Russland: Jetzt investieren? + 5 Russland-Aktien im Video für Dich analysiert!
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Rendite-Report vom 26. Januar 2022


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Russische Aktien unter Druck –
Eine günstige Einstiegs-Chance?

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In meinem Video auf YouTube vom Montag "Russland: Wie groß ist die Gefahr?" erläutere ich, warum ich einen Einmarsch Russlands in der Ukraine für unwahrscheinlich halte. Moskau will aus meiner Sicht vor allem verhindern, dass seine politische Einflusssphäre weiter schrumpft. Dass Putin dafür einen offenen militärischen Konflikt riskiert, ist unwahrscheinlich, denn die Kosten und auch der wirtschaftliche Preis wären hoch. Und Putin handelte in der Vergangenheit zwar aggressiv, aber durchaus rational.

 

Das trifft übrigens auch auf den Zeitpunkt der militärischen Drohgebärde zu: Anders als „der Westen“ sieht sich Russland selbst in der Defensive, nicht nur wegen der (eigentlich geringen) Möglichkeit eines Nato-Beitritts der Ukraine. Die ukrainische Armee ist inzwischen waffentechnisch besser ausgestattet, nicht zuletzt mit Drohnen aus der Türkei.

 

Damit wurden in den letzten Monaten im umkämpften Osten des Landes militärische Erfolge erzielt. Es ist absehbar, dass die Ukraine militärisch immer stärker wird – und so gesehen ist es aus russischer Sicht klug, den Konflikt jetzt auf die Tagesordnung der internationalen Politik zurückzubringen, denn die Verhandlungsposition Moskaus wird nicht besser. Dabei geht es wahrscheinlich um die Sicherung des Einflusses auf den Osten der Ukraine, nicht um eine Besetzung des ganzen Landes.

 

Ausverkauf an den Märkten

 

Dennoch besteht die Gefahr einer Eskalation des Konflikts, in welcher Form auch immer, und der Reaktion "des Westens" mit Sanktionen. Zu Wochenbeginn wurde darüber heftig spekuliert, und das hat viele Anleger verunsichert. Es kam zeitweise zu einem regelrechten Ausverkauf an den Märkten, betroffen waren vor allem als risikoreich geltende Anlagen wie Wachstums-Aktien oder auch Krypto-Währungen. Und natürlich standen auch die Kurse russischer Aktien unter Druck, obwohl sie bereits in den Wochen zuvor stark an Wert verloren hatten.

 

Exklusiv für die Leser dieses Reports habe ich daher in einem Video 5 russische Aktien, die ich für besonders interessant halte, charttechnisch unter die Lupe genommen, darunter befinden sich auch Gazprom, Lukoil und Sberbank. Ebenfalls analysiert wird der Wechselkurs des Euro zum Rubel:

 

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Abhängigkeit vom Rohstoff-Sektor

 

Russland ist immer noch stark auf den Verkauf und Export von Rohstoffen angewiesen, trotz aller Bemühungen der Regierung, die Wirtschaft auf eine breitere Basis zu stellen, den Konsum zu stärken und damit die einseitige Abhängigkeit vom Rohstoff-Sektor zu verringern. Was strukturell ein Nachteil ist, könnte sich aber in den nächsten Jahren zum Vorteil wenden, denn Rohstoffe werden immer gefragter, das betrifft nicht nur Öl und Gas, sondern auch Metalle wie Nickel und Kupfer und andere Bergbau-Erzeugnisse.

 

Höhere Erträge aus den Rohstoff-Exporten würden die wirtschaftlichen Probleme, mit denen Russland zu kämpfen hat, zweifellos abmildern. Dazu zählen z.B. der schwache Konsum und die niedrigen Einkommen. Die meisten Volkswirte rechnen bislang damit, dass sich das Wirtschaftswachstum nach der starken Erholung im Jahr 2021 (+4,3%) in diesem und im kommenden Jahr (+2,5% bzw. +1,9%) wieder abkühlt.

 

Verantwortlich dafür ist auch die hohe Inflation von mehr als 6 Prozent, auf die die Notenbank bereits mit Zinserhöhungen reagiert hat. Für die Konsumenten in Russland sind das keine guten Nachrichten, für Anleger in russische Aktien dagegen unter Umständen schon.

 

Denn die Zinserhöhungen werden den Rubel, der wegen der politischen Spannungen derzeit unter Druck steht, tendenziell stärken. Das würde den Wert russischer Aktien in Euro gerechnet erhöhen. Allerdings gilt das nur, wenn die politische Lage nicht eskaliert und keine ernsthaften Sanktionen verhängt werden.

