Liebe Frau Do, die Türkei ist ein wichtiger Partner für Deutschland. Das Handelsvolumen beträgt rund 40 Milliarden Euro, knapp drei Millionen Menschen in diesem Land haben türkische Wurzeln. Umgekehrt ist vor allem Deutschland wichtig für die Türkei. Die Bundesrepublik ist der wichtigste Handelspartner, die deutschen Urlauber sind maßgeblich für das türkische Wirtschaftswachstum. Das muss man wissen, wenn man das deutsch-türkische Gipfeltreffen gestern in Berlin und heute in Köln bewertet. Für den umstrittenen Präsidenten Erdogan, aber auch für Kanzlerin Merkel ist das Einfrieren der Beziehungen keine Option. Auch wenn es fundamentale Meinungsverschiedenheiten gibt. Es gebe weiterhin „tiefgreifende Differenzen“, betonte gestern dann auch die CDU-Kanzlerin bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Der in Deutschland lebende türkische Journalist Can Dündar, der von Erdogan unter Druck gesetzt und der türkischen Polizei verfolgt wird, nahm an der Pressekonferenz in Berlin nicht teil. Erdogan hatte zuvor damit gedroht, die Veranstaltung abzusagen. Für den türkischen Präsidenten ist Dündar „ein Agent, der Staatsgeheimnisse veröffentlicht hat“. Für uns ist er ein Journalist. Dem Staatsbankett gestern Abend blieben namhafte Persönlichkeiten fern. Kristina Dunz, Eva Quadbeck und Gregor Mayntz berichten. Herbert Reul hat seine Rolle gefunden. Er mutiert im Streit um den Braunkohletagebau im Hambacher Forst zum offiziellen Hassobjekt der linken Aktivisten, der Grünen und der Baumschützer. Seine Äußerungen, dass die Baumschützer mit ihren selbstgebauten Baumhäusern eine Mitschuld an dem tragischen Tod eines Journalisten tragen, haben für heftige Reaktionen gesorgt. Im Gespräch mit Thomas Reisener und Christian Schwerdtfeger verteidigt er seine Sicht und greift die Demonstranten scharf an: „Im Hambacher Forst werden Steine und Fäkalien auf Polizisten geworfen, es werden Gruben gegraben, die Menschen gefährden. Und dann wird mir erklärt: Das sei ziviler Widerstand. Das ist nicht akzeptabel.“ Sie sind die Stars der deutschen Digitalwirtschaft. Zehn Jahre nach der Idee eines Kaarster Studenten ist der Online-Händler Zalando zu einem Umsatz-Schwergewicht geworden. 4,5 Milliarden Euro konnte der Händler im vergangenen Jahr umsetzen, drei Mal so viel wie die Parfümerie-Kette Douglas oder der Brillen-Händler Fielmann. Florian Rinke schaut auf die Geschichte von „Neckermanns Erben“. Herzlich Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |