Interview Angesichts der bevorstehenden heißen Tage in Deutschland sieht der Präsident der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, die Stadt gut vorbereitet. Er sagte am Dienstag im rbb24 Inforadio, das Berliner Hitzeschutzbündnis im Gesundheitswesen sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gewesen. So gebe es nun zum Beispiel in den Krankenhäusern Menschen, die sich dafür verantwortlich fühlen, Räume kühl zu halten oder Medikamente richtig zu lagern. Bobbert unterstützte die Forderung des Bundesverbands nach einem nationalen Hitzeschutzplan: "Wir merken jetzt mit unserem Hitzebündnis hier in Berlin, dass viele Anfragen auch bundesweit kommen, wie macht ihr es. Und ehrlicherweise, das was in Berlin gilt, gilt natürlich auch für Nürnberg oder Hamburg, da unterscheiden wir uns nicht. Wir müssen mehr voneinander lernen, miteinander sprechen, damit wir Dinge umsetzen können." Bobbert betonte, dass die Hitze eine Gefahr für die Gesundheit sei, vor allem für vulnerable Gruppen wie Ältere, Vorerkrankte aber auch für Kinder und Schwangere. "Hitzeschutz ist eine zutiefst gesellschaftliche, solidarische Aufgabe. Wir müssen gerade auf die achten - auch hier in dieser Stadt - die sich nicht so gut vor Hitze schützen können, zum Beispiel die vielen Obdachlosen in dieser Stadt. Die sind besonders betroffen von der Hitze." Die Bundesregierung bereitet nach eigenen Angaben derzeit keinen nationalen Hitzeschutzplan vor. Sie verweist darauf, dass für Schutz und Vorsorge die Kommunen zuständig sind. Für Maßnahmen in diesem Bereich gebe es Förderprogramme.
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