|
| | Reditorial Susanne Gaensheimer |
|
|
|
---|
|
| | | | | Prof. Dr. Susanne Gaensheimer, Foto: Andreas Endermann |
|
|
|
---|
|
| | Liebe Leserinnen, liebe Leser, liebe Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, |
| | am Ende dieses für alle Bereiche der Gesellschaft herausfordernden Jahres möchte ich mit Ihnen nochmal die letzten Monate in der Kunstsammlung Revue passieren lassen. Die Corona-Pandemie hat auch uns vor große Herausforderungen gestellt. Doch neben der für das ganze Team und unsere Besucherinnen und Besucher schmerzlichen Schließung der Häuser K20 und K21 haben wir zugleich viel gelernt und neue Formen der Kommunikation mit Ihnen und der Vermittlung unserer Ausstellungen und Projekte entwickelt. Zu Beginn des Jahres 2020 haben wir noch die Ausstellungen „Edvard Munch – gesehen von Karl Ove Knausgård“ und „Pablo Picasso. Kriegsjahre 1939 bis 1945“ im K20 sowie „I’M NOT A NICE GIRL! Eleanor Antin, Lee Lozano, Adrian Piper, Mierle Laderman Ukeles“ im K21 gezeigt und viele Menschen damit erreichen können. Unsere lebendigen und gut besuchten Häuser mussten wir dann im März von einem Tag auf den anderen schließen. Zum Glück hatten wir gerade unsere neue Webseite fertig gestellt und konnten so die Ausstellungen wenigstens in virtuellen Führungen zugänglich halten. Getragen von einer überwältigenden Unterstützung unserer internationalen Leihgeber gelang es uns, die Picasso-Ausstellung und „I’M NOT A NICE GIRL!“ in den Sommer hinein zu verlängern. Im Anschluss war es außerdem möglich, die Ausstellung „Charlotte Posenenske. Work in Progress“ unter Corona-Bedingungen einzurichten und die Überblicksschau dieser ebenso bemerkenswerten wie radikal konsequenten Minimalistin der deutschen Nachkriegszeit unseren Besucherinnen und Besuchern zugänglich zu machen. Die vorübergehende Schließung unserer beiden Häuser regte auch die Entwicklung vieler neuer Ausstellungs- und Vermittlungsformate an. Unter #K20K21fromhome bieten wir digital und mit multimedialen Formaten ein Kunsterlebnis von zu Hause aus. Dazu gehören das Kunsttutorial „MACH'S WIE...“ für Kinder ab 6 Jahren, virtuelle Ausstellungsführungen, ein digitales Booklet „K+“ zu den laufenden Ausstellungen, Künstlergespräche und Bewegt-Bildserien. Eine besonders beeindruckende virtuelle Kooperation entstand mit Ensemblemitgliedern des Düsseldorfer Schauspielhauses. Mit ihrem Einfallsreichtum erwecken die Schauspielerinnen und Schauspieler ausgesuchte Werke aus unserer Sammlung zu neuem Leben. Alle Formate sind jetzt noch auf unserer Webseite zu sehen, und wir laden Sie herzlich ein, sich dort umzugucken. Die große Überblicksausstellung von Thomas Ruff, diesem wichtigen Vertreter der Düsseldorfer Fotoschule, haben wir in den September verlegt. Durch seinen virtuosen Umgang mit der digitalen Bildbearbeitung konfrontiert uns Ruff mit einer kritischen Betrachtung des fotografischen Bildes in einer Zeit der Digitalisierung und verweist auf dessen historische, politische und erkenntnistheoretische Bedeutung. Mit unseren anderen beiden Ausstellungen von Hito Steyerl und Simon Denny stand die Saisoneröffnung im September 2020 ebenfalls im Zeichen der digitalen und fotografischen Bilder. Kaum eine Künstlerin oder ein Künstler hinterfragt aktuell so treffend die Auswirkungen des Datenkapitalismus und seine Folgen wie der junge Neuseeländer Simon Denny. Seine Ausstellung „Mine“ setzt hier nachdrückliche Zeichen auf kluge und vielschichtige Weise. Warum Hito Steyerl derzeit zu den wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart gehört und sie ein role model für die jüngere Generation darstellt, zeigt ihre Ausstellung im K21. Unter dem Titel „I Will Survive“ bringt sie die verzweifelte Stimmung im Corona-Jahr auf den Punkt. In ihrer eigens für die Ausstellung konzipierten Arbeit SocialSim verknüpft Steyerl politisches Engagement mit einer präzisen Reflexion von künstlerischen Mitteln im digitalen Zeitalter. Prompt reagierte sie auch auf die Schließung der Ausstellung im November mit einem vierteiligen Live-Stream. Ihre aktuelle Arbeit ist über unsere Website als DANCING MANIA XR digital erlebbar. Die Monate des Lockdowns hat das Team der Kunstsammlung auch dazu genutzt, die Sammlungen im K20 und im K21 neu zu präsentieren und viele Neuerwerbungen der letzten Jahre zu installieren. Besonders hervorzuheben sind hier die außergewöhnlichen Schenkungen eines abstrakten Gemäldes von Gerhard Richter von dem langjährigen Mitglied unseres Freundeskreises Victoria von Flemming sowie die große Installation Laundromat von Ai Weiwei, die nun unsere Sammlung signifikant bereichern und im K20 und K21 zu sehen sind. Stolz sind wir auch auf zwei Gemälde der US-amerikanischen Malerin Helen Frankenthaler aus den 1970er Jahren als Leihgabe der NRW-Bank, die wir während der Schließung im Haus restaurieren konnten und die nun eine Lücke in unserer Werkgruppe des Abstrakten Expressionismus füllen. Und schließlich ist ein weiteres Highlight ein durch die Freunde der Kunstsammlung erworbenes frühes Gemälde des südkoreanischen Malers Park Seo-Bo, einem der wichtigsten Vertreter der Dansaekhwa–Bewegung. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres wäre das Jubiläum zum 100. Geburtstag von Werner Schmalenbach, dem legendären Gründungsdirektor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, gewesen, das wir bedauerlicherweise wegen Covid-19 nicht gebührend feiern konnten. Dies wollen wir im Jahr 2021 nachholen, wenn die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen auf 60 Jahre erfolgreiche Museumsarbeit zurückblickt. Freuen Sie sich mit mir hoffnungsvoll auf 2021 und auf viele neue großartige Ausstellungen und Projekte! An dieser Stelle möchte ich von Herzen allen danken, die mit uns die Herausforderungen der Pandemie durchgestanden und die Realisierung unseres Programms möglich gemacht haben. Dies sind zuvorderst meine Kollegin im Vorstand der Stiftung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Bianca Knall, sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kunstsammlung. Zu großem Dank verpflichtet bin ich auch unseren Förderern und Sponsoren, die uns trotz der schwierigen Lage treu geblieben sind und uns loyal unterstützt haben, insbesondere KPMG, die Stiftung der Sparda-Bank West, Linklaters, die NATIONAL-BANK AG, Kunststiftung NRW und Kulturstiftung des Bundes. Für den großen Rückhalt in jeder Hinsicht danke ich auch den Freunden der Kunstsammlung und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen. Mein besonderer Dank gilt aber vor allem Ihnen, unseren Besucherinnen und Besuchern, ob im Museum oder im Digitalen. Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein gesundes und glückliches Jahr 2021, und ich freue mich, wenn ich Sie bald wieder im K20 und K21 begrüßen kann! Ihre Susanne Gaensheimer |
|
|
|
---|
|
| |
| |
|
| | | | | | | Um den Newsletter abzubestellen klicken Sie hier. |
| Sollte der Newsletter nicht einwandfrei dargestellt werden, klicken Sie bitte hier. |
| | |
| | | | |
|