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+ „Witterungsbedingte S-Bahn-Störung“ bei schönstem Spätsommerwetter + Den Grünen ist der Mietendeckel zu radikal + Retter der Rütli-Schule über Bildungspolitik +
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Tagesspiegel
Wochenende Kurzstrecke
 
  Tagesspiegel Checkpoint vom Samstag, 14.09.2019 | Das Wochenende verläuft sonnig und steigert sich von heutigen 19 °C auf 24 °C am Sonntag.  
  + „Witterungsbedingte S-Bahn-Störung“ bei schönstem Spätsommerwetter + Den Grünen ist der Mietendeckel zu radikal + Retter der Rütli-Schule über Bildungspolitik +  
Lorenz Maroldt
von Lorenz Maroldt
  Guten Morgen,

wir beginnen mit einem kleinen Rückblick auf den frühen Freitagnachmittag. Bestes Spätsommerwetter, die Sonne scheint gütig auf Berlin herab, es ist milde 21 Grad, verspielt pustet der Wind ein paar Wolken herum. Die S-Bahn meldet Unterbrechungen auf den Linien S41, S42, S45, S46, S8, S85, S9 - „wegen witterungsbedingter Störung“.

Hallo? Wegen was? Verrückt! Sind da die ersten Weichen eingefroren? Haben die Zugführer bei einem der kurzen Schauer nasse Füße bekommen? Hat Uri Geller mit der Kraft seiner Gedanken und ein bisschen warmer Luft die Schienen verbogen? Oder ist das Unglücksrad, mit dem die Bahn ihre Beiträge für unser Betriebsstörungsbingo ausspielt, an „Weichenschaden“, „Stellwerksstörung“ und „Triebwagenausfall“ einfach vorbeigeknattert und an der falschen Stelle zum Stehen gekommen?

Nein, es war tatsächlich ein Bäumchen ins Gleisbett gekippt. Vielleicht lag‘s ja wirklich am übermütigen Wind. Vielleicht hatte ihn auch die Aussicht aufs Wochenende umgehauen - oder das eine Schlückchen zu viel (soll ja vorkommen in Berlin). Jedenfalls war etwas später alles wieder eingepegelt – um 20.11 Uhr meldete die S-Bahn die Rückkehr zur Normalität: „Auf Grund von Verzögerungen im Betriebsablauf bitte mit Verspätungen und eventuellen Zugausfällen rechnen.“ Na sowieso! Berliner Folklore eben.
 
     
 
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  Petra Vandrey, neue rechtspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im AGH, wünscht sich „eine weniger radikale Variante“ des Mietendeckels, „als es der jetzige Referentenentwurf ist“. In einer internen Mail nennt sie das Vorhaben „verfassungsrechtlich bedenklich“ und mahnt bei „Eingriffen in das Eigentum“ mehr Verhältnismäßigkeit an – die Mieten sollten deshalb nur eingefroren, nicht gesenkt werden. Zudem müsse die Lage einer Wohnung weiterhin eine Rolle spielen, andernfalls drohe eine „Schattenwirtschaft“ mit Schwarzgeldzahlungen.

Weitere Einwände der Grünen-Fachsprecherin gegen den Entwurf des Mietendeckels:
- Es drohe ein „Crash“ auf dem Immobilienmarkt, der „die Altersabsicherung einer großen Zahl von Kleininvestoren ruiniert“.
- „Der Zustand der Häuser wird massiv schlechter“.
- Mieter hochpreisiger Wohnungen würden eher geschützt.
- Der bezirkliche Modernisierungsvorbehalt gefährde die Klimaschutzziele.
- „Weniger Neubau“ wegen Planungsunsicherheit für Investoren.
- „Überlastung der Bezirksämter“.
- „Flut von Klagen“ vor dem Verwaltungsgericht.
- „Härtefallregelung zu unbestimmt“.
- „Noch mehr Zuzug“ durch den Mietendeckel.
- „Die Stadt wird noch voller, die Infrastruktur noch mehr überlastet“.

Grundsätzlich sei „eine politische Steuerung“ aber „unbedingt notwendig“, schreibt Vandrey, zumal auch ein weniger radikaler Mietendeckel „wesentlich besser als die eigentlich gewollte Enteignungsdebatte der Linken“ sei. Ihre Empfehlung für das weitere Vorgehen: „Nach innen sollten wir den Referentenentwurf kontrovers diskutieren, nach außen sollten wir eine geschlossene und abgewogene Position vertreten.“ Na dann mal los.

Ach, und die Jusos (sie stellen 1/3 der SPD-Mitglieder) halten Mietendeckel und Kommunalisierung ohnehin für einen „Tropfen auf dem heißen Beton“ - sie plädieren u.a. für eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes.
 
     
 
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  Interviewtermin mit Kurt Krömer im „Einstein“ an der Kurfürstenstraße: Erzählt hat er uns u.a., wer sein schlimmster Gast war, an wem er gescheitert ist – und warum er Michael Müller nicht in seine neue Show einlädt. Auflösung am Sonntag im Tagesspiegel.  
     
 
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  Kurz vor dem Höhepunkt der Saison (Marathon am 29.9.) geht die Checkpoint-Laufgruppe morgen nochmal an den Start und teilt sich durch drei: um 10 Uhr mit dem Long Run (30 km) und um 11 Uhr über 6 bzw. 12 km. Anschließend chillen wir gemütlich bei Bananen und Bier bis 14 Uhr am Checkpoint-Stand in unseren Liegestühlen, Treffpunkt ist der Eingang Herrfurthstraße. Auch wer zum ersten Mal mitlaufen oder einfach nur so vorbeischauen will: Wir freuen uns auf Euch!  
     
 
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  Nach dem Brandbrief des Kollegiums der Rütli-Schule im Jahr 2006 ritt der Pädagoge Helmut Hochschild dort auf seinem Motorrad wie ein rettender Ritter als Interimsdirektor ein. Das Berliner Schulsystem nannte er damals schlicht „krank“. Gestern hat Ann-Kathrin Hipp mit Hