| Liebe Leserinnen und Leser, ein Rezensionen-Newsletter ist nicht der richtige Platz, um aktuelle Politik zu thematisieren. Doch angesichts der Entscheidung, die Donald Trump am Donnerstag verkündet hat, sollte eine Ausnahme erlaubt sein. Mag sein, dass der Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen nicht überraschend kam und faktisch zunächst auch nicht viel ändert. Und dass mit diesem Entschluss das "amerikanische Jahrhundert endet", wie Hans Joachim Schellnhuber sagte, ist nicht ausgemacht. Man darf aber die Signalwirkung nicht unterschätzen, die von der Entscheidung ausgeht. Was mich am meisten irritiert hat, waren Teile des Kommentargeschehens im Netz. Offenbar gibt es nicht wenige, die Freude empfinden, wenn wissenschaftliche Ratio zertrümmert und empirische Erkenntnis geleugnet wird. "Hass schüren, Diskurse zerstören, so lange Irrsinniges behaupten, bis niemand mehr die bizarrste Absurdität von der Wahrheit unterscheiden kann" (Robert Misik) – diese Strategie der Klimawandelleugner hat anscheinend bereits bei etlichen Menschen verfangen. Die kommenden beiden Wochenenden pausiert dieser Newsletter; weiter geht es Ende Juni. Herzlich Ihr Frank Schubert schubert@spektrum.com |