Ralf Kleber macht auf Schönwetter, Otto muss Tochterfirmen abstoßen, die Schwarz-Gruppe sieht in IT ein neues Geschäftsfeld, MyTheresa ist von der Insolvenz der Mutter Neiman Marcus nicht betroffen und Apple digitalisiert Instore-Services.
Hallo Leser,
vier Milliarden Dollar Gewinn investiert Amazon eigenen Aussagen zufolge in Maßnahmen rund um Covid-19. Doch geht es dabei wirklich um den Schutz der Mitarbeiter? Oder baut sich Amazon hier einen neuen Business-Bereich auf, der dem Konzern ein Vielfaches seiner Investitionen zurück in die Kasse spült? Der renommierte Marketing-Professor Scott Galloway jedenfalls wittert geniales Kalkül hinter dieser Investition. Und sieht Amazon in einer einzigartigen Ausgangslage.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag! Daniela Zimmer
NEWS
Ralf Kleber macht auf Schönwetter: E-Mails mit dem Absender des deutschen Amazon-Chef Ralf Kleber fallen auch in einem überfüllten Posteingang auf. Darauf hat wohl auch die Pressestelle von Amazon gesetzt, als sie im Namen des deutschen Amazon-Chefs ein Mailing verschickte, das zu den gegenwärtigen Vorwürfen Stellung nahm. Die Gesundheit der Mitarbeiter sei wichtig, man unterstütze die Verkaufspartner, von denen viele in der Krise über den Marktplatz mehr verkauft hätten denn je und auch für Prime-Abonnenten werde sich die Liefersituation entspannen, wenn die Corona-Situation so bleibe wie sie aktuell sei, lässt sich Kleber von der PR in den Mund legen. Und außerdem habe man auch noch für gute Zwecke gespendet. Immerhin 3,5 Millionen. Wortfilter.de hat Klebers Worte mit der Realität verglichen und kommt zu dem Schluss: "Faktisch hat das System Amazon auf der ganzen Linie versagt. Wenn wir ehrlich sind, sollte auch der Letzte nun verstanden haben, was Amazon nicht ist: ein agiler Tech-Konzern." >>>Wortfilter.de
"manager magazin": Otto muss Tochterfirmen abstoßen: Dass Otto den Bau eines 300 Millionen teuren Logistikzentrums in Gießen stoppte, zeigt laut eines Berichts des "manager magazins": Der Konzern könne sich die Investition nicht leisten, er sei ausgezehrt. Es fließe mehr Geld ab als hereinkomme. Jetzt müsse Otto wesentliche Teile des Inventars verkaufen. Gerüchten zufolge würden für Mytoys und Frankonia Käufer gesucht. Hermes suche bereits seit 2018 nach einem Partner. Der Logistiker habe in der Vergangenheit für Hunderte von Millionen Euro Logstikzentren gebaut, die an den Bedürfnissen einer modernen Innenstadtlogistik vorbeigingen, schreibt das Blatt. Jetzt seien die Kosten hoch und Hermes mache Verlust. >>>manager magazin (Premium)
Schwarz-Gruppe will mit IT-Business ein neues Geschäftsfeld aufbauen: Trotz Corona-Krise baut die Schwarz-Gruppe ihre IT-Sparte mit Hochdruck zu einem strategischen Geschäftsfeld aus. Nach dem Vorbild von Amazon will der Konzern IT-Dienstleistungen auch externen Kunden anbieten. >>>Lebensmittel Zeitung (für Abonnenten)
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MyTheresa von Neiman-Marcus-Insolvenz nicht betroffen: In den USA hat der angeschlagene und stark verschuldete Warenhauskonzern Neiman Marcus in dieser Woche Gläubigerschutz beantragt. Die Tochter Mytheresa allerdings ist davon nicht betroffen. "Mytheresa ist gesetzlich, operativ und finanziell unabhängig von den von Chapter 11 betroffenen Gesellschaften und wird weiterhin erfolgreich als eigenständige und unabhängige Gesellschaft operieren", zitiert "Exciting Commerce" aus einer Mail des Luxusmodeversenders. >>>Exciting Commerce
