte Söder bleibe es eine gute Idee, an Ostern zur Ruhe zu kommen. Dies mache epidemiologisch Sinn und werde auch von Medizinern empfohlen. Zugleich setze Bayern weiterhin auf eine konsequente Umsetzung der Notbremse. „Das bleibt, das steht.“ De facto ändere sich daher jetzt nur, dass Gründonnerstag und Karsamstag keine Feiertage seien.

Söder betonte zugleich, dass das Verfahren von Bund und Ländern die Corona-Strategie festzulegen, reformiert werden müsse: „Zum einen glaube ich, dass mehr Transparenz nötig ist und deswegen viel mehr öffentlich stattfinden sollte.“ Zudem sollten die Sitzungen nicht erst am späten Nachmittag starten. Sie müssten auch von allen Beteiligten längerfristig vorbereitet werden, auch um sie effektiver zu machen. (dpa/lby)

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Oberpfalz-Festival in Tännesberg kann erneut nicht stattfinden

Posted: 24 Mar 2021 06:30 AM PDT

Der Termin für das 15. Jubiläums-Oberpfalz-Festival in Tännesberg muss leider aufgrund der Pandemie erneut verschoben werden.

Die Enttäuschung bei den Veranstaltern in Tännesberg ist sehr groß, denn man war fest entschlossen, das Festival trotz möglicher Einschränkungen durch Hygienemaßnahmen durchzuführen. „Die Sicherheit der Gäste und Künstler liegt uns sehr am Herzen“, so der Vorsitzende des Fördervereins Volltreffer Fred Eckl.

Neuer Termin ist jetzt der 2. Juli 2022

Nach Verhandlungen mit den Künstlern ist es gelungen, das bisherige Programm komplett zu übernehmen. Mit Kim Wilde, DJ Ötzi, die Vorgruppen Barbari Bavarii, Angiz sowie Comedy Queen Angela Ascher konnte man sich auf den neuen Termin im Jahr 2022 verständigen. Die bereits erworbenen Karten behalten selbstverständlich auch für den neuen Termin ihre Gültigkeit. Eine Rückgabemöglichkeit mit Kostenrückerstattung ist bis zum 31.05.2021möglich. Vorsitzender Eckl hofft jedoch, dass alle Oberpfalzfestival-Fans den Förderverein weiterhin unterstützen und die Karten behalten werden.

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Merkel stoppt die Osterruhe und entschuldigt sich

Posted: 24 Mar 2021 05:43 AM PDT

Die erst wenige Stunden alte und hoch umstrittene Corona-Osterruhe wird es nicht geben. Die Kanzlerin macht einen Rückzieher und entschuldigt sich für die Verunsicherung.

Nach dem überraschenden Kippen der umstrittenen Osterruhe-Regelung hat sich Kanzlerin Angela Merkel bei den Menschen in Deutschland entschuldigt.

Der ganze Vorgang habe zusätzliche Verunsicherung ausgelöst, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch in Berlin. „Das bedauere ich zutiefst und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung.“

Merkel übernahm dafür die volle Verantwortung. „Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler“, betonte sie. „Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung. Qua Amt ist das so.“ Ein Fehler müsse als solcher benannt und vor allem korrigiert werden – „und wenn möglich hat das noch rechtzeitig zu geschehen“, sagte Merkel weiter.

Die Idee sei „mit bester Absicht entworfen worden“, betonte Merkel. Man müsse es unbedingt schaffen, die dritte Welle der Pandemie zu bremsen. „Dennoch war die Idee der sogenannten Osterruhe ein Fehler. Sie hatte ihre guten Gründe, war aber in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar, wenn sie überhaupt jemals so umsetzbar ist, dass Aufwand und Nutzen in einem halbwegs vernünftigen Verhältnis stehen“, sagte Merkel.

Die Kanzlerin erläuterte, dass zu viele Fragen – von der Lohnfortzahlung bis zur Lage in Geschäften und Betrieben – in der Kürze der Zeit nicht so hätten gelöst werden können, wie es nötig gewesen wäre.

Zuvor hatte die Kanzlerin in einer kurzfristig angesetzten Konferenz den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ihre Entscheidung mitgeteilt. Auch die Fraktionsvorsitzenden im Bundestag wurden informiert. Merkel wiederholte die im Kanzleramt vorgetragene Erklärung anschließend nochmals zum Beginn der Regierungsbefragung im Bundestag. Dabei entschuldigte sie sich auch bei den Abgeordneten.

