Interview Der Botschafter Israels in Deutschland, Ron Prosor, hat am Mittwochmorgen im rbb24 Inforadio die Situation der palästinensischen Zivilisten im Gazastreifen bedauert.
Prosor sagte, dass Israel nie unschuldige Zivilisten absichtlich angegriffen habe und das auch nie tun werde. "Wir haben einen Korridor für die Leute gelassen, damit sie nach Süden den Gazastreifen verlassen können und nicht verletzt werden. Wir haben gewartet, wir warten auch noch. Doch die Hamas schießt auf die eigene Bevölkerung und erlaubt ihr nicht, den Fluchtkorridor zu nutzen. Weil sie sie als Schutzschild halten wollen", führte der Botschafter aus. Man müsse die Hamasführung sowie deren Infrastruktur beseitigen, so Prosor, "weil wir ansonsten nicht in der Region überleben können."
Der israelische Botschafter betonte, er sehe Deutschland als einen wahren Freund Israels. "Kanzler Scholz stand nach dem Terrorangriff der Hamas sofort an Israels Seite und dort steht er bis heute. (...) Deutschland ist der einzige Staat, wo der Kanzler, die Außenministerin und der Verteidigungsminister Israel besucht haben und ganz klar an der Seite Israels stehen", sagte Prosor. Dennoch sei das Abstimmungsverhalten Deutschlands in der UNO enttäuschend. Hier brauche es aus seiner Sicht einen Paradigmenwechsel im Auswärtigen Amt, so der Botschafter.
Angesprochen auf die deutsche Zivilbevölkerung sagte Prosor, er bekomme viele Solidaritätsanrufe und -briefe. Etwas anderes sei aber, was derzeit auf den Straßen Deutschlands geschehe. Hier gebe es Rufe, Israel auszuradieren. Dagegen müssten die Behörden schnell vorgehen. Prosor sagte: "Diejenigen, die versuchen, Juden und Israelis anzugreifen, die müssen wissen, dass sie bestraft werden." |