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+ Schulen öffnen oder nicht? Giffey und Müller widersprechen sich + Die Hochschulen machen auf – und niemand geht hin + Behördenpingpong überwinden: Bilanz des Zukunftspakts Verwaltung +
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  Tagesspiegel Checkpoint vom Freitag, 28.05.2021 | Bedeckt, mal ein Sonnenstrahl, mal ein paar Regentropfen, bei 17°C.  
  + Schulen öffnen oder nicht? Giffey und Müller widersprechen sich + Die Hochschulen machen auf – und niemand geht hin + Behördenpingpong überwinden: Bilanz des Zukunftspakts Verwaltung +  
Anke Myrrhe
von Anke Myrrhe
 
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  Guten Morgen,

da haben die Schülerinnen und Schüler mal wieder richtig was gelernt. Im Kurs Konfliktbewältigung I referierte gestern das politische Spitzenpersonal der Stadt. Das Thema der Unterrichtsstunde hatte die Schulleitungsanwärterin Franziska Giffey (SPD) höchstselbst gesetzt mit dem Satz: Selbst ein paar Tage Regelunterricht vor den Sommerferien wären es wert, darüber noch mal zu diskutieren. Butterweich, und dennoch knallhart – waren es doch die baldigen Frühpensionäre ihrer eigenen Partei, Michael Müller und Sandra Scheeres, die erst kürzlich und scheinbar unwiderruflich verkündet hatten: Schule findet bis zu den Sommerferien nur noch im Wechselunterricht statt. Nächstes Kapitel. (*dramatisches Klingeln der Schulglocke*)

Doch dann kehrte Giffey nach Berlin zurück, im Ranzen ein dickes Glaubwürdigkeitsproblem. Da wäre es womöglich unschön aufgefallen, wenn sie die Kinder gleich wieder vergessen hätte, für die sie sich als Bundesfamilienministerin vermeintlich so vehement eingesetzt hatte in den vergangenen Jahren. Also nehmen wir den Stoff der Vorwochen wohl doch noch mal durch.

Müller meldete sich gestern zunächst nicht, betonte dann aber nach dem Bundesimpfgipfel, man müsse über Regelunterricht nach den Ferien sprechen. Und auch Scheeres will den Lehrplan fürs Restjahr (vier Wochen bleiben noch) trotz Giffeys Intervention nicht noch einmal aufschnüren und schlägt als Kompromiss Unterricht im Botanischen Garten und im Freibad vor.

Doch zu spät: Die Grünen schnappten sich den Wutball mit größtem Vergnügen, hatten sie doch bis vor kurzem noch für Öffnungen gekämpft, sich aber wegen nichtvorhandener Erfolgsaussichten im Senat, in ihre Ecke zurückgezogen. „Ganze Schulklassen dürfen zu Ikea, ins Kino oder ins Konzert, aber nicht gemeinsam in die Schule?“, twitterte Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek gestern – und eröffnete damit einen Streit mit den linken Koalitionspartnern, die schnell noch mal nachgeschlagen haben: Klassenfahrten zu Möbelhäusern sind weder erlaubt noch vorgesehen.

Lektion I (Grundkurs Social Media): Erst denken, dann twittern. Der grüne Justizsenator jedenfalls will seine Unterschrift auf einer neuen Corona-Schutzverordnung für die Schulen verweigern. Das Thema aufs nächste Halbjahr zu verschleppen, ist deswegen keine Option: Die aktuelle Fassung der Schulverordnung läuft am Montag aus, wenn sie – wie von SPD und Linken angestrebt – fortgeschrieben würde, wäre Regelunterricht vor den Ferien nicht mehr möglich. Und was passiert, wenn man sich nicht einigt? „Dann würde ab Dienstag überhaupt kein Präsenzunterricht in den Schulen mehr stattfinden können, auch nicht im Wechselunterricht“, sagte ein Sprecher der Bildungsverwaltung am Abend. Das Gegenteil von dem, was die Grünen erreichen wollen.

