Liebe Leserinnen und Leser,
 

in der Titelgeschichte unserer August-Ausgabe setzt sich Cicero ausführlich mit der Transgender-Debatte, der Diskussion um das binäre Geschlechtersystem, Queer- und Transaktivismus sowie dem geplanten Selbstbestimmungsgesetz der Ampel-Regierung auseinander. Denn der „Kulturkampf ums Geschlecht“ wird längst nicht mehr nur innerhalb der Schwulen- und Lesbenbewegung und unter Feministinnen geführt. Eindrückliches Beispiel ist eine interne Debatte, die derzeit im Axel-Springer-Verlag für Unruhe sorgt.

 

Nachdem die Führungsetage entschieden hat, sich bei genannten Themen auf die Seite der LGBTQ-Aktivisten zu schlagen, muss sich Springer-Chef Mathias Döpfner fragen lassen, ob sein Konzern noch den liberalen Geist von einst atmet und ob sich diese Parteinahme überhaupt mit den Springer-Essentials – einer Art Unternehmensverfassung, die von Axel Springer formuliert wurde und aktualisiert bis heute gilt – verträgt. Schließlich war der Konzern immer stolz auf seine offene Debattenkultur und den Anspruch, sich in der journalistischen Bewertung aktueller Ereignisse nicht vom (linken) Zeitgeist treiben zu lassen. 

 

Einer, dem die jüngsten Entwicklungen im Springer-Konzern deutlich zu weit gehen, ist Ralf Schuler. Seit 1994 ist er für den Verlag tätig und derzeit Leiter der Parlamentsredaktion der Bild. Noch, muss man sagen. Denn Schuler wird den Konzern verlassen. Warum, das erklärt er in einem Schreiben an Springer-Chef Döpfner und Bild-Chefredakteur Johannes Boie, das Cicero exklusiv vorliegt und dessen Echtheit Schuler auf Nachfrage bestätigt. Darin findet Schuler, einer der renommiertesten Politikjournalisten des Landes, klare, aber auch nachdenkliche Worte – und nennt den LGBTQ-Kurs seines Arbeitgebers als Kündigungsgrund. Ein Schreiben, das man besten Gewissens als zeithistorisches Dokument werten kann. Den dazugehörigen Artikel finden Sie hier

 

Eine Debatte, die weniger hitzig geführt wird, aber dennoch einen gewissen Symbolwert hat, dreht sich um die Frage, ob das „Bürgerliche“ im neuen Grundsatzprogramm der CDU betont werden soll. Nein, meint der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Zimmer und legte gestern mit einem Contra-Beitrag zum Thema vor. Ja, findet dagegen der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban, und hält dagegen: „Die Bürgerlichen waren immer mehr Speerspitze der Erneuerung als Wasserträger der Reaktion.“ Seinen Beitrag Pro-Bürgerlichkeit lesen Sie hier

 

Abschließend noch zu einem, der Debatten in der Regel lieber aus dem Weg geht: Olaf Scholz. Auch in der heutigen Sommerpressekonferenz blieb der Bundeskanzler seiner Gewohnheit treu, auf kritische Fragen keine klaren Antworten zu geben. Was seine Verwicklung in den Cum-Ex-Skandal betrifft, gibt er sich so arg- wie ahnungslos. Und wenn es um die drohende Gasknappheit im kommenden Herbst und Winter geht, beteuert er Zuversicht – ohne zu erklären, worauf sich diese gründet. Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier über eine Presseveranstaltung mit mäßigem Erkenntnisgewinn. Bleiben Sie streitfreudig! 

 

Ihr Ben Krischke, Redakteur

 
 
 
 
Ralf Schuler
 
Ralf Schuler verlässt „Bild“
 
„Ich bin nicht bereit, für eine politische Bewegung und unter ihrer Flagge zu arbeiten“
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Mit Ralf Schuler verlässt einer der renommiertesten Politikjournalisten des Landes die „Bild“. Als Leiter der Parlamentsredaktion stand er zuletzt wie kein zweiter für die politische Berichterstattung des Boulevardblattes. In einem Brief an Springer-Chef Mathias Döpfner und „Bild“-Chefredakteur Johannes Boie, der Cicero exklusiv vorliegt und dessen Echtheit Schuler auf Nachfrage bestätigt, findet der Journalist klare, aber auch nachdenkliche Worte. Schuler kritisiert einen zu unkritischen Umgang des Konzerns mit der LGBTQ-Bewegung und eine Richtungsentscheidung der Führungsetage, sich auf die Seite der Queer-Aktivisten zu schlagen.
 
