Interview Die Brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis90/Die Grünen), hat die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kritisiert. Im rbb24 Inforadio sagte sie am Mittwoch, die Länder hätten erhebliche Kritik an den Vorschlägen des Bundesgesundheitsministers: „Es ist klar, die Finanzströme werden sich auf der Zuordnung der so genannten Leistungsgruppen abspielen. Und er beharrt darauf, dass er zusätzlich jedes Krankenhaus einem Level zuordnen will aus Transparenzgründen. Das finden wir überflüssig und denken auch, dass das etwas schädlich ist.“ Im Moment sei schon sehr viel Verunsicherung entstanden, sagte Nonnemacher. Sie kritisierte außerdem die geplanten Qualitätskriterien: „Manche Qualitätskriterien sind halt auch ein bisschen schwierig. Die orientieren sich oftmals dann wieder an hohen Fallzahlen und damit haben wir gerade im Osten ein großes Problem. Ich kann nicht an einem Krankenhausstandort in einer kleinen Stadt mit 20.000 Einwohnern Fallzahlen generieren, wie in einer Metropole in Westdeutschland.“ Nonnemacher forderte außerdem mehr Beteiligung der Länder. „Bei den Leistungsgruppen (…) wollen wir natürlich auch mitsprechen können. (…) Da bestehen wir auf einem gemeinsamen Ausschuss“, sagte Nonnemacher. Die Pläne von Bundesgesundheitsminister Lauterbach zur Krankenhausreform sehen vor, Kliniken in drei Level einzuteilen: Die wohnortnahe Grundversorgung, eine zweite Stufe mit weiteren Angeboten und schließlich Maximalversorger wie Universitätskliniken.
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