Lektion II: Aussprache hilft. Nachdem das Thema gestern im Koalitionsausschuss clever ausgeklammert wurde, kommen heute Vormittag alle zum Nachsitzen zusammen: Bei der Telefonschalte des Senats ist dem Vernehmen nach kein Präsenzunterricht vorgesehen. Ob die SPD sich bis dahin intern geeinigt hat, steht leider in keinem Lehrbuch.
 
     
 
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  Ein Argument der Öffnungsgegner ist bekanntlich, dass weder Schüler noch Lehrerinnen ausreichend geimpft sind, dazu zwei inspirierende Schlagzeilen von gestern Abend:

Fast 80 Prozent der Grundschullehrer sind geimpft“ (Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres, SPD)

„Schule hängt nicht von der Frage des Geimpftseins ab“ (Bundeskanzlerin Angela Merkel, CDU).

Na wunderbar. Die Zahlen der Bildungssenatorin beziehen sich nämlich auf die Erstimpfungen, über die Impf-Quote der weiterführenden Schulen habe sie „leider keine Erkenntnisse“, sagte Scheeres gestern im Bildungsausschuss. „Es wäre für uns aber auch schön, das zu wissen.“

Same here. Also zurück in die Bildungseinrichtung. Auch der Landesschulbeirat fordert in einer Stellungnahme, den Wechselunterricht bis zu den Sommerferien beizubehalten, allerdings mit folgenden Bedingungen:

+++ Die letzten Schulwochen sollen „intensiv für eine Lernstandserhebung vor den Sommerferien“ genutzt werden;
+++ Senat und Schulen sollen „alle notwendigen pädagogischen und organisatorischen Vorbereitungen für den pandemiegerechten, ggf. digitalen Unterricht eine Woche vor Schulbeginn, und Regelbetrieb ab dem ersten Tag des neuen Schuljahres“ treffen;
+++ Besonders intensive Testung und die strikte Beibehaltung aller notwendigen Hygieneregeln sollen nach den Ferien Urlaubseffekte verhindern;
+++ Die Impfung des Schulpersonals muss bis zum Schulbeginn am 9. August so weit wie möglich abgeschlossen sein.

Und was meinen Sie? Sollten die Schulen noch vor den Ferien wieder zum Regelunterricht zurückkehren?
 
     
 
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  Umfrage zu Schulöffnungen  
   
     
 
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  Dritte Möglichkeit: Jeder macht seins. Stell dir vor, es ist Uni, und niemand geht hin. Nachdem Müllers Öffnungsplan unter anderem Lerngruppen bis 40 Personen vorsieht, machen die Berliner Hochschulen weitgehend was sie wollen (Übersicht hier). Studentenrevolte 2021 – mit freundlicher Unterstützung der Präsidenten. Eines der Hauptargumente gegen Präsenzlehre ist übrigens, dass sich viele Studierende gar nicht in Berlin befänden. Papa, fahr schon mal den Wagen vor. Die Sache mit der Wohnungssuche ist ja bekanntlich überhaupt gar kein Problem.  
     
 
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Mit Nadine Ijewere . Beautiful Disruption zeigt C/O Berlin vom 29. Mai bis 02. September welt­weit die erste institutionelle Einzelausstellung der 28-jährigen Modefotografie-Pionierin. In ihren Arbeiten stellt Ijewere Schönheitsideale auf den Kopf, indem sie einen Gegenentwurf präsentiert, der universelle Geschichten über Anmut erzählt. www.co-berlin.org
 
 
 
 
  Apropos Wohnungssuche. Nicht ausgeklammert wurde das Thema „Folgen des Mietendeckels“ gestern im Koalitionsausschuss. Gegen den Wunsch des Finanzsenators einigte man sich darauf, dass der Mietendeckel nun doch für die landeseigenen Wohnungsunternehmen gelten soll – und teilweise sogar darüber hinaus gehen soll. Die Mieten werden in diesem Jahr eingefroren und dürfen in den nächsten drei Jahren um maximal ein Prozent erhöht werden. Finanzsenator Kollatz, der die geschätzten 35,5 bis 58,7 Millionen Euro lieber in den Neubau gesteckt hätte, soll nun bis Dienstag eine neue Vorlage erarbeiten. Und sich definitiv nach der Wahl einen neuen Job suchen.  
     