 
 
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Paulskirche
 
Pro und Contra: Soll der Begriff „bürgerlich“ ins Grundsatzprogramm der CDU?
 
Pro: Der Kern unserer Politik
 
VON TILMAN KUBAN
 
 
Die Christlich-Demokratische Union will sich ein neues Grundsatzprogramm geben. Gestritten wird noch darüber, ob darin das „Bürgerliche“ als eine der Säulen der CDU betont werden soll. Auf jeden Fall, meint der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban. Denn bürgerlich sei jeder Mensch, der nicht zuerst nach dem Staat fragt, sondern im Sinne von Freiheit, Eigenverantwortung und Gemeinsinn leben will.
 
 
 
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Schweinebraten mit Knödeln
 
Pro und Contra: Soll der Begriff „bürgerlich“ ins Grundsatzprogramm der CDU?
 
Contra: Eine rein beliebige Zuschreibung
 
VON MATTHIAS ZIMMER
 
 
Die Christlich-Demokratische Union will sich ein neues Grundsatzprogramm geben. Gestritten wird noch darüber, ob darin das „Bürgerliche“ als eine der Säulen der CDU betont werden soll. Nein, meint der Sozialpolitiker Matthias Zimmer: Der Begriff sei zu unbestimmt, emotional aufgeladen und grenze aus. Morgen antwortet ihm an dieser Stelle der Vorsitzende der Jungen Union, Tilman Kuban.
 
 
 
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LNG-Importterminal im Seehafen von Rotterdam
 
Gefahr eines erneuten Wirtschaftseinbruchs
 
Gas für Deutschland? Fehlanzeige!
 
VON STEFAN LIEBING
 
 
Bis zum Jahr 2024 besteht keine Chance, die russischen Gaslieferungen komplett zu ersetzen. Daher ist die einzige Möglichkeit, Russland dazu zu bewegen, die vereinbarten Mengen weiterhin zu liefern. Denn wenn uns im Winter das Gas ausgeht, wird das erneut einen massiven Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung bedeuten, den wir uns nach der Corona-Krise nicht leisten können.
 
 
 
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Olaf Scholz
 
Olaf Scholz in der Bundespressekonferenz
 
„Ich bin so neugierig wie Sie“
 
VON ALEXANDER MARGUIER
 
 
In der heutigen Sommerpressekonferenz blieb Bundeskanzler Olaf Scholz seiner Gewohnheit treu, auf kritische Fragen keine klaren Antworten zu geben. Was seine Verwicklung in den Cum-Ex-Skandal betrifft, gibt er sich so arg- wie ahnungslos. Und wenn es um die drohende Gasknappheit im kommenden Herbst und Winter geht, beteuert er Zuversicht - ohne zu erklären, worauf sich diese gründet.
 
 
 
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Ajelet Schaked
 
Israelische Politikerin Ajelet Schaked
 
Die neue Rechte
 
VON MAREIKE ENGHUSEN
 
 
Konservativ, nationalistisch, libertär: Innenministerin Ajelet Schaked ist Israels derzeit mächtigste Politikerin – und könnte Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu nach den Neuwahlen im November zurück ins Amt verhelfen.
 
 
 
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Angriff auf Flugplatz auf der Krim
 
Ein Pearl-Harbour-Moment für Russland
 
VON MORITZ GATHMANN
 
 
Mit Angriffen auf Militärflugplätze auf der Krim und in Belarus überrascht die Ukraine die russische Armee. Es ist der erste Angriff auf die von Russland 2014 annektierte Krim überhaupt. Damit weitet die Ukraine die Kampfzone aus.
 
 
 
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Deutsche Wirtschaft
 
Ende der Illusionen
 
VON DANIEL STELTER
 
 
Ölkrise, Wiedervereinigung, New-Economy-Blase: Deutschlands Wirtschaft hat sich jahrzehntelang als sehr widerstandsfähig erwiesen. Es gelang stets, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und den Wohlstand zu sichern. Doch diesmal droht der K. o. Die ökonomischen Folgen der Corona-Krise und des Ukrainekriegs werden von der Regierung schulterzuckend hingenommen. Und eine desaströse Energiepolitik verschärft die Lage.
 
 
 
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Aufgerichtet, mit letzter Kraft
 
Aufgerichtet, mit letzter Kraft
 
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