ANZEIGE |
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Donnerstag, 10.08.2023 | früh wolkig, später Sonne, 12 bis 20°C. | ||
+ Privater Sicherheitsdienst versucht, Wohngebäude in Berlin-Mitte zu räumen + 2000 zusätzliche Berliner Ausbildungsplätze – aber von welcher Basis? + Landkreis Barnim will nicht nach Känguru suchen + |
von Daniel Böldt |
|
Guten Morgen, Checkpoint-Leser Thomas Krüger begrüßt uns heute mit diesem schönen Sonnenuntergang: „Urlaub auf Gotland in Visby Strand, bei angenehmen 22 Grad und kurzen Nächten.“ | |||
|
Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint-aktion@tagesspiegel.de. | |||
|
Es klingt wie aus einem schlechten Film: Gestern Morgen drangen Männer, die sich als Mitarbeiter eine Sicherheitsfirma ausgaben, in mehrere Wohnungen eines Hauses in der Habersaathstraße in Mitte. Sie zerstörten Sanitäranlagen, Möbelstücke und nahmen Fenster heraus. Anschließend hinderten sie die Bewohnerinnen und Bewohner daran, ihre Wohnungen wieder zu betreten. In einem formlosen Schreiben des Eigentümers „Arcadia Estates Habersaathstraße 40a-48 GmbH“, werden diese aufgefordert, „das Objekt umgehend zu räumen und gegebenenfalls vorhandene Schlüssel an den Sicherheitsdienst herauszugeben“. Die Lage beruhigte sich erst nach dem Eintreffen der Polizei – die Sicherheitsmänner zogen ab. Die Menschen konnten zurück in ihre demolierten Wohnungen. Um das Haus gibt es seit Jahren Streit zwischen dem Eigentümer, der das Gebäude abreißen will, und dem Bezirk. Laut dem RBB wohnen in der Habersaathstraße zurzeit rund 15 Mietparteien sowie etwa 50 ehemalige obdachlose Menschen, die bisher hier geduldet wurden. Eine Abrissgenehmigung sei Ende Juli ausgelaufen. Mittes Sozialstadtrat Carsten Spallek (CDU) sagte dem Sender: „Klar ist aber auch, dass so lange Wohnungen oder Häuser bewohnt sind, die nicht abgerissen werden können, unabhängig davon, ob es eine Abrissgenehmigung gibt oder nicht.“ Die Arcadia Estates Habersaathstraße reagierte auf Nachfragen gestern nicht. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Wir machen weiter mit einer Frage für echte Nerds der Berliner Landespolitik: Wie lautet der Gebärdenname des Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses (AGH) Dennis Buchner? Na? Antwort: der mit den Haaren vorne mit linkem Übergang. Die entsprechende Geste zeigt Gehörlosen, dass es um den SPD-Politiker geht. Der Twitter-Account des AGH nahm diese Info gestern zum Anlass, um daraufhin zu weisen, dass das Plenum mittlerweile in voller Länge in Gebärdensprache übersetzt wird. Nächster Termin übrigens: 7. September. Und weil wir hier gerne kritisieren (ja, ok … meckern), an dieser Stelle auch mal ein Lob: Das Land Berlin hat die Vorgabe zur Beschäftigung von Schwerbehinderten (wozu auch Menschen mit hochgradigen Hörverlust gehören) in den Jahren 2020 und 2021 mit jeweils rund sieben Prozent übertroffen. Mini-Kritik: Rund die Hälfte der Unternehmen mit Landesbeteiligung verfehlt die gesetzliche Quote von fünf Prozent noch. | |||
|
Verfehlt ist auch ein gutes Stichwort für den Berliner Ausbildungsmarkt. Viele junge Menschen finden auch in diesem Sommer keinen Ausbildungsplatz, gleichzeitig bleiben Stellen unbesetzt. CDU und SPD wollen mit einem „Bündnis für Ausbildung“ gegenhalten. Ziel ist die Schaffung von 2000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen bis 2025. Ansonsten wird eine Ausbildungsplatzumlage eingeführt – so steht es im Koalitionsvertrag. Nur: Welcher Referenzwert gilt für die 2000 zusätzlichen Ausbildungsplätze eigentlich? Darüber ist man sich im Senat offensichtlich noch nicht so ganz einig. Die Frage befindet derzeit „in der Abstimmung innerhalb des Senats sowie mit den Akteurinnen und Akteuren der Beruflichen Bildung im Rahmen der Task Force Ausbildung“, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich, Christoph Wapler und Tonka Wojahn, die dem Checkpoint vorliegt. Immerhin: Die Ausbildungsplätze einfach in eine Statistik einzutragen, soll nicht ausreichen. „Der Senat von Berlin sieht es als erforderlich an, dass nicht nur 2000 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Ausbildungsmarktstatistik gemeldet werden, sondern diese auch tatsächlich besetzt werden“, schreibt die SPD-geführte Senatsarbeitsverwaltung. Sollte das nicht gelingen, komme die Ausbildungsplatzumlage als „ultima ratio“. Die CDU sah das Instrument, trotz Koalitionsvertrag, zuletzt kritisch. | |||
|
Wir widmen uns selbstverständlich auch noch einmal dem frei hüpfenden Känguru, das gestern offenbar in Brandenburg gesichtet wurde. Dass es sich tatsächlich um ein Känguru handelt, war schnell klar. Aber ist das Video auch wirklich authentisch? Der angeblich betroffene Landkreis Barnim teilte dem Checkpoint gestern mit, dass man den „Sachverhalt selbst lediglich durch die Medienberichterstattung zur Kenntnis genommen“ habe. „Meldungen, auch hinsichtlich des Fehlens eines solchen Tieres, sind bislang nicht bei uns eingegangen.“ Droht womöglich ein zweiter „Löwen-Fall“? Vielleicht werden wir es nie herausfinden. Denn auf die Suche nach dem Tier will sich der Landkreis nicht machen. Er verweist auf eine frei lebende Population in Mecklenburg-Vorpommern, die einst aus einem Zoo entkam. Zudem sei davon auszugehen, „dass von einem Känguru keine Gefährdungslage für die öffentliche Ordnung und Sicherheit ausgeht“, so der Landkreis. Kängurus seien scheue Tiere. „Entsprechend ist der Landkreis aktuell nicht an einer Such- oder Fangaktion beteiligt.“ Grüße gehen an dieser Stelle noch einmal raus nach Kleinmachnow. Heute ist, wie man dort sicher weiß, Welt-Löwen-Tag. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Hallo ChatGPT, Gedichte über Berlin kannst du, wie wir wissen, aber wie sieht es aus mit einem kleinen Gedicht über ein Känguru, welches nach Brandenburg gezogen ist? „In Brandenburg, so weit und weit, Ein Känguru zog einst voll Freud'. Von Australiens Küsten fern, Fand es hier sein neues Heim so gern. Die Havel plätschert, sanft und fein, Am Ufer tanzt das Känguru allein. Die Eichen rauschen, der Wind singt leise, In seiner neuen Heimat fühlt es sich heimisch, auf leise Weise. Von Fläming bis zur Uckermark weit, Hüpft es durch Wiesen und zur Weide. Die Nachbarn staunen, fragen sich gar, Ein Känguru hier? Das ist wunderbar!“ | |||
|
|
|
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
| |||
| |||
| |||
|
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||
| |||
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|