 
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Der Zukunftsort Berlin TXL hebt wieder ab – am Mittwoch, den 02. Juni 2021, richtet der Berlin Urban Tech Summit 2021 seinen Fokus für Unternehmer*innen, Tegel-Fans und Start-ups auf den ehemaligen Flughafen und die dort entstehende Urban Tech Republic. Jetzt kostenlos anmelden zum virtuellen Event von 14-18 Uhr: www.berlinurbantech.com.
 
 
 
 
  Wundervolle Verwaltungsphrasen stecken im Abschlussbericht des Zukunftspakts Verwaltung, eines der Prestigeprojekte des aktuellen Senats (inkl. eigenem Staatssekretär). Das Papier mit dem Titel „ZUKUNFTSPAKT VERWALTUNG. Senat und Rat der Bürgermeister ziehen Bilanz“ wurde uns nun aus eben jener Verwaltung zugespielt, aus Gründen der Fassungslosigkeit. „Es ist aus Sicht vieler Beschäftigter der Berliner Verwaltung ein Offenbarungseid“, schreibt uns der Mitarbeiter. „Kein konkretes Ergebnis, wenn man die vollmundigen Ankündigungen zu Beginn der Legislaturperiode danebenlegt. Und dieser soll nun auch noch in einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Bezirksbürgermeistern am 15.6 gefeiert werden.“

CP-Kurzfazit: Die Aussagen werden nicht besser, wenn man Großbuchstaben verwendet und Smileys auf den Titel druckt (kein Witz).

Schauen wir doch mal, was das Papier in Sachen Behördenpingpong zu bieten hat, ah: „Klare Zuständigkeit und akzeptierte Mechanismen für Zuständigkeitsklärungen schaffen!“ (!) „Mit der Umsetzung des Zukunftspakts Verwaltung sind wir erste Schritte für eindeutige Zuständigkeiten gegangen und haben eine Vorgehensweise entwickelt, um offene Zuständigkeitsfragen zu klären. Der Prozess hat auch gezeigt: Wir benötigen … auch eine zentrale Instanz, die den Prozess moderiert und im Falle einer ausbleibenden Einigung schnell und akzeptiert eine Entscheidung fällen kann.“ Heißt: Wir brauchen einen Zuständigen für Zuständigkeiten.

Da fühlen wir uns doch gleich mal zuständig und blicken gemeinsam in die Zukunft: Einen Tag nach dem Festakt, am 16. Juni, fragen wir in einer Tagesspiegel-Live-Veranstaltung gemeinsam mit der Stiftung Zukunft Berlin, wie die Verwaltung das Behördenpingpong überwinden kann. Arbeitstitel: „Nicht zuständig!“ Eingeladen haben wir Spitzenkandidatinnen und Bezirksbürgermeister. Mal sehen, wer sich traut.
 
     
 
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Tee unter Palmen, Jazz zum Kaffee, Bao Buns zum Flat White: Sieben Neueröffnungen in Berlin, die Sie überraschen werden: Mehr lesen
 
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Telegramm
 
 
Die Band Polarkreis 18 war ihrer Zeit mehr als zehn Jahre voraus. Plötzlich fühlen sich alle allein, allein – und die BVG hat das weil-wir-dich-lieben-like in ein traurig-schönes Image-Filmchen mit dem alten Hit verpackt (CP vom 22.5.). Sänger Felix Räuber gefällt das: „Dass „Allein Allein“ nun schon zum wiederholten mal zum Soundtrack dieser speziellen Zeit der Pandemie wird zeigt, wie sehr sich die Menschen im Gefühl des Alleinseins verbunden fühlen“, sagt Räuber dem Checkpoint. „Die Kampagne der BVG hat dieses Gefühl in ihrer ganzen Überhöhung einmal mehr auf den Punkt gebracht.“ Zusammenhören wär‘ aber auch mal wieder schön.
 