Bund und Länder hatten in der Nacht zu Dienstag unter anderem einen verschärften Oster-Lockdown vom 1. bis 5. April beschlossen, um das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben stärker herunter zu fahren. Der Gründonnerstag und der Karsamstag sollten dafür zu Ruhetagen erklärt werden. Daran war aber massive Kritik laut geworden, es gab zudem große Verwirrung um die praktische Umsetzung.

In der kurzen Bund-Länder-Runde drückten nach dpa-Informationen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten ihren Respekt für die Kanzlerin aus und betonten die gemeinsame Verantwortung. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte nach Angaben von Teilnehmern: „Ich habe persönlichen Respekt vor der Erklärung der Kanzlerin. Es ist am Ende besser, jetzt abräumen, wenn es rechtlich nicht geht.“ Letztlich seien die Verfahrensabläufe „auch Teil des Problems“.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) äußerte Teilnehmern zufolge seinen „großen Respekt“ dafür, dass die Kanzlerin die Verantwortung für das in der Corona-Pandemie bislang einmalige Vorgehen übernehmen wolle. Aber: „Das müssen wir alle auf uns nehmen. Wir haben diesen Weg mitgetragen und nicht widersprochen.“ Es sei richtig und zwingend notwendig, dass Politik berechtigte Kritik aus der Praxis aufnehme und Fehlentscheidungen korrigiere. Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) sagte dem Vernehmen nach ebenfalls, es sei gut, Dinge auch mal zurückzunehmen.

FDP-Partei- und Fraktionschef Christian Lindner begrüßte die Rücknahme der Osterruhe. „Einen Fehler zu korrigieren, verdient Respekt“, schrieb er bei Twitter. Die Entscheidung sei richtig. „Allerdings ist der Vorgang Ausdruck des gesamten Managements der Pandemie“, fügte Lindner hinzu. Das Pandemiemanagement müsse unter Einbeziehung des Parlaments auf neue Grundlagen gestellt werden. „Wir sind zur Mitwirkung bereit.“

Linksfraktionschef Dietmar Bartsch forderte die Kanzlerin auf, im Bundestag die Vertrauensfrage zu stellen. „Wir haben inzwischen eine veritable Vertrauenskrise gegenüber der politischen Führung des Landes“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Auch der AfD-Abgeordnete Gottfried Curio fragte die Kanzlerin später im Bundestag, ob sie nicht die Vertrauensfrage stellen müsse. „Ich habe meinen Worten von eben nichts hinzuzufügen“, antwortete Merkel darauf. (dpa)

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Geldautomaten gesprengt – Diebe flüchten mit leeren Händen

Posted: 24 Mar 2021 04:52 AM PDT

Großer Schaden, aber keine Beute: Nachdem sie Mittwochmorgen in Schwarzenfeld im Landkreis Schwandorf einen Geldautomaten gesprengt haben, sind zwei maskierte Männer mit leeren Händen geflohen.

Aufmerksame Zeugen hatten sie wohl bei der Tat in einer Bankfiliale gegen 4 Uhr gestört. Die Unbekannten türmten in einem dunklen Fahrzeug. Die Detonation richtete massiven Schaden an. Der Geldautomat wurde komplett zerstört, die Fenster des Raums barsten, im Fundament zeigen sich Risse. Experten des Landeskriminalamts haben die Ermittlungen übernommen. Sie gehen davon aus, dass ein explosionsgefährlicher Stoff zur Sprengung verwendet wurde.

Wer Hinweise zu den gescheiterten „Panzerknackern“ geben kann: Die Telefonnummer ist 089/1212-0

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Grafenwöhr: Mit 3,44 Promille unterwegs

Posted: 24 Mar 2021 03:25 AM PDT

Mit 3,44 Promille war am Dienstag eine Autofahrerin in Grafenwöhr unterwegs.

Die 29-Jährige wurde angehalten, weil sie von einer Polizeistreife beobachtet wurden, als sie am Steuer telefonierte. Bei der Kontrolle kam den Beamten schon der Alkoholgeruch entgegen. Ein Test ergab den Wert von 3,44 Promille. Auch ein Drogentest war positiv. Auf die junge Frau warten jetzt einige Anzeigen.

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Bayerns Kurbäder fordern Öffnungsstrategie

Posted: 24 Mar 2021 02:34 AM PDT

Mit ausgefeilten Hygienekonzepten wollen Heilbäder im Freistaat den Betrieb wieder aufnehmen – sie verweisen auf den gesundheitlichen Wert von Kuren. Bayerns Verbandspräsident mahnt angesichts der Pandemie allerdings auch zur Vorsicht.

Etliche Kur- und Heilbäder in Bayern fordern angesichts des Corona-Lockdowns eine klare Öffnungsstrategie und verweisen auf ihren Beitrag zur körperlichen und seelischen Gesundheit vieler Menschen sowie auf die zahlreichen Arbeitsplätze. Kurorte und Badbetreiber seien – wie viele andere Branchen – von den Folgen der Pandemie schwer getroffen, sagt Alois Brundobler, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäder-Verbandes (HBV) in Bad Füssing. „Die Situation ist verheerend.“

Mit Blick auf steigende Inzidenzwerte und die Ausbreitung von Corona-Mutationen sagt Brundobler aber auch: „Was soll die Politik tun? Die Hygienekonzepte sind gut, aber lassen sich Öffnungen verantworten? Und wer will die Verantwortung übernehmen?“ Solange nicht die Mehrheit der Bürger immunisiert sei, bleibe die Lage eine Gratwanderung.

In Bad Füssing versucht man, aus der Not eine Tugend zu machen: Das Heilbad an der österreichischen Grenze eröffnete diese Woche ein eigenes Corona-Schnelltestzentrum. „Das neue Testzentrum eröffnet uns hoffentlich sehr bald die Möglichkeit, wieder Gäste bei uns begrüßen zu können“, sagte Bürgermeister Tobias Kurz laut Mitteilung.

In Bad Birnbach forderten Politiker und Kurbetreiber jüngst eine klare Öffnungsstrategie. Michael Fahmüller (CSU), Landrat des Landkreises Rottal-Inn, zufolge haben die Kurorte bereits im vergangenen Jahr gute Hygienekonzepte erarbeitet. Sie seien keine Pandemie-Treiber. Bad Birnbach im Rottal bildet zusammen mit Bad Füssing und Bad Griesbach (beide Landkreis Passau) das sogenannte niederbayerische Bäder-Dreieck. Heil- und Thermalbäder müssten als Gesundheits- und nicht als reine Freizeiteinrichtungen bewertet werden, ergänzte der Bundestagsabgeordnete Max Straubinger (CSU).

Dem pflichtet Verbandsvorsitzender Brundobler bei. Kur- und Heilbäder könnten Menschen aus ihrer physischen und psychischen Belastung heraushelfen und sollten deshalb als Gesundheitseinrichtungen eingestuft werden. Zudem seien Kurorte Arbeitgeber für Tausende Menschen. Stefan Kannewischer, Geschäftsführer unter anderem der KissSalis Therme in Bad Kissingen, sagt, dass sich wegen der Kurzarbeit bereits einzelne Mitarbeiter Beschäftigungen in anderen Branchen gesucht hätten. Das Personal werde nach dem Lockdown fehlen.

Brundobler und Kannewischer kritisieren eine schleppende Zahlung von Hilfsgeldern. In Kombination mit dem Umsatzausfall sei das eine besonders schwierige Situation. Kurdirektor Mike Bernasco von der Franken-Therme in Bad Windsheim spricht von 90 Prozent Umsatzeinbußen seit November. Sie hätten lediglich Gutscheine verkauft. Als öffentliches Unternehmen habe die Therme zwar November- und Dezemberhilfen erhalten, jedoch keine Überbrückungshilfen.

Nach HBV-Angaben gingen 2020 die Übernachtungszahlen in Bayerns Kurorten im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück: um 32,1 Prozent auf 15,5 Millionen Übernachtungen. Andererseits hätten Heilbäder und Kurorte zwischen 2014 und 2016 gut 200 Millionen Euro investiert. (dpa)

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Gwyneth Paltrow: Durch Scheidung viel über mich gelernt

Posted: 24 Mar 2021 02:30 AM PDT

Wenn eine Ehe zerbricht, ist das für viele Menschen schmerzhaft. Doch es liegt darin auch eine Chance. Findet zumindest Gwyneth Paltrow.

Die Oscar-Preisträgerin Gwyneth Paltrow hat nach eigener Aussage wichtige Lektionen aus ihrer Scheidung gezogen.

