Interview Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hält es für wichtig, mit dem Wiederaufbau der Ukraine bereits jetzt zu beginnen. Schulze sagte am Montag im rbb24 Inforadio, Millionen Menschen im Land brauchten ein Dach über dem Kopf, Strom und Wärme, damit sie in der Ukraine bleiben könnten.
"Man muss wahrscheinlich vieles parallel und gleichzeitig machen und auch damit rechnen, dass das ein oder andere wieder zerstört werden kann. Aber wichtig ist es ja, dass erstmal die Kinder weiter Schulen haben, dass das Krankenhaus vor Ort funktioniert, dass Strom, dass Wasser da ist. Und deswegen helfen wir auch jetzt schon in der Ukraine den Menschen das wieder aufzubauen."
Deutschland hat die Ukraine bereits mit 426 Millionen Euro unterstützt. Etwa 200 Millionen davon seien direkt an die Menschen vor Ort gegangen, so Schulze. Bezüglich der Korruptionsvorwürfe gegenüber der Ukraine sagte Schulze, die Hilfsgelder sollten in überschaubare Projekte auf kommunaler Ebene fließen. "Dann sieht man ganz genau: Ist das Geld verbaut worden? Steht da am Ende ein Gebäude, in das Menschen wieder einziehen können?" Andernfalls werde das Geld nicht fließen, so Schulze.
Im Korruptions-Index von Transparency International belegt die Ukraine Platz 122 von 180. Auf dem europäischen Kontinent steht nur Russland noch schlechter da. |