     
 
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Einfach abheben, losfliegen, sich frei durch den dreidimensionalen Raum bewegen. Der Traum vom Fliegen fasziniert. Gedankenflüge starten auf dem Papier, bevor sie Realität werden. Das Berliner Kupferstichkabinett zeigt, welche Bilder vom Fliegen Künstler*innen vom Mittelalter bis heute entwickelt haben. Wir sind bereit zum Abheben, sind Sie es auch?
www.smb.museum
 
 
 
 
 
Sprudelnder Nachtrag: Auch die Wasserbetriebe wollen Kreuzberg nicht nach Neukölln verlegen (CP von gestern). „Hauptsache Italien“, schreibt uns Wasserbetriebe-Sprecher Stephan Natz. „Wir singen verschämt ,Mer losse de Brunn in (Neu-)Kölln‘ und geloben Belehrung. Entscheidend ist aber, was oben raus kommt: Wasser. Und das läuft. In Kreuzberg und Neukölln.“
 
     
 
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Irgendwo ist immer BER, heute: Charlottenburg-Wilmersdorf. Seit der Neugestaltung des Lehniner Platzes 2012 ist gegenüber der Schaubühne ein Café geplant. Die Eröffnung im Herbst 2020 wurde verschoben (sicher um dem echten BER nicht die Show zu stehlen), noch immer sind die Bauarbeiten nicht über das Fundament hinausgekommen. Als Gründe werden genannt: „Probleme mit einem Auftragnehmer“, „juristische Entscheidungen“, „fehlende Genehmigungen“ und „gravierende Lieferschwierigkeiten“. Alle Mängel listet heute mein Kollege Cay Dobberke in seinem Newsletter auf, kostenlos und ohne Verzögerung: hier.
 
     
 
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Wenn Berlins Behörden wieder Ping Pong spielen, schreiben wir es auf. Testen Sie jetzt Tagesspiegel Plus 30 Tage kostenlos. Mit unserem Digital-Abo erhalten Sie unbegrenzten Zugriff auf alle Plus-Inhalte von Tagesspiegel.de und empfangen zusätzlich den preisgekrönten Checkpoint-Newsletter in der Vollversion.
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Früher war Berlin immer uff, jetzt ist das „Immer uff“ immer zu. Hoffentlich nicht für immer.
 
     
 
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Hoffentlich nicht für immer müssen wir Meldungen von getöteten Radfahrerinnen lesen. Eine junge Frau starb gestern auf der Frankfurter Allee, als sie einem Lieferwagen auswich, der den neuen Pop-up-Radstreifen zuparkte. Der ist nach Aussage des Bezirksamtes nur aufgepinselt und nicht baulich geschützt, weil die Parkplätze sonst nicht mehr erreichbar wären. Die Initiative Changing Cities erinnert heute um 17.30 Uhr mit einer Mahnwache (Höhe Frankfurter Allee 57 bis 59) für die getötete Frau auch daran, dass die Vision Zero in Berlin noch immer eine Utopie ist.
 
     
 
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Moloch Berlin - ein faszinierender Anziehungspunkt voller Gefahren, der zugleich die Menschen, die er anlockt, verschlingt. Jetzt im Tagesspiegel-Shop erhältlich.
 
 
 
 
 
Wie man Radwege sonst noch zustellen kann, sehen Sie hier.
 
     
 
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Zugestellt hatte die Senatsverwaltung für Bildung auch so einiges: Erst eine fristlose Kündigung, dann ein Jobangebot. Das Arbeitsgericht hatte die Verwaltung aufgefordert, dem ehemaligen Leiter der Staatlichen Ballettschule Rolf Stabel ein Vergleichsangebot zu machen. Ob der die wenig attraktive Referentenstelle antritt, ist allerdings offen. Ob das Angebot ernst gemeint ist, allerdings auch.
 
