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Liebe Leserinnen & Leser,
haben Sie schonmal bei einem Expresslieferservice wie Gorillas oder Flink bestellt? Meine ersten Erfahrungen mit Gorillas waren durchwachsen: Das Sortiment ist recht klein und in etwa jedes zweite Produkt, dass ich bestellen wollte, gab es nicht. Was mich doch wieder in den Supermarkt trieb. Für einen größeren Einkauf ist das definitiv nicht zu gebrauchen - und doch ist ein irrer Hype um diese Dienste enstanden, wieso auch immer. Die Finanzierungsrunden sind wahnsinnig hoch, wohl auch weil das ganze bislang ein Zuschussgeschäft ist. Mehr dazu in unseren News.
Ein schönes Wochenende, Ihr Florian Treiß
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Rewe erwirbt eine Minderheitsbeteiligung am Schnelllieferdienst Flink und wird dessen strategischer Partner: Durch den Deal wird Rewe exklusiv die Warenversorgung von Flink übernehmen, was sich für Rewe lohnt und Flink einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen dürfte. Zugleich hält Rewe aber auch weiter am eigenen Lieferservice fest. CEO Lionel Souque begründet dies damit, dass der Rewe Lieferservice als Vollsortimenter mit bis zu 20.000 Artikeln unterwegs sei, während bei Flink das Alleinstellungsmerkmal eine Belieferung der Kunden in 10 Minuten sei. Statt den Rewe Lieferservice zum Expressservice aufzurüsten, will Rewe so über die Partnerschaft mit Flink "von der Entwicklung des Marktsegments profitieren", sagt Souque.
Der Rewe-Einstieg bei Flink ist Teil einer ingesamt 200 Millionen Euro hohen Finanzierungsrunde, wobei das meiste Geld von den internationalen Investoren Prosus, BOND und dem Staatfonds von Abu Dhabi namens Mubadala Capital stammt.
Rewe war beim Thema Lebensmittellieferungen zuletzt unter Druck geraten, weil Rivale Edeka seine Partnerschaft mit Picnic ausbaut. Zugleich entstehen neue Schnelllieferdienste wie Flink oder Gorillas (wie die Betriebsratgründung ablief, lesen Sie hier). Und auch bislang auf Restaurant-Lieferungen spezialisierte Plattformen wie Lieferando, Delivery Hero oder Wolt wollen beim Thema mitmischen.
Zudem will das türkische Gorillas- und Flink-Vorbild Getir massiv expandieren - und freut sich heute über eine noch viel größere Finanzierungsrunde in Höhe von 550 Millionen Dollar bei einer Gesamtbewertung von 7,5 Milliarden Dollar. Nach dem Start in London und Amsterdam in den letzten Monaten erweitert Getir seine europäischen Aktivitäten und wird in den kommenden Wochen in Berlin und Paris launchen. Auch in mehreren Städten der USA soll der Service bis zum 4. Quartal ausgerollt werden.
Zalando will Osteuropa und den Balkan erobern. Die Modeplattform hat am Mittwoch Online-Shops in Litauen, Slowenien und der Slowakei in der jeweiligen Landessprache eröffnet. Lokale Marken in den drei neuen Ländern können sich zudem für die Aufnahme im Zalando Partner Programm bewerben, um ihre Produkte online über die Plattform in Europa zu verkaufen. Noch in diesem Jahr sollen Estland, Kroatien und Lettland, 2022 Rumänien und Ungarn folgen. Zalando hat zudem den langjährigen Manager Florian Jodl zum Chef für Deutschland, Österreich und die Schweiz befördert.
Erstmals in seiner Geschichte hat Amazon vergangenes Jahr in den USA Marktanteile im E-Commerce verloren, und zwar deutlich: Von 37,3 Prozent Marktanteil im Jahr 2019 ging der Marktanteil im letzten Jahr auf 31,4 Prozent zurück, berichtet die Investmentgesellschaft Accel. Dagegen konnte Shopify seinen Marktanteil innerhalb eines Jahres mehr als verdoppeln und wuchs von 6,6 auf 15,0 Prozent Marktanteil. Beide Zahlen beziehen sich auf das Bruttohandelsvolumen (GMV), das bei Amazon die Marktplatzhändler einschließt und bei Shopify sämtliche Unternehmen, die über die Plattform verkaufen. Shopify profitierte dabei enorm vom D2C-Trend.
eBay macht Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zum Schirmherren des "Lokaler Handel Awards 2021". Der Wettbewerb von eBay und dem Handelsverband Deutschland (HDE) soll Innenstädte würdigen, die besonders großes Engagement für den lokalen Handel zeigen. Der Award ist Teil der Initiative "eBay Deine Stadt", in dessen Rahmen Städte und Kommunen z.B. lokale Online-Marktplätze einrichten können, damit Kunden die Angebote des Handels aus ihrer Stadt finden und den lokalen Einzelhandel online unterstützen können.
Der Umsatz im deutschen Einzelhandel ist u.a. durch die Einführung der sogenannten Bundesnotbremse zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im April unerwartet stark zurückgegangen. Laut Statistischem Bundesamt sanken die Einnahmen um 5,4 Prozent gegenüber dem Vormonat März, während es gegenüber dem Lockdown-Vorjahresmonat April 2020 immerhin ein Plus von 5,8 Prozent gab. Markt-Experten hatten mit deutlich weniger Rückgang gegenüber März gerechnet, blicken aber optimistisch in die Zukunft und halten ein positives Frühjahrsquartal trotzdem noch für möglich. Im März - also vor Einführung bundeseinheitlicher Regelungen - war der Handelsumsatz im Vergleich zum Vorjahr noch um 7,7 Prozent gewachsen.
Die Bundesregierung will die Corona-Hilfen trotz weitreichender Lockerungen bis Herbst oder sogar bis Ende des Jahres verlängern. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat angekündigt, dass Firmen, die einen Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent nachweisen können, weitere Finanzhilfen erwarten könnten. Die bisherigen Hilfen hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass die Folgen der Corona-Krise deutlich abgemildert wurden. Altmaier hofft in diesem Jahr auf ein Wirtschaftswachstum von rund 4 Prozent.
Ab 1. Juli 2021 sind Warenimporte aus Nicht-EU-Länder auch unter einem Wert von 22 Euro zollabgabepflichtig. Die Einfuhr-Freigrenze auf Produkte aus Fernost oder den USA entfällt dann. Die Europäische Kommission will so gegen Mehrwertsteuerbetrug und die Bevorzugung von Onlinehändlern z.B. aus China vorgehen. Für Kunden werden Bestellungen z.B. über Aliexpress, Shein und viele andere China-Shops dadurch teurer und lokale Händler gestärkt.
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