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Liebe Leserinnen & Leser,

es ist eine Kehrtwende um 180 Grad: Amazon hat beschlossen, seine Buchläden und auch andere stationäre Formate wieder dicht zu machen, mehr dazu unten. Damit bleibt Amazon der "Always Day One"-Philosophie von Gründer Jeff Bezos treu, nach der jeder Tag aufs neue Tag 1 ist, man Vorhandenes hinterfragen und Neues erschaffen sollte. Doch der Schritt soll längst nicht heißen, dass Amazon vom stationären Handel nichts mehr hält. Denn im stationären Lebensmittelhandel will Amazon weiter mitmischen.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Real lebt weiter, Amazon macht Buchläden dicht, Emma wächst um 59 Prozent

Das Bundeskartellamt hat den Verkauf der verbliebenen 58 Filialen von Real im Wege eines sogenannten "Management-Buy-outs" unter Beteiligung des Finanzinvestors Sven Tischendorf freigegeben. Demnach sollen die Standorte von einem Team von Real-Managern gemeinsam mit der Unternehmerfamilie Tischendorf unter der Marke Real weitergeführt werden. Insgesamt sind in den 58 Filialen rund 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Zuvor hatte der Finanzinvestor SCP einen Großteil der von Metro übernommenen 276 Real-Filialen an Kaufland, Globus und Edeka weiter verkauft.

Ende der Experimente: Der Online-Handelsriese Amazon hat sich entschlossen, alle seine stationären Buchhandlungen, Pop-up-Läden und 4 Star Stores mit Produkten wie Spielzeug und Haushaltswaren zu schließen. Davon betroffen sind 68 Läden in den Vereinigten Staaten und Großbritannien. Amazon hatte 2015 mit seinen Experimenten im stationären Handel begonnen und zuerst einen Buchladen in Seattle eröffnet. Die Meldung markiert einen Wendepunkt für das Unternehmen, das als Online-Buchhändler begann und dazu beitrug, etablierte Konkurrenten wie Borders in den Bankrott zu treiben, wie Reuters analysiert. Amazon selbst teilte mit, es werde sich im stationären Handel künftig auf seine Lebensmittelmärkte (Whole Foods, Amazon Fresh und Amazon Go) konzentrieren sowie auf sein neues Kaufhauskonzept.

Die erst 2013 gegründete D2C-Matratzenmarke Emma - The Sleep Company aus Frankfurt hat im vergangenen Jahr ihren Umsatz erneut deutlich steigern können, und zwar um 59 Prozent auf 645 Millionen Euro. Damit sieht sich Emma als "weltweit führende D2C-Schlafmarke", die nun auch die US-Konkurrenz überholt habe. Gemeint sein kann nur Casper, das sich nach schwierigen Zeiten gerade wieder von der Börse zurückgezogen hat. Allerdings setzt Emma mittlerweile beim Vertrieb nicht mehr nur auf D2C (Direct to Consumer), sondern auf einen Omnichannel-Ansatz. So sind die Matratzen mittlerweile u.a. auch bei Jysk (ehemals Dänisches Bettenlager) erhältlich und in einem ersten eigenen Store in Shanghai erhältlich. Mehr über Emma auch in diesem Partnerbeitrag.

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Wish-Umsatz bricht ein, Fanatics bekommt 1,5 Milliarden Dollar, Jobportal für ukrainische Flüchtlinge

Der Umsatz der Billig-Shopping-App Wish ist im 4. Quartal 2021 massiv eingebrochen: Der Umsatz schrumpfte von 794 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf nur noch 289 Millionen Dollar im letzten Quartal. Entsprechend ging auch die Zahl der Kund*innen massiv zurück. Wish will darauf nun mit Entlassungen von circa 15 Prozent der Beschäftigten reagieren sowie einem Rückzug aus 79 Ländern. In Zukunft will sich Wish auf den Verkauf in nur noch 61 Länder konzentrieren, darunter auch Deutschland (siehe Liste).