     
 
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Tagesspiegel-Podcast „Gyncast“, Folge 26: Wir lesen im Blut – die Periode als Vitalitätsmesser
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Amt aber glücklich war Franziska Bender gestern im Standesamt Treptow-Köpenick. Keine Erwartungen, vollste Zufriedenheit: Eine Hotline-Mitarbeiterin (extrem freundlich) gab ihr die Direktwahl der Sachbearbeiterin „mit der Info, dass da heute vermutlich schon Feierabend ist“. Trotzdem versucht, trotzdem erreicht: Eine überaus herzliche Mitarbeiterin gab ihr einen Termin für nächste Woche und der Geburtsurkunde steht nichts mehr im Wege. „Schnell, freundlich, kompetent: ich überglücklich!“
 
     
 
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Und gleich noch zwei gute Nachrichten vom Abend:
+++ Brandenburg erhält zusätzlich 29.000 Dosen Biontech
+++ Die Corona-Ampel für die Intensivbetten steht erstmals seit Wochen wieder auf grün
 
     
 
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  Berlins schlimmste Spielplätze Nr. 3  
 
Berlins schlimmste Spielplätze: heute ein besonders lebhaftes Exemplar an der Lietzenburgerstraße Ecke Fuggerstraße, eingereicht von Marion Uhrig-Lammersen. #Werspielthier? Offensichtlich niemand... Schöne Spielplätze sammeln wir unter checkpoint@tagesspiegel.de, gerne mit Beweisfoto!
 
     
 
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Als weniger gute Nachrichten empfindet Kurt Wansner offenbar die ARD: Der CDU-Abgeordnete schrieb gestern bei Facebook und Instagram, die „linkspopulistische Tagesschau“ habe erklärt, die Wahl des syrischen Präsidenten Assad folge keinen demokratischen Prinzipien. Das stimme zwar, werde aber nur deshalb problematisiert, weil „man“ Angst vor Forderungen habe, syrische Flüchtlinge „in ihre Heimat“ zurückzuführen. Oder, lieber Herr Wansner, es wird deshalb thematisiert, weil die Wahl des syrischen Präsidenten Assad keinen demokratischen Prinzipien folgt.
 
     
 
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Zum Abschluss unserer Mini-Serie „Bäume, die Berlin bewegen“ ein Blick auf die besonders pflegebedürftigen Exemplare, zum Beispiel Seniorinnen wie die Dorfulme Rahnsdorf. Mehr als 520 Jahre alt und elf Meter hoch ist die alte Dame, bei einem Umfang von 5,20 Metern. Da ist ein Metallkorsett das Mindeste, was Berlin zur Unterstützung spendieren kann. Der Dorfulme Dahlem hat auch das nicht mehr geholfen. Schon 2016 musste sie wegen fehlender Standfestigkeit gefällt werden.

Stadtgewächse haben es nicht leicht. Sie als alte Checkpoint-Leserinnen kennen das.

Aber, verkündet das zuständige Bezirksamt: „Die Idee ist, dass sich aus dem alten Baumstubben durch die sogenannte vegetative Vermehrung wieder ein neuer Baum entwickelt.“ Der Baum ist tot, lang lebe der Baum. Und in Berlin wächst bekanntlich immer was nach.
 
     
 
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Zitat
 
 
 
 
 
„Wenn ich viral gehe, passiert es, dass mir am nächsten Tag 15 Leute schreiben, dass sie jetzt Bock haben, in die SPD einzutreten.“

Lilly Blaudszun, Socia-Media-Star der SPD. Wie die 19-Jährige versucht, die Wahl trotz Olaf Scholz zu retten, lesen Sie hier (Abo).
 
 
 
 
 
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Tweet des Tages
 
 
 
 
 
@mspro

„generischer akkusativ. den anderen fällen sind mitgemeint“
 
 
 
 
 
 
 
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Das Pandemie-Ding
 
 
 
 
 
Zeiten ändern sich und Corona ändert die Zeiten. In den kommenden Wochen wollen wir an dieser Stelle Dinge zeigen, die während der Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Heute: Jan Dieckmann und die lokalen Spezialitäten.