Zooplus erhöht die Jahresprognose: Der Online-Tierbedarfshändler wird inmitten der Corona-Pandemie optimistischer für das Gesamtjahr. Grund sei eine anhaltend robuste Nachfrage der Konsumenten nach Heimtierbedarf im ersten und auch im angelaufenen zweiten Quartal. Der Unternehmensvorstand erwartet nun einen Anstieg der Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 225 Millionen auf 1,75 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf mindestens 20 Millionen Euro steigen. >>>Focus.de
Witzenhausen meldet 10.000 Euro Online-Umsatz: Seit 30. März präsentieren sich 85 örtliche Firmen auf der Internet-Plattform Witzenhausen.shop. Im ersten Monat gingen 300 Bestellungen von 850 Artikeln für insgesamt 10.000 Euro ein. Die Seite wurde 300.000 Mal besucht - mit 4,4 Millionen Seitenaufrufen. 85 Händler sind auf der Plattform präsent. Das bedeutet umgerechnet einen Umsatz von 117 Euro pro Monat und Händler. Und das in einer Zeit, wo die Solidarität mit dem heimischen Handel sehr groß war. >>>HNA.de
Bechtle startet mit Online-Plus ins Jahr 2020: Das Systemhaus meldet für das erste Quartal 2020 im Bereich B2B-E-Commerce ein Online-Plus von 8,5 Prozent auf 496,6 Millionen Euro. Besonders stark war das Wachstum in Deutschland mit plus 20,4 Prozent. Hier wirkte sich die hohe Nachfrage nach Home Office-Equipment positiv auf die Erlöse aus. >>>Channelpartner.de
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INTERNATIONAL
Apple digitalisiert In-Store-Services: Auf der Website des Apfelkonzerns finden sich neuerdings Services, die das Unternehmen sonst in seinen Läden anbietet. Kunden können online Hilfe von einem Apple Genius anfragen oder sich von einem Verkäufer bei der Auswahl des nächsten Laptops per Chat beraten lassen. >>>CNet.com
Alibaba macht auf Luxus: Die Alibaba Group führt eine neue Plattform ein: Luxury Soho. Das Angebot von Luxury Soho versteht sich als Ergänzung zum Tmall Luxury Pavilion und richtet sich an jüngere Verbraucher und solche, die erstmalig in die Welt der Luxusgüter eintauchen. Im Interview spricht Christina Fontana, Head of Tmall Fashion and Luxury in Europa, über die neue Plattform und warum sie diese neben dem Tmall Luxury Pavilion als die nächste attraktive Destination für Premium-Marken sieht. >>>Fashion United
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Interspar stärkt Online-Geschäft: Die Corona-Krise treibt bei Spar Österreich den E-Commerce an. Die Großflächentochter Interspar baut für alle drei Online-Shops die Zustellkapazitäten aus. >>>Lebensmittel Zeitung (für Abonnenten)
Amazon legt zweiten Widerspruch gegen Vergabe im Jedi-Projekt ein: Nachdem ein Kontrollbericht zur Vergabe des Jedi-Projekts Microsoft entlastet hatte, greift Amazon die Entscheidung erneut an – laut Microsoft eine absichtliche Verzögerung des Projekts. >>>t3n.de
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BACKGROUND
BGH-Urteil: Verkäufer sind nicht an Amazons "A-bis-Z-Garantie" gebunden: Der BGH hat ein Urteil über die "A-bis-Z-Garantie" von Amazon gefällt. Diese beruhe lediglich auf einer Abrede zwischen Amazon und dem Käufer. Sie hindere den Verkäufer nicht daran, seine Forderung geltend zu machen. >>>Internetworld.de
