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Liebe Leserinnen & Leser,

der Onlinehandel ist nach wie vor ein öffentlicher Prügelknabe und bezieht immer wieder Kritik von verschiedenen Seiten. Auf Initiative von Professor Werner Reinartz (Universität zu Köln), dem IFH Köln und mit Unterstützung der Otto Group untersucht die Studie "Wertschöpfung im Onlinehandel" die wirtschaftliche Bedeutung des E-Commerce. Und kommt zu spannenden Ergebnissen wie etwa, dass der Onlinehandel bereits zu 12,7 Prozent Anteil an der Wertschöpfung des gesamten Einzelhandels beiträgt oder dass die führenden 15 Multichannel-Händler zuletzt nur noch online zulegen konnten, während der Umsatz in den Filialen sank. Weitere News für Händler wie immer in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

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"Händler helfen Händlern" reicht Verfassungsklage ein, Rossmann führt Mitarbeiter-App ein, Zalando bringt Connected Retail in die Schweiz

Wie schon vor einigen Wochen angekündigt, hat die Pro-Bono-Initiative "Händler helfen Händlern" nun Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht gegen die "Bundesnotbremse" eingelegt. Vertreten durch zehn Beschwerdeführer, darunter Engelhorn, Ernsting's family, Rose Bikes, Tom Tailor sowie die Verbundgruppe Intersport, hat die Initiative in Zusammenarbeit mit der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek und dem Verfassungsrechtler Prof. Dr. Josef Franz Lindner die Anträge verfasst und gestellt. "Wenn wir das Infektionsschutzgesetz eng auslegen, könnte uns in Zukunft jede normale Grippe wieder in den Lockdown schicken. Spätestens das zeigt, dass einige Punkte in dem Gesetz nicht zu Ende gedacht wurden", sagt Marcus Diekmann, Initiator von "Händler helfen Händlern" und CEO von Rose Bikes.

Die Drogeriekette Rossmann nutzt die DSGVO- und betriebsratskonforme Mitarbeiter-App des Stuttgarter Startups Flip: "Mit der App-Lösung von Flip haben wir ein Tool gefunden, das unsere mehr als 2.200 Filialen deutschlandweit miteinander verbindet. Ab sofort gibt es einen schnellen und intuitiven Kommunikationskanal für alle Verkaufsstellen, der es uns ermöglicht, standortunabhängig miteinander in Kontakt zu treten", sagt Rossmann-Geschäftsführer Michael Rybak. Die Corona-Pandemie habe die Wichtigkeit einer effizienten Kommunikation verdeutlicht und die Flip-App habe Rossmann durch ihre einfache Nutzeroberfläche und die Möglichkeit, die App auf individuelle Bedürfnisse anzupassen, überzeugt, so Rybak in einem Pressestatement.

Die Modeplattform Zalando bringt das Programm Connected Retail für stationäre Händler in die Schweiz, damit diese ihre Produkte an die Zalando-Kund*innen online verkaufen können. Bis Ende 2021 bietet Zalando in der Schweiz ein reduziertes Provisionsmodell an und zahlt Verkaufserlöse wöchentlich aus, um die Liquidität der Partner*innen zu steigern. Als Logistikpartnerin unterstützt die Schweizerische Post den lokalen Detailhandel bei der reibungslosen Anbindung und Abwicklung, wie die Abholung, den Versand und die Retoure der Päckli. Außerdem will Zalando kommendes Jahr in der Berliner City West, Tauentzienstraße 18 und damit unweit des KaDeWe, ein neues Outlet eröffnen.

H&M-Tochter Sellpy expandiert, RTL launcht Cashback-Portal, Tchibo erhöht Kaffeepreis

H&M setzt verstärkt auf Second-Hand-Mode und baut das Geschäft mit nachhaltiger Kleidung deutlich aus. Die Tochter Sellpy will in 20 neue europäische Länder expandieren. Der Online-Händler, der qualitätsgeprüfte Mode aus zweiter Hand verkauft, ist dann in insgesamt 24 Märkten tätig. Sellpy wurde 2014 in Stockholm gegründet und ist seit 2020 in Deutschland aktiv. Branchenexperten sehen in Second-Hand-Mode eine milliardenschweren Markt, den auch Zalando fest im Blick hat.

RTL launcht über die Tochterfirma Checkout Charlie ein eigenes Cashback-Portal namens Shopmate. Über die Plattform können Verbraucher beim Einkauf bei den über 400 Partnershops Geld sparen. Mit einem Willkommensbonus will Shopmate insbesondere junge Zielgruppen locken und durch Affiliate-Links Geld verdienen - ab 2022 auch außerhalb Deutschlands. Checkout Charlie betreibt 14 Gutschein-Portale in sechs Ländern, darunter auch die Plattform Sparwelt.

Tchibo erhöht erstmals seit 4 Jahren den Kaffeepreis. Die Preiserhöhung von bis zu einem Euro pro Pfund soll ab Mitte Juni in Kraft treten. Der Kaffeekonzern aus Hamburg begründet den Anstieg mit erhöhten Preisen für Rohkaffee. Experten rechnen mit einem Dominoeffekt im Handel. Tchibo gilt als einer der größten Kaffeeröster als Taktgeber in Sachen Preisgestaltung. Ein Pfund Rohkaffee kostet 1,34 Euro pro Pfund - im Vorjahr waren es noch 1,01 Euro.

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D2C bei Konsumgüterherstellern, Händler schöpfen Datenpotenzial nicht aus, kontaktlose Zahlungen nehmen zu

Konsumgüterkonzerne gehen zunehmend neue Wege und setzen auf Direktvertrieb, hippe Onlinemarken und Personalisierung. Beiersdorf etwa hat sich kürzlich an dem Startup Routinely beteiligt. Nutzer*innen können online ihre Pflegeprodukte individuell zusammenstellen und erhalten dank schlauer Algorithmen passend zu Luftfeuchtigkeit oder UV-Strahlung Empfehlungen. Henkel hat ebenfalls zugekauft und u.a. ein Startup für personalisierte Haarfärbemittel übernommen.

Einzelhandel und Konsumgüterbranche schöpfen ihr Datenpotenzial bislang nicht aus, so die Untersuchung "Age of Insight" von Capgemini. Dabei haben datengetriebene Einzelhändler und Konsumgüterhersteller gegenüber ihren Wettbewerbern messbare Vorteile. So erzielen drei von vier Unternehmen (73 Prozent), die über den höchsten Reifegrad bei der Datennutzung verfügen, einen quantifizierbaren Wertbeitrag durch den Einsatz von Daten. Im Vergleich zum Branchendurchschnitt erreichen diese „Data Master“ zudem eine 30 Prozent höhere Gewinnmarge.

Die Akzeptanz kontaktloser Bezahlung nimmt weiter zu. Einer Bitkom-Umfrage zufolge haben von Februar bis April dieses Jahres 85 Prozent der Deutschen mindestens einmal kontaktlos mit Karte, Smartphone oder Smartwatch bezahlt. Ende 2020 lag der Wert noch bei 79 Prozent. 23 Prozent zahlen demnach regelmäßig kontaktlos. Viele Verbraucher halten diese Form der Bezahlung für hygienischer und haben in der Corona-Krise zum ersten Mal kontaktlos gezahlt. Kontaktlose Zahlungen mit Smartphone oder Smartwatch im Handel sind immer noch die absolute Ausnahme.

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