„Ich wollte mich nie scheiden lassen“, sagte die 48-Jährige in einem Podcast der Schauspielerin Anna Faris über die Scheidung von Sänger Chris Martin im Jahr 2016. „Nicht mit dem Vater meiner Kinder verheiratet zu sein, wollte ich nie, theoretisch. Aber ich habe durch diesen Prozess mehr über mich gelernt als ich mir hätte vorstellen können.“

Nur weil sie sich auf die Verantwortung sich selbst gegenüber konzentriert habe, „konnte ich dann den erstaunlichsten Mann finden und mit Brad [Falchuk], meinem Ehemann, etwas aufbauen, das ich noch nie zuvor hatte“. Er ermutige sie, sich mit ihren Problemen zu beschäftigen und sich selbst weiterzuentwickeln. Das Paar ist seit 2018 verheiratet.

Paltrow und Martin haben zwei gemeinsame Kinder: Tochter Apple (16) und Sohn Moses (14). (dpa)

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Ringen um Klarheit – Corona-Beschlüsse werfen Fragen auf

Posted: 24 Mar 2021 12:39 AM PDT

Deutschland steuert zu Ostern auf einen bislang beispiellosen Stillstand des öffentlichen Lebens zu. Doch was bedeuten die Pläne im Einzelnen? Noch gibt es viel Verwirrung – und Empörung.

Nach den jüngsten Corona-Beratungen von Bund und Ländern ist die Umsetzung zentraler Beschlüsse noch offen.

Das gilt insbesondere für den Plan, Gründonnerstag und Karsamstag einmalig zu „Ruhetagen“ zu erklären, um das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben über Ostern so stark herunterzufahren wie noch nie in der Pandemie. Die Länder erwarten, dass das Bundesinnenministerium rasch eine rechtliche Grundlage und eine hinreichende Begründung dafür liefert. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) steht den Abgeordneten des Bundestags am Mittwochnachmittag in der Regierungsbefragung Rede und Antwort.

WAS IST DAS ZIEL DES OSTER-SHUTDOWNS?

Fünf Tage Stillstand: Um die Zahl der Neuinfektionen drastisch zu senken, ist diese Zeit viel zu kurz. Darüber sind sich alle Experten einig. Darum gehe es aber auch gar nicht, sagt Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. „Was wir wollen, ist die Dynamik der Infektionen derzeit zu brechen“, betonte der SPD-Politiker im ZDF. Nur wenn der steile Anstieg gestoppt werde, könne man nach Ostern auch mit Hilfe von mehr Tests in eine neue Phase der Pandemie-Bekämpfung gehen. „Dann wollen wir versuchen, Freiheit und Sicherheit zusammenzubringen“, sagte Weil.

WAS GENAU IST EIN „RUHETAG?“

Das ist bisher noch nicht genau festgelegt. Der Begriff wurde bei den Marathon-Beratungen von Merkel und den Ministerpräsidenten am frühen Dienstagmorgen überraschend ins Spiel gebracht. Klar ist: Bund und Länder wollen, dass Gründonnerstag und Karsamstag diesmal wie Feiertage behandelt werden. Doch eine Regelung über das Feiertagsgesetz ist schwierig, weil die von allen Bundesländern beschlossen werden müsste. Dafür ist die Zeit zu knapp. Stattdessen soll nun das Bundesinnenministerium eine Rechtsgrundlage schaffen. Nach Angaben des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann will der Bund auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes eine Musterverordnung erarbeiten.

WO LIEGEN DIE PROBLEME?

Viele Fragen sind in der Kürze der Zeit bislang nur angerissen worden. Grundsätzlich sollen alle Geschäfte vom 1. bis zum 5. April geschlossen bleiben, nur der «Lebensmitteleinzelhandel im engen Sinne» darf am Karsamstag öffnen. Viele Supermärkte erwarten deshalb einen Kundenansturm. Ob auch Wochenmärkte öffnen dürfen, ist noch unklar – wie vieles andere auch. Etwa die Folgen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Haben Beschäftigte Anspruch auf Zuschläge und Freizeitausgleich, wenn sie an „Ruhetagen“ arbeiten? Wie stellt man Lieferketten sicher, wenn es plötzlich zwei Tage Stillstand gibt? Was ist mit geplanten Arztbesuchen? Und nicht zuletzt: Ist sichergestellt, dass Sozialleistungen rechtzeitig ausgezahlt werden, wenn der Monatserste auf den Gründonnerstag fällt und der kurzfristig „Ruhetag“ wird?

WIE REAGIERT DIE WIRTSCHAFT?

