Interview Die Vizepräsidentin des Bundestags, Aydan Özoğuz (SPD), hat den Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Deutschland verteidigt. Trotz Erdoğans Äußerungen zur Hamas sei es richtig, dass er von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen werde, sagte Özoğuz am Freitag im rbb24 Inforadio. Trotz der "gravierenden Differenzen" zwischen Scholz und Erdoğan halte sie es für "sehr wichtig, in dieser unglaublich angespannten Lage" miteinander zu sprechen. Zwar komme Erdoğan wegen seiner Bezeichnung der Terrororganisation Hamas als Freiheitskämpfer als Vermittler nicht mehr in Frage. Er könne aber trotzdem eine positive Rolle in dem Konflikt spielen, so Özoğuz: "Er hat natürlich diese Kontakte zur Hamas [...], das ist unbestreitbar und er könnte eben mäßigend einwirken, zumindest auf einer Seite". Ebenfalls wäre gut, wenn auch Erdogan zu dem Schluss käme, dass es niemandem nütze, die Eskalation im Nahen Osten noch anzufachen, sagte die SPD-Politikerin. "Es bringt auf beiden Seiten Opfer und wir wollen davon wegkommen; wir wollen endlich wieder miteinander reden." |