Liebe Leserinnen und Leser,
das Prinzip »Schreib, wie du sprichst« sei äußerst kritisch zu sehen, betont der Sprachwissenschaftler Günther Thomé in dem Buch »Deutsche Orthograpie«. Ein Beispiel hierfür ist das »Schreiben nach Gehör«, von dem viele Eltern ein Lied singen können. Bei dieser Lernmethode an Grundschulen lässt man die Kinder mithilfe einer Anlauttabelle so schreiben, wie sie sprechen. Heraus kommen Kreationen wie »Der Rita wont auf der Bok« oder »Ana fert mit dem Farat zum Schwimbat«. In einer überaus wichtigen Lernphase gewöhnen sich die Kinder damit groteske Schreibweisen an; es kommt deshalb nicht von ungefähr, dass immer mehr Bundesländer von der Methode abkehren und zahlreiche Eltern dies begrüßen. Wie die Schriftvermittlung anders gehen könnte, dazu macht Thomé in seinem Buch verschiedene Vorschläge.
Herzlich Ihr Frank Schubert schubert@spektrum.com