„Als reisebedingt aus Dublin Dortmund, Madrid Münster und statt Ibiza Bad Iburg wurde, habe ich die lokalen Köstlichkeiten probiert und die jeweiligen Bügelverschlüsse an den Nagel gehängt. Das Ergebnis: traumhafte Orte, leckere Biere, jedoch überwiegend irritierende Reaktionen beim Anblick meiner Trophäensammlung! :) “
 
     
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Was ist Ihr Pandemie-Ding? Wir freuen uns über Fotos (möglichst im Querformat) inklusive einer kurzen Begründung an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
     
 
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Stadtleben
 
 
Schlecken – Ein verheißungsvoller Blick auf die Wetterprognose: Es wird wärmer und trockener, da liegt Eiskonsum nahe! Die leckeren Sorten der Eismanukfaktur Berlin finden Sie zum Beispiel in der Schöneberger Goltzstraße 14. Da bietet das Eiscafé Roberta kalte Kugeln an, oder auch hausgemachten Kuchen, falls Ihnen das mit dem Eis doch noch zu frisch sein sollte. Mo-Sa 10-20 Uhr, So 14-20 Uhr
 
     
 
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Das ganze Stadtleben gibt´s mit dem Tagesspiegel-Plus-Abo.
 
     
 
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Berliner Gesellschaft
 
 
 
 
 
Geburtstag Ricarda Junge (42), Schriftstellerin / „Lieber Paul, beste Wünsche. Ich bin ganz sicher: wir werden wieder tanzen und feiern!“ / Michael Thalheimer (56), Theaterregisseur / George Turner (86), Rechtswissenschaftler, Kolumnist beim Tagesspiegel / Sebastian Urzendowsky (35), Schauspieler / „Wir gratulieren unserem Pistenblitz, Marianne Weber-Zank (73) zum Geburtstag sehr herzlich! Ihre langjährigen Freund*innen, Barbara, Waltraud und Werner!“

Sonnabend Oskar Ansull (71), Schriftsteller / „Viele Grüße nach Karlshorst zum Tag der Büroklammer aus Altglienicke und Spandau“ / Silvia Dillinger (64), „Alles Liebe zum heutigen Tag!“ / Burkhard Glaetzner (78), Oboenvirtuose und Dirigent / Kerstin Hensel (60), Schriftstellerin / Matthias Kaika, „Lieber Matthias, mit einer 0 am Jahreszähler lässt es sich gut leben und ruhig auf die nächsten Jahre schauen. Immer eine Handbreit Wasser unter Deinem Kiel. Sapere Aude. Herzlich, Udo“ / Frank Mückisch (65), CDU-Stadtrat in Steglitz-Zehlendorf / Horst Reimann, „Horst, alles Fröhliche und Gute für Deine weiteren Wege, gemäß Deinem Lebensmotto ‚Gönne musste Gönnen!‘ wünscht Dir herzlich, der Hauptstadtfotograf“ / Volker Schultz (62), „Coronabezwinger, Glückwunsch von Bölli + dem Kommissar“ / Hiltrud Sprungala (70), „Liebe Hille und willkommen im Club. Alles Liebe, nur beste Gesundheit und noch viele schöne Stunden mit uns wünschen Ruth + Dieter“

Sonntag Adele Gläser (59), „Bärige Grüße von Deinem jungen Ehemann!“ / Harald Glööckler (56), Modedesigner / Monika Herrmann (57), grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg / Rüdiger Joswig (71), Schauspieler / Dieter Kosslick (73), ehem. Intendant der Berlinale / Petra, „nach einem aufregenden Jahr hast du es geschafft und bist mit zwei Fünfen ins neue Jahr versetzt worden. Gratulation! Love from Frank!“ / Martin Rother (43), Schauspieler und Regisseur / Oliver Schruoffeneger (59), grüner Stadtrat in Charlottenburg-Wilmersdorf / Erik Spiekermann (74), Gestalter und Typograf
 
 
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
 
 
Gestorben – Mariana Angelova, * 1959, „der liebevollste, weiseste und stärkste Mensch, den ich je kannte.“ / Rudolf Behrens, * 5. April 1946, Konferenzdolmetscher / Prof. Karlheinz Kollehn, * 12. Mai 1935 / Dr. med. Rolf Kreienberg, * 27. Oktober 1946, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) / Peter Männing, * 3. Mai 1941, ehem. Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD, 1975-1983) / Dieter Teichmann, * 22. Juli 1942
 
 
StolpersteinMartin Schwersenskiwurde 1879 in Breslau geboren. Zeitweilig wohnte er im Schiffbauerdamm 29. Er gehörte zu den 250 Berliner Juden, die nach dem Anschlag der Herbert-Baum-Gruppe auf die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjetparadies“ als Geiseln genommen, ins KZ Sachsenhausen deportiert und dort am 28. Mai 1942 ermordet wurden.
 