Ziemlich entgeistert. Die Autoindustrie hat bereits Alarm geschlagen. „Plötzliche Betriebsstilllegungen sind für eine international vernetzte Wirtschaft nicht darstellbar“, erklärte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller, am Dienstagabend nach einem „Autogipfel“ mit Merkel, bei dem es eigentlich um Themen wie die EU-Klimaziele ging. „Lackierwerke und Energiezentralen sowie vieles andere mehr können nicht einfach auf Zuruf stillgelegt werden.“ Es gebe aber auch logistische Herausforderungen, man benötige beispielsweise Feiertagsfahrerlaubnisse, Notfallsysteme müssten einsatzbereit sein. Die Branche erwarte vernünftige und an unternehmerische Aktivitäten ausgerichtete praktikable Regelungen, die auch rechtssicher umzusetzen seien. Der Verband begrüße, dass eine „Task Force“ eingerichtet werden solle.

WIE GEHT ES MIT DEN IMPFUNGEN WEITER? 

Eine ganze Reihe von Ländern wollen die Impfzentren über Ostern geöffnet halten und die Covid-19-Impfungen fortsetzen. Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass die Lieferung von Impfstoff nach Ostern dann deutlich anzieht. Wie aus einer Prognose des Ministeriums hervorgeht, könnten allein vom 5. April bis 1. Mai bis zu 15,3 Millionen Dosen Impfstoff hinzukommen, davon mehr als 10 Millionen von Biontech/Pfizer. Damit könnte die Impfkampagne deutlich Fahrt aufnehmen. Das Ministerium weist allerdings ausdrücklich darauf hin, dass die Zahlen auf Prognosen beruhten und mit Unsicherheiten behaftet seien. (dpa)

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Seehofer kritisiert Beschluss zu Ostergottesdiensten

Posted: 24 Mar 2021 12:35 AM PDT

Ostern ist das höchste Fest der Christen. Und ausgerechnet da sollen sie auf den Gottesdienst in der Kirche verzichten? Die Bitte der Politik stößt auf Unverständnis – vor allem beim Innenminister.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den Bund-Länder-Beschluss zu den Ostergottesdiensten kritisiert. Darin werden Religionsgemeinschaften gebeten, Versammlungen über Ostern zum Schutz vor dem Coronavirus nur virtuell abzuhalten.

„Es hat mich schon erstaunt, dass ausgerechnet Parteien, die das C im Namen führen, den Kirchen den Verzicht auf Gottesdienste nahelegen, noch dazu an Ostern“, sagte Seehofer der „Bild“.

Seehofer stellte klar, dass es weder um ein Verbot noch um die Forderung gehe, Gottesdienste zu Ostern ausfallen zu lassen. „Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich hier um eine Bitte handelt“, betonte er. „Mein Haus hat diesen Vorschlag auch nicht gemacht, obwohl wir für die Religionen zuständig sind. Das Innenministerium hat stattdessen schon sehr früh in der Pandemie gemeinsam mit den Kirchen Hygiene-Konzepte ausgearbeitet, die bis heute tadellos funktionieren.“

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten vereinbart, dass es über Ostern zusätzliche Einschränkungen geben soll, um die dritte Corona-Welle zu brechen. Das öffentliche, private und wirtschaftliche Leben soll von Gründonnerstag bis Ostermontag weitgehend ruhen. Die Religionsgemeinschaften wurden gebeten, Versammlungen nur virtuell abzuhalten.

Die katholische und die evangelische Kirche haben aber bereits klargemacht, dass sie nicht ohne Weiteres auf Präsenzgottesdienste verzichten wollen. Man sei von der Bitte von Bund und Ländern überrascht worden, erklärten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. Am Dienstag liefen auf Arbeitsebene bereits Gespräche zwischen den Kirchen und der Bundesregierung.

In den Gesprächen müsse deutlich werden, dass die Öffnung der Kirchentüren zu Ostern etwas anderes sei als die Öffnung irgendwelcher Geschäfte, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das ist kein Leichtsinn, sondern verantwortungsvoll unter Wahrung strenger Regeln möglich.“

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte im ZDF, ob Gottesdienste tatsächlich nur virtuell stattfinden sollten, sei zurzeit noch offen. „Wir wissen ja, dass das ein besonderes Feld ist. Deshalb wollen wir erst sprechen, bevor wir entscheiden.“

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer stellte klar, dass sein Land den Kirchen Präsenzgottesdienste nicht verbieten wird. In der ARD sagte der CDU-Politiker: „Wir sollten das nicht vorgeben als Politik.“ Er habe keinen Zweifel daran, „dass die Kirchen, die Religionsgemeinschaften, einen klugen und verantwortungsvollen Weg finden werden.“ (dpa)

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