Interview Vor dem Hintergrund verschiedener Streiks in Deutschland hat die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Yasmin Fahimi (SPD), die Streikbereitschaft als hoch eingeschätzt. Fahimi verwies am Donnerstag im rbb24 Inforadio auf den ARD-DeutschlandTREND, wonach 91 Prozent der Befragten eine bessere Bezahlung in Branchen mit fehlenden Fachkräften für nötig halten: "Das heißt, dass das der erste Hebel ist und damit ja auch zum Ausdruck kommt, wir haben in Deutschland einfach tatsächlich einen großen Bedarf, endlich über Lohngerechtigkeit zu reden." Die Menschen hätten das verstanden, so die DGB-Vorsitzende weiter: "Und deswegen gehe ich davon aus, dass wir eine große Unterstützung auch haben da, wo wir eben in den Arbeitskampf gehen müssen." Fahimi hält Forderungen nach Lohnerhöhungen in den verschiedenen Branchen um bis zu 15 Prozent für angemessen: "Da die Tarifverhandlungen ja eben erst jetzt stattfinden, muss quasi nachgeholt werden, was ja niemand vorausschauen konnte an Rekord-Inflation im vergangenen Jahr, aber es muss natürlich auch nach vorne wirken für das Jahr '23." In Berlin hat die Gewerkschaft ver.di Beschäftigte im öffentlichen Dienst für heute zu einem Warnstreik aufgerufen. Ver.di und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr für die bundesweit etwa 2,5 Millionen Beschäftigten. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Forderungen als "nicht leistbar".
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