 
 
 
 
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Encore
 
 
Beinahe wäre der heutige Checkpoint nicht erschienen und schuld daran ist Manfred, der Küstenfranke (der Rest bleibt geheim). Nach dem kleinen Bierexkurs gestern wies uns Manfred zu Recht zurecht: Da sei ja nun wirklich noch Luft nach oben!

Also gut, lassen wir hier noch einmal die Luft aus dem Glas und Manfred referieren: „Berliner Weiße ist ja nun Weizenbier –  aber eben ein besonderes und in den Farben rot und grün zu erhalten. Ungefärbt gibt es Kristallweizen, Hefeweizen, dunkles Hefeweizen und auch Weizenbock. Womit wir bei der nächsten Verallgemeinerung sind: ohne Anspruch auf Vollständigkeit fällt mir Winterbock – auch Weihnachtsbock genannt –, der frühlingshafte Maibock, der Doppelbock, der Andechser Bergbock, der Triumphator ein – und so manches davon unterteilt in dunkel und hell.“ Stellt sich die Frage, ob man in diesem winterlichen Frühling Maibock trinken darf oder lieber noch bei Weihnachtsbock bleibt. Außerdem fehlten laut Manfred (mindestens!): Märzen (geht das im Mai?), Export, Rotbier, Kupfer- und Malzbier. Manfred rät: „So nun bei einem guten Bierverleger die Bestellung aufgeben und am Wochenende Bier testen am Wannsee. Wir wissen dann, warum es Montag keinen Checkpoint gibt. Prosit!“

Prost, Manfred, da simma dabei, das wird prima. Gerd Reimann weist zudem darauf hin, wir hätten natürlich das Dampfbier vergessen (obergärige und untergärige Variante, vor allem in Bayern verbreitet), das bei hohen Temperaturen gärt (doch hoffentlich nicht mit solchen getrunken wird!). „Falls Sie eine Berliner Kneipe kennen, die das im Ausschank hat, wäre ich für einen Tipp dankbar“, schreibt Reimann. Die Frage reichen wir mal weiter – und verkneifen uns den Witz mit der Sauna.  
 
     
 
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Ich wünsche Ihnen jedenfalls einen leichtverhopften Start ins Wochenende. Unter Hochdruck recherchiert hat heute mal wieder Thomas LippoldTeresa Roelcke die Dumplings serviert (Stadtleben) und Florian Schwabe in der Früh den Geschmackstest gemacht (Produktion). Morgen lässt hier wieder Lorenz Maroldt ordentlich Dampf ab.

Ich hopfe jetzt wie immer fröhlich durch den Tag. Bis nächste Woche,
 
 
Unterschrift Anke Myrrhe
 
 
Ihre Anke Myrrhe
 
     
 
 
 
 
 
 
 
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Seit 2014 berichten wir exklusiv aus Berlins Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wir stellten Berlins marode Schulen vor, bis die Politik reagierte. Wir standen vor dem Bürgeramt, bis es wieder Termine gab. Wir recherchieren hartnäckig und gründlich. Das finden Sie gut? Dann unterstützen Sie uns mit dem neuen Tagesspiegel Plus-Abo! Für 14,99 € im Monat erhalten Sie den ungekürzten Checkpoint-Newsletter, den Checkpoint am Wochenende und das Beste vom Tagesspiegel im Web und in der App. Und Sie ermöglichen uns, auch weiterhin vor Ort zu sein, genau hinzuschauen und unabhängig zu bleiben. Die Anmeldung dauert nur eine Minute. Wir würden uns freuen!
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Redaktion: Stefanie Golla, Ann-Kathrin Hipp, Nadine Voß
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