 

Moskau hat übrigens in den letzten Jahren viel daran gesetzt, unabhängiger vom internationalen Finanzmarkt zu werden. Die russische Notenbank hat ihre Bestände an US-Dollar verringert, vor allem zugunsten von Gold. Dazu kommen der traditionell hohe Überschuss in der Leistungsbilanz, eine solide Haushalts-Politik und ein geringer Schuldenstand. Der Anteil der Auslandsschulden des Staates am Bruttoinlandsprodukt beträgt nur 30%.

 

Ausländische Direkt-Investitionen spielen in Russland ebenfalls eine geringe Rolle, auch das macht das Finanzsystem unabhängiger.

 

ETFs auf russische Aktien

 

Wer auf eine Erholung russischer Aktien setzen möchte, aber vor dem Investment in Einzel-Aktien zurückschreckt, der kann ETFs in Erwägung ziehen. Der iShares MSCI Russia ADR/GDR UCITS ETF (ISIN: IE00B5V87390 | WKN: A1C1HV) ist thesaurierend und investiert in Global Deposit Receipts (GDRs). Dabei handelt es sich um Derivate auf russische Aktien, die an ausländischen Börsen gehandelt werden, vornehmlich in London.

 

Da es für Privatanleger schwer ist, an der Börse in Moskau direkt zu handeln, ist dieser Markt sehr liquide. Es gibt auch einen ähnlichen ETF von Lyxor (ISIN: LU1923627092 | WKN: LYX0XV), allerdings ist dieser synthetisch replizierend, d.h. der entsprechende Index wird zwar nachgebildet, aber es befindet sich andere Aktien im ETF.

 

Im iShares MSCI Russia ADR/GDR ETF dominieren die Aktien von Gazprom, Sberbank und Lukoil mit einem Anteil von zusammen 53,4%.

 

Die 10 größten Positionen im iShares MSCI Russia ADR/GDR ETF

 

Aktie
Branche
ISIN
Anteil in %
Gazprom ADR
Erdgas
US3682872078
22,70
Lukoil ADR
Öl & Gas
US69343P1057
16,53
Sberbank ADR
Banken
US80585Y3080
14,20
Pao Novatek GDR
Öl & Gas
US6698881090
9,02
Norilsk Nickel ADR
Bergbau / Metalle
US55315J1025
8,63
Tatneft ADR
Erdöl
US8766292051
4,17
Rosneft ADR
Öl & Gas
US67812M2070
4,04
TSC Group Holding ADR
Finanzen
US87238U2033
3,58
Polyus GDR
Gold
US73181M1172
2,57
Magnit Krasnodar ADR
Einzelhandel
US55953Q2021
2,20

 


Wer lieber nicht in GDRs oder ADRs (American Deposit Receipts), sondern in die an der Börse in Moskau notierten Aktien investieren möchte, der kann z.B. auf den HSBC MSCI Russia Capped UCITS ETF USD (ISIN: IE00B5LJZQ16 | WKN: A1JCM1) setzen.

 

Die Zusammensetzung des ETFs ist etwas anders, mit 25 Aktien ist die Streuung breiter als bei den ETFs von Lyxor und iShares (19 Positionen). Die 3 Schwergewichte Gazprom, Sberbank und Lukoil haben auch deswegen einen geringeren Anteil von 47%.

 

Diese unterschiedliche Gewichtung dürfte der Grund dafür sein, dass die ETFs von Lyxor und iShares, die in GDRs investieren, in den letzten 5 Jahren mit etwa +36% eine deutlich bessere Performance zeigten als der ETF von HSBC (+27%). Das gilt auch für kürzere Vergleichszeiträume.


Mein Fazit

 

Eskaliert der Konflikt um die Ukraine nicht, dann dürfte sich die aktuelle Situation als günstige Einstiegs-Chance bei russischen Aktien erweisen. Du solltest aber nicht vergessen: Das ist spekulativ, russische Aktien sind wegen des Einflusses der Politik eine hochriskante Anlage. Fundamental gesehen sind die Aktien allerdings im internationalen Vergleich günstig, die Dividenden-Renditen sind hoch.



Herzliche Grüße und bis kommende Woche


Dein
Lars Erichsen
Chefredakteur Rendite-Report
www.rendite-report.de

 
 

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