Lebensmitteleinzelhandel rüstet sich für die Online-Zeit nach Corona: Ein Großteil der Befragten im Lebensmitteleinzelhandel plant - beflügelt durch die Online-Zuwächse während der Corona-Krise - den E-Commerce mit Omni-Channel-Lösungen auszubauen (74 Prozent) und das Online-Marketing zu verstärken (69 Prozent). Um Kosten zu sparen, wollen zudem 78 Prozent die Prozesse im Lager und in der Logistik automatisieren, 67 Prozent wollen im Bereich der Lieferkette Kooperationen eingehen. Das zeigt eine Studie des Münchner Institute of Brand Logic unter 200 Entscheidern des LEH. >>>Rundschau.de
Verkaufsautomaten optimieren Click & Collect: Viele Kunden holen ihre Online-Bestellungen gerne in den Filialen ab. Doch was sie stört, sind die langen Wartezeiten in der Schlange. In den USA schießen immer mehr Verkaufsautomaten der nächsten Generation aus dem Boden, die eine Abholung innerhalb von 30 Sekunden abwickeln können. Und nicht nur das. >>>Get Elastic
Bundesverband Deutsche Startups warnt vor massivem Start-up-Sterben: Obwohl die Regierung in der Krise zwei Milliarden Euro für junge Firmen bereit hält, sehen 70 Prozent der Start-ups ihre Existenz gefährdet. Das geht aus einer Umfrage des Verbands unter mehr als 1.000 Firmen hervor. Verbandspräsident und Start-up-Investor Christian Miele sagt dem "Handelsblatt": "Grundsätzlich hat die Regierung bisher einen guten Job gemacht. Der einzigen Vorwurf, den man machen kann, ist, dass zu viel wertvolle Zeit vergangen ist.“ Der Verband hoffe, dass jetzt rasch Geld fließt und noch im Mai bei den Start-ups ankommt. >>>Handelsblatt.com
So erkennen E-Commerce-Teams Micro Moments: Nur wer mit dem Kunden im Verlauf der Mobile Customer Journey interagiert, weiß, was dieser gerade benötigt. Wie E-Commerce-Teams solche "Micro Moments" erkennen. >>>Internetworld.de (plus)
ZAHL DES TAGES
Mindestens 600 Amazon-Mitarbeiter sollen in den USA Analysen einer Amazon-Angestellten zufolge an Covid-19 erkrankt sein. Die Mitarbeiterin wertete unter anderem automatisierte Mails aus, die Angestellte von Amazon erhalten, wenn an ihrem Standort ein Mitarbeiter erkrankte. 6 Mitarbeiter starben an den Folgen ihrer Covid-19-Infektion. >>>CBS News.com
GEHÖRT
"It’s possible the largest new consumer category in history is testing for Covid-19 virus and immunities. Amazon may become the market share leader in this category. I believe Amazon will offer Prime members testing at a scale and efficiency that makes America feel like South Korea (competent). The “vaccinated” supply chain, as tested and safe as possible, will create a more muscular and immune fulfillment organism, offering stakeholders paramount value — real and perceived. Leadership is the ability to convince people to work together in pursuit of a common goal. Bezos’s decision to spend billions to ensure the safety of his supply chain stems from a vision that’s obvious only after being crazy/genius."
Scott Galloway, Professor für Marketing an der Stern School of Business der New York University, sieht für Amazon das nächste Mega-Geschäft in greifbarer Nähe: Covid-19-Prävention. Vier Milliarden Dollar investiert der E-Commerce-Riese in dem Bereich. "Die Idee dahinter ist atemberaubend genial", so Galloway. Walmart könne hier nicht auf Augenhöhe mitspielen, da sie die letzte Meile nicht beherrschen. Und FedEx, Prologis oder UPS können nicht so schnell so viel investieren. Lesenswert! >>>Profgalloway.com
Ebner Media Group GmbH & Co. KG, Büro München Postfach 20 15 52 • 80015 München Bayerstraße 16a • 80335 München Deutschland Telefon: +49 89 74117 0, Telefax: +49 89 74117 101 Geschäftsführer: Marco Parrillo