Plus: Was wäre ich ohne Wein? Ein Essay
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Illustration: Chiara Brazzale
Guten Tag, 

»Mamaaaa!!! Du hast gesagt, es regnet heute nicht!« Mein Herz macht einen Satz, als ich das Kind vor der Tür stehen sehe: tropfnass bis auf die Unterhose und wütend, letzteres völlig zu Recht. Die Frage nach dem kleinen Regenschirm, der in der Seitentasche des Schulranzens steckt, verkneife ich mir schuldbewusst, schnappe das Mädchen und stelle es unter die Dusche. Während die Kakaomilch auf dem Herd warm wird, checke ich noch mal meine Wetter-App. Nee, kein Regen in München heute, sagt die weiterhin. Okay: Zehn Prozent Wahrscheinlichkeit, aber das ist ja nichts, dachte ich am Morgen. Zu 90 Prozent sollte es demnach trocken bleiben.

Hatten wir heute also einfach Pech? War es grob fahrlässig, meine Tochter ohne Regenjacke zur Schule zu schicken – bei 27 Grad? Oder ist dieser Sommer wirklich so unberechenbar und verrückt, wie es gerade überall heißt? Ich schaue aus dem Fenster und versuche, mich an den Theorieteil aus meinem Jahrzehnte zurückliegenden Segelkurs zu erinnern: Welche Wolken kündigen noch mal Regen an? Schäfchen? Zirren? Für diesen Tag ist es eh zu spät, aber ich nehme mir vor, dieses alte Wissen mal wieder aufzufrischen. 

Als ich dem Vater später vom Regen-Desaster erzähle, hat er natürlich sofort schlaue Kommentare parat: »Du musst immer auch das Regenradar checken!« Und: »Hattet ihr in der Redaktion nicht neulich erst einen Test zu Wetter-Apps?« Ja, ich gebe zu, dass ich die vorinstallierte Wetter-App auf meinem Smartphone nutze. Aber kann das wirklich so einen Unterschied machen? Oder bin ich dann nicht genau so aufgeschmissen, weil ich bei dieser Zehn-Prozent-Angabe als Laiin einfach keine Ahnung habe, was das wirklich bedeutet?

Weil sie sich ähnlich verloren vorkam angesichts des Wetters diesen Sommer und der dahingehenden Prognosen, hat sich unsere Autorin Kathrin Hollmer einen echten Profi geschnappt und ihm all diese Fragen gestellt: den Meteorologen Özden Terli, der im ZDF in vielen Sendungen das Wetter moderiert und erklärt. Tatsächlich nutzt selbst er gängige Wetter-Apps, wenn er seine Urlaubskoffer packt – aber: »Ich (...) habe dabei im Hinterkopf, dass die Vorhersage ungenauer wird, je weiter sie in die Zukunft reicht. Schon eine Woche vorherzusagen ist, als würde man in eine Glaskugel schauen.« Terli erklärt, woran man erkennen kann, wohin und wie schnell ein Gewitter zieht (und ob die Gartenparty vielleicht doch stattfinden kann), warum man bei mehr als fünf Prozent Regenwahrscheinlichkeit besser doch einen Schirm einpackt, was eine wirklich gute Wettervoraussage und -App ausmacht – und warum oft schon ein kundiger Blick in den Himmel reicht, um zu sehen, ob man am Feierabend noch schnell an den See fahren kann: 
Wie man den Wetterbericht richtig liest
Was bedeutet eine 30-prozentige Regenwahrscheinlichkeit in der Wetter-App wirklich? Und sollte man sich beim Packen der Urlaubskoffer auf die 16-Tages-Prognose verlassen? Der Meteorologe und Moderator Özden Terli erklärt, wie weit im Voraus sich das Wetter überhaupt vorhersagen lässt, woran man eine gute Wetter-App erkennt – und was mit diesem Sommer los ist.
Zum Interview
Übrigens habe ich mittlerweile herausgefunden, dass es gleich mehrere Wolkenarten gibt, die schlechtes Wetter ankündigen: Feder-, Schleier- und Schäfchenwolken. Wissen Sie aus dem Stand, für was genau sie Vorboten sind? 

Kommen Sie gut in die neue Woche!
Herzlich,
Sara Peschke
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