Fanatics, ein weltweites Schwergewicht im Bereich Fanartikel und Sammelkarten im Sport, hat in einer neuen Finanzierungsrunde offenbar 1,5 Milliarden Dollar eingesammelt. Das Geld kommt laut CNBC von Fidelity, BlackRock und MSD Partners sowie Bestandsinvestoren, die Gesamtbewertung soll bei 27 Milliarden Dollar legen. Zuletzt hatte Fanatics den Sammelkarten-Anbieter Topps übernommen. Außerdem produziert und verkauft Fanatics für diverse NBA-, NFL-, NHL- und MLB-Teams Fanartikel.

Die russische Invasion in die Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft nicht nur bei vielen Privatleuten ausgelöst, sondern auch bei deutschen Unternehmen. Neben Spenden für Hilfsorganisationen gibt's auch viel praktische Hilfe speziell für Flüchtlinge: So transportieren beispielsweise Deutsche Bahn und Flixbus kostenlos Ukrainerinnen und Ukrainer. Die Intiative Händler helfen Händlern wiederum hat unter jobaidukraine.com ein Portal eingerichtet, über das Geflüchtete neue Jobs in Deutschland und der EU finden sollen. Das Portal wurde in Windeseile von den Unternehmen Business-on.de, Minubo, Vow to the New und Shopware hochgezogen.

E-Commerce im Metaverse, Sportschuhe mit KI finden, Unitex im Podcast

Der nächste Evolutionsschritt im E-Commerce könnte im sogenannten Metaverse stattfinden. Dahinter verbirgt sich die Vision eines begehbaren Internets, einer virtuellen 3D-Welt, die mit der physischen Welt verschmilzt und das Potenzial hat, alle Bereiche unseres Lebens fundamental zu verändern. Das Blog der Otto Group beleuchtet den Trend aus Händler-Perspektive und rät, einmal einen Blick in Online-Spiele wie Roblox, Sims 4 oder Fortnite zu werfen. Zwar seien dies noch keine "echten Metaverses", doch sie seien schon jetzt keine reinen Spiele mehr, sondern sie dienten auch als Ersatz für menschliche Interaktion, als virtueller Ort fürs zwanglose Zusammensein.

"Was mir im Markt in vielen Fällen noch fehlt, ist der Überblick, welches Modell für mich persönlich das richtige ist. Schuhe werden heute eben über ein gewisses Image verkauft. Da kommt jetzt das neue Modell und Marketing preist es an – aber ob es wirklich der richtige Schuh für einen ist, kriegt man nicht so einfach raus."

Der der ehemalige Profiläufer Jan Fitschen spricht in einem Interview mit t3n über die Herausforderung, den passenden Laufschuh zu finden. Er arbeitet nun mit dem Startup Motesque zusammen, das ein Software-Tool entwickelt hat, mit dem man seinen idealen Laufschuh finden können soll – ohne anprobieren. Auf Basis von Biomechanik und künstlicher Intelligenz (KI) bietet Motesque dem Handel eine Programm an, mit dem man Sportschuhe auf den individuellen Körperbau abstimmen und Konsument*innen gezielte Produktempfehlungen geben kann.

Unitex bietet heute als moderner Service- und Dienstleistungsverbund für den Modehandel in Deutschland und Österreich ein Portfolio an Vorteilen für seine 800 Mitglieder mit nahezu 1.800 POS. Mit unitex-Connect entstand ein Tool, der den Mitgliedern ein umfangreiches Programm an digitalen Lösungen anbietet, dass die Verbundgruppe überaus erfolgreich durch die Pandemie führte. Xaver Albrecht von Unitex stellt im Trendakademie-Podcast die digitalen Lösungen von Unitex vor, spricht über die Corona-Krise als Gamechanger und sagt: "Agilität und Flexibilität sind die wichtigsten unternehmerischen Aspekte um schnell reagieren zu können." Hier anhören oder anschauen.

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