Präparate mit den Wirkstoffen Vareniclin und solche mit Nicotin können Raucher von ihrer Abhängigkeit befreien. So urteilt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in einem aktuellen Endbericht. Für die Substanzen Bupropion und Cytisin fand das wissenschaftliche Rechercheinstitut hingegen zu wenige Belege oder erhielt von den Herstellern keine ausreichenden Studien. Das aus Versichertengeldern finanzierte IQWiG erstellte den Bericht, weil der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten und Krankenkassen festlegen soll, welche Rauchstoppmittel auf Kassenkosten gehen dürfen. Studienteilnehmer, die Vareniclin oder Nicotin einnahmen, entsagten laut IQWiG sechs Monate nach Therapiebeginn dem Tabakrauchen deutlich häufiger als ohne diese Hilfe. Meist begleiteten die Medikamente eine psychologische Entwöhnungstherapie. „Die Nachteile der Wirkstoffe, beispielsweise Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Fatigue, Übelkeit oder Hautreizungen, stellen in der Gesamtabwägung die deutlichen Vorteile der beiden Arzneimittel nicht infrage“, merkt das IQWiG an. Vareniclin und Cytisin sollen die Andockstellen für Nikotin im Gehirn besetzen, Nicotin ist ein Ersatzstoff ohne Tabakrauch, und Bupropion soll auf das neuronale Belohnungssystem einwirken. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |