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Liebe Leserinnen & Leser,

der Direktvertrieb von Herstellern an Kundinnen und Kunden über einen eigenen Webshop, Direct to Consumer (D2C) genannt, war einst vor allem von Startups geprägt, doch längst setzen auch große Marken auf diese Strategie. Laut einer neuen D2C-Studie von Diconium  halten 63 Prozent der befragten Hersteller D2C als Vertriebsmodell für (sehr) relevant. Bereits ein Drittel von ihnen erwirtschaftet mindestens die Hälfte seines Umsatzes mit D2C. Händler müssen sich also darauf einstellen, dass der Zugang zu attraktiven Marken künftig schwieriger werden könnte und diese ihnen selbst Konkurrenz machen, wie es zum Beispiel Adidas oder Lego bereits tun.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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"Schluss mit den komplizierten, langweiligen Methoden, die nur mittelmäßige Ergebnisse geben!", sagt Laurent Burdin von Space and Lemon Innovations über die Suche von Unternehmen nach Innovationen. Im mobilbranche.de-Workshop "Innovation der neuen Generation" wird Laurent Burdin am 28. Juni in Berlin mit den Teilnehmern stattdessen eine Produkt-Innovation mit einer neuen, pragmatischen und spannenden Methode der neuen Generation bauen: Mosaic Canvas.
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Rewe Lieferservice bald auch im Ruhrgebiet, Lego investiert in Entwickler, weniger Bargeld-Zahlungen

Obwohl schon 2011 gestartet und damit ein Pionier der Branche, ist der Rewe Lieferservice bis heute nicht im Ruhrgebiet verfügbar. Doch das soll sich nun bald ändern. "Wir bauen jetzt einen zentralen Lieferstandort für diese Region auf", sagt Rewe-Digitalchef Christoph Eltze dem "Handelsblatt". "Dann werden wir den Betrieb verdichten und weitere Lieferzentren aufbauen." Entsprechende Stellenanzeigen deuten darauf hin, dass das neue Zentrallager in Bochum sein wird. Die Unternehmensstruktur von Rewe ist schuld daran, dass der Lieferservice bislang das Ruhrgebiet mit seinen 5 Millionen Einwohner*innen ausspart. Die dortige Regionalgesellschaft Rewe Dortmund hatte sich dem lange verwehrt.

Der Spielwarenriese Lego will massiv in die eigene Softwareentwicklung investieren. Etwa 1.800 Entwickler*innen sollen bis 2023 für das dänische Unternehmen arbeiten, aktuell sind es erst 600 Entwickler*innen. 400 Stellen sollen dabei allein am Hauptstandort in Kopenhagen entstehen. Das ergibt ein Investment von mehreren hundert Millionen Euro. "Auf dieser digitalen Reise verbessern und erweitern wir unsere Fähigkeiten merklich und verlegen Kapazitäten In-House, die zuvor von Beratern durchgeführt wurden. Aktuell ist das unsere größte Einzelinvestition", sagte Lego-CEO Niels Christiansen in einem Interview. Die Entwickler*innen sollen an Spielen, Apps und digitalen Komponenten für Spielzeuge arbeiten.

Wohl auch angesichts der Corona-Pandemie ist der Anteil der Kartenzahlungen im stationären Handel in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Lag der Umsatzanteil von Kartenzahlungen im stationären Handel 2019 noch bei 50,5 Prozent, waren es 2021 bereits 58,8 Prozent, haben die Handelsforscher des EHI ermittelt. Dabei schließt der Wert auch Mobile Payment ein, denn wer mit einer digitalisierten Karte per Handy bezahlt und wer mit einer haptischen Karte, wird nicht separat erfasst. Zugleich hat auch die Zahl der Transaktionen mit Bargeld deutlich abgenommen: Wurde 2019 noch bei 14,58 Milliarden Einkäufen bar bezahlt, so waren es 2021 nur noch 10,11 Milliarde Einkäufe mit Barzahlung.

Auto1 in der Krise, Lagersystem für Dark Stores, Paypal Checkout als Game Changer

Als Christian Bertermann und Hakan Koç ihren Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 im Februar 2021 an die Börse brachten, feierten sie im Konfettiregen das erfolgreichste Parkettdebüt der deutschen Startup-Szene. Seither hat die Auto1-Aktie jedoch rund 80 Prozent eingebüßt. Im grauen Licht des Alltags zeigt sich, was Auto1 wirklich ist: gnadenlos überverkauft. Die Verluste türmten sich zuletzt bei 374 Millionen Euro, einen Jahresgewinn gab es noch nie. Das Geschäftsmodell trägt offenbar nicht, jedenfalls nicht so, wie die Gründer es dachten. Nun steckt das Unternehmen in der Krise und das "manager magazin" analysiert, wie es weitergehen könnte.

So modern einige E-Commerce-Geschäftsmodelle wie etwa die der Schnelllieferdienste Gorillas oder Flink wirken, so sehr verlassen sie sich oft auf billige Arbeitskräfte. Das Münchener Startup Noyes will das ändern – mit kleinen Bots. Das Jungunternehmen entwickelt ein Lagersystem für kleinere Räumlichkeiten. "Es geht also nicht um Industrielagerhallen, dafür gibt es schon andere Lösungen", sagt Gründer Marco Prüglmeier bei Gründerszene. Worauf es Noyes abgesehen hat, sind z.B. Dark Stores, also die dezentralen Warenlager von Schnelllieferdiensten. Dafür hat Noyes ein Lagersystem entwickelt, das automatisch die bestellten Produkte für die sogenannten Picker, also die Lagermitarbeiter, an einem kleinen Ausgabefach zur Verfügung stellt.

Die Einführung der neuen Technologie Paypal Checkout im deutschsprachigen Raum könnte dafür sorgen, dass Online-Händler kaum noch Bedarf für einen klassischen Payment-Service-Provider haben. Denn Paypal vereint in diesem neuen Produkt für Onlineshops nicht nur viele seiner Paypal-eigenen Dienste, Zahlarten und Komfortfunktionen, sondern integriert nahtlos viele neue Zahlungsarten. Beispielsweise Sofort, Giropay oder andere lokale Zahlungsarten, die nur im Ausland verfügbar sind, wie die österreichische Zahlart Eps oder das aus den Niederlanden stammende ideal. Und genau da wird es spannend, denn ein großes Alleinstellungsmerkmal eines Payment-Service-Providers (PSP) gegenüber Paypal ist die Unterstützung vieler unabhängiger Zahlungsarten, analysiert Jochen Fuchs.

Shein in der Analyse, KPIs reichen nicht mehr, Retourenquote senken

Shein ist das Bindeglied zwischen Chinas Bekleidungsfabriken und westlichen Gen-Z-Kunden. Es ist der größte rein digitale Modehändler und peilt in einer Finanzierungsrunde angeblich gerade eine Bewertung von 100 Milliarden Dollar an, die H&M und Zara zusammen übertreffen würde. Und doch ist die App, die aktuell auf Platz 1 des App Store in den USA rangiert, wohl niemandem außer ihrer Zielgruppe unbekannt. Dabei ist Shein Weiterentwicklung des Direct-from-China-E-Commerce-Modells. AliExpress und Wish waren früher dran, doch Kauf und Versand waren oft chaotisch. Shein geht nun deutlich weiter, indem es die Lieferkette kontrolliert, vom Design und Prototyp bis hin zur Herstellung und zum Versand. Eine lesenswerte Analyse.

Wer seine Verkäufe und Umsätze im Online-Shop steigern will, setzt auf die üblichen KPIs wie Konversions- oder Wiederkaufsraten. Warum diese Kennzahlen allein künftig nicht mehr ausreichen, um zwischen Kunde und Marke Vertrauen aufzubauen, erklären Ivana Nikic und Domenic von Tryller von der Norisk Group in einem Fachbeitrag auf iBusiness. Denn bei dieser isolierten und zahlengetriebenen Betrachtung des Kunden als "Besteller" bleiben markenrelevante Fragestellungen, beispielsweise zur ausgewogenen Balance zwischen Shopping-Komfort und Shopping-Erlebnis oder Services, die die Extra-Meile ausmachen, außen vor. Anhand von Analysen sollten Händler vielmehr herausfinden, wie sie echte Markentreue aufbauen.

Retouren sind für Händler ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sind sie ein kundenfreundlicher Service, andererseits bedeuten Retouren entgangene Einnahmen, höhere Kosten, eine Belastung der Umwelt und ein suboptimales Kundenerlebnis. Laut einer US-Studie räumen dort 75 Prozent der Händler einer guten Retourenerfahrung Vorrang vor der Reduzierung von Retouren ein. Die selbe Studie kommt aber zu dem Schluss, dass 73 Prozent der Rücksendungen aufgrund einer vom Händler "kontrollierbaren Aktion" erfolgen. Dazu gehören z.B. Fälle, in denen die Produktqualität nicht wie erwartet war oder die Farbe nicht der Produktbeschreibung entsprach. Hier liegt einiges an Potenzial, um die Retourenquote zu senken.

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