Rheinische Ergänzung zur Zahlenkommunikation der EKD Sehr geehrte Damen und Herren, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat heute Mittag ihre Mitgliedschaftsstatistik für das Jahr 2024 veröffentlicht. Nach den aktuellen Berechnungen auf Basis der aus den Landeskirchen gemeldeten vorläufigen Zahlen gehörten zum Stichtag 31.12.2024 insgesamt 17.980.000 Menschen einer der 20 Landeskirchen der EKD an. Die entsprechende Pressemitteilung finden Sie hier. Die korrespondierenden Zahlen für 2024 aus der Evangelischen Kirche im Rheinland sind folgende (diese Zahlen sind – abgesehen vom Mitgliederbestand – vorläufig; wie in jedem Jahr liegen endgültige Zahlen erst im Spätsommer vor): - Mitgliederbestand am 31.12.2024: 2.122.717 (2023: 2.192.756; 2022: 2.266.794) - Sterbefälle 2024: 40.900 (2023: 42.033; 2022: 44.779) - Kirchenaustritte 2024: 42.200 (2023: 47.234; 2022: 44.551) - Taufen 2024: 12.900 (2023: 14.691; 2022: 18.114) - Aufnahmen 2024: 2100 (2023: 2385; 2022: 2743) Dazu drei einordnende Zitate von Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, für Ihre Berichterstattung: Klarer Realismus: Dass wir kleiner werden, ist ein geschichtlicher Prozess. „Seit Ende der 1960er-Jahre haben wir Kirchenaustritte. Das ist Teil der De-Institutionalisierung wie Säkularisierung in vielen Ländern Europas, des allgemeinen Rückgangs von Parteien, Gewerkschaften, Kirchen einerseits und des Nachlassens religiöser Bindungen andererseits. Zugleich erleben wir gegenwärtig eine selbstbestärkende Beschleunigung der Prozesse. Mit der Folge: Wir müssen Kirche grundlegend verwandeln. Das ist unsere aktuelle Aufgabe in der wechselreichen Geschichte unserer Kirche.“ Protestantische Resilienz: Wir werden als Kirche Jesu Christi nicht von Zahlen bestimmt. „Zahlen entfalten mitunter eine negative Wirkung bis hin zum Zweifel an der Zukunft von Kirche. Doch die Kirche Jesu Christi wird es geben bis ans Ende der Welt – dafür steht Gott selbst ein. Und Gottes Schöpfergeist ist nicht gebunden an Statistiken. Zugespitzt formuliert: Auch wenn wir keine einzige Kirche hätten und nur zwei, drei Christ/innen wären, würden wir von Gottes Liebe in Jesus Christus weitererzählen. Denn aus ihr leben wir. Davon zu reden, ist unser Auftrag.“ Gelebte Hoffnung: Geschichte ist offen und wir vertrauen – Gott wird es gut machen. „Wie die Rolle von Glaube und Kirche in Zukunft aussehen wird, wissen wir nicht. Es ist nicht gesagt, dass sich Prozesse einfach immer fortsetzen. Das zeigt die wechselvolle Geschichte allein des vergangenen Jahrhunderts. Gegenwärtig leben wir in stark disruptiven Zeiten, in denen Menschen neu nach Hoffnung, Halt, Sinn und Gemeinschaft fragen – und auch Institutionen neue Bedeutung bekommen. Auch viele, die kein Kirchenmitglied sind, wollen sich eine Gesellschaft ohne Kirche nicht vorstellen: ohne Nächstenliebe, Diakonie, Eintreten für Schwache, Kirchengebäude, Glaubenshoffnung, Seelsorge, christliche Feste, Chöre, Kitas, Religionsunterricht, Jugend- und Seniorenarbeit. Unsere Aufgabe ist es zu beten, Menschen zu trösten, Liebe zu leben, für Gerechtigkeit einzutreten und das Evangelium weiterzusagen. Den Rest überlassen wir getrost Gott.“ Mit freundlichen Grüßen Cornelia Breuer-Iff Pressesprecherin | Leitung der Stabsstelle Kommunikation und Medien |