ANZEIGE |
|
Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Dienstag, 11.04.2023 | Schauer bei bis zu 11°C. | ||
+ SPD-Mitgliederentscheid: Vorwürfe von Beleidigungen und Bedrohungen in sozialen Netzwerken + „Letzte Generation“ will Berlin Ende April mit 700 Aktivisten lahmlegen + Grünen-Abgeordnete über Lage in türkischem Erdbebengebiet + |
von Daniel Böldt |
|
Guten Morgen, hatten Sie eine friedliche Osterzeit? Ja? Dann sind Sie höchstwahrscheinlich nicht in der Berliner SPD. Dort geht es aktuell recht rau zu. Mitglieder werfen sich angesichts des Basisentscheids über eine Koalition mit der CDU gegenseitig Fake News, Wortbruch und persönliche Angriffe vor. Die Autorin und SPD-Genossin Anne Rabe schreibt gar, sie sei „mehrfach beleidigt und bedroht“ worden, weil sie sich gegen den Koalitionsvertrag ausspreche. Was all die Vorwürfe und Angriffe verbindet? Sie finden auf Twitter statt. Und vielleicht gehört das schon zur Problembeschreibung dazu. Dazu kam vergangene Woche noch eine recht unglückliche Mail des Landesgeschäftsführers Sven Heinemann an die SPD-Funktionäre. Heinemann forderte darin, dass „alle Gliederungen, Arbeitsgemeinschaften, Foren und Fachausschüsse der SPD Berlin, sich während des Mitgliedervotums neutral zu verhalten“ haben. Dumm nur, dass viele SPD-Gliederungen längst öffentlich Position bezogen haben. Merke: Demokratie ist anstrengend, innerparteiliche Demokratie erst recht. In rund zwei Wochen endet der Mitgliederentscheid. | |||
|
Große Aufregung über Ostern auch an anderer Front: Der Berliner Spirituosenhersteller Schilkin hat sein umsatzstärkstes Produkt in gegenderter Form auf den Markt gebracht, berichtete der „Spiegel“. 500.000 Exemplare „Berliner*innen Luft“ vertreibe sein Unternehmen aktuell, sagte Schilkin-Chef Erlfried Baatz dem Magazin und triggerte damit zielsicher die selbsternannten Sprachwächter der Nation. Dabei ist das eigentliche Erstaunliche an der ganzen Geschichte: Der grammatikalisch fragwürdige Likör ist schon seit zwei Monaten auf dem Markt. Nur hat es offenbar kaum jemand mitbekommen. Um seinen PR-Stunt zu retten, musste Baatz also extra zum „Spiegel“ rennen, woraufhin die Nachricht dann in zahlreichen anderen Medien landete. Und nun auch im Checkpoint. Darauf erstmal einen Jägermeister. | |||
|
| |||
| |||
Soziale Pflegeversicherung: Beitrag könnte sich verdreifachen. Die Bundesregierung befasst sich aktuell mit der Pflegereform von Gesundheitsminister Lauterbach. Die dabei vorgesehenen Leistungsausweitungen würden die Pflegeversicherung deutlich teurer machen. Doch selbst ohne Reform drohen massive Beitragserhöhungen. Das hat das Wissenschaftliche Institut der PKV berechnet. Mehr erfahren | |||
|
Haben Sie Ende April wichtige Pläne oder Termine in Berlin? Dann planen Sie lieber etwas mehr Zeit ein. Die Klima-Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben nicht weniger angekündigt, als Berlin ab dem 24. April „durch Straßenblockaden zum Stillstand“ zu bringen. Dass das gelingen könnte, zeigt ein Blick auf die Zahlen. 693 Aktivistinnen und Aktivisten haben sich laut der Gruppe bereits für die Proteste angemeldet. Wenn man bedenkt, dass es für eine Straßenblockade oft nur eine Handvoll Aktivisten braucht, könnte sich da tatsächlich einigesan Autos und Wut aufstauen. Wie ernst es die Gruppe meint, zeigt auch die Antwort auf eine Checkpoint-Anfrage: Um „Kraft für die anstehende Protestphase zu tanken“, würden Presseanfragen bis zum 15. April nicht beantwortet. Und ja, sie haben wirklich „tanken“ geschrieben. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
Themenwechsel: Vor knapp zwei Monaten starben bei einem Erdbeben in der Türkei und Syrien über 55.000 Menschen. Die Berliner Grünen-Abgeordnete Tuba Bozkurt ist aktuell in der betroffenen türkische Region Malatya, in dem auch ein Teil ihrer Familie wohnt. Am Checkpoint-Telefon hat Bozkurt über ihre Eindrücke berichtet: Frau Bozkurt, wie ist aktuell die Lage in dem betroffenen Gebieten? Wird an einigen Orten schon mit dem Wiederaufbau begonnen? Aufbau gibt es noch keinen, es wird eher noch abgebaut. Neben komplett eingestürzten Häusern, stehen immer noch viele Hausskelette. Und selbst die Häuser, die von außen unbeschädigt aussehen, haben oft große Risse in den Innenwänden, die sie unbewohnbar machen. Die Luft ist immer noch diesig vom Staub des Bauschutts überall. Auf allen freien Flächen stehen Zelte, vereinzelt auch Container. Dazu kommt, dass viele Gewerbetreibende nicht nur ihre Wohnungen, sondern auch ihre Geschäfte verloren haben. Und: Es gibt immer noch Nachbeben, die die Menschen in Angst versetzen. Kommen die Hilfen und Spenden bei den Menschen an? Da bin ich mir noch unschlüssig. Mein Eindruck ist, dass gerade viele Sachspenden nicht zielgenau von der Verwaltung verteilt werden. Es gibt eine gewisse Holschuld der Menschen. Ich versuche gerade eine Lagerstätte zu organisieren, in der Sachspenden aus Berlin gesammelt und von da aus auch aktiv verteilt werden. Kurz nach dem Erdbeben gab es viel Solidarität, jetzt die mediale Aufmerksamkeit so gut wie weg. Ja, das ist ein Problem, gerade weil noch Vieles, sowohl Sach- als auch Geldspenden, gebraucht wird. Es gibt zum Glück immer noch eine große Aufmerksamkeit im Land selbst, gerade auch wegen des Präsidentschaftswahlkampfs aktuell. Auch unter den türkischstämmigen Berlinern ist das Thema noch präsent. Hier gibt es immer noch viel Unterstützung und Hilfe. | |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
|
|
|
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
| |||
| |||
| |||
|
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
| |||
|
| ||||
| ||||
| ||||
| |||
| |||
| |||
|
| |||
|
|
|
| |||
| |||
| ||||
| ||||
| ||||
|
| |||
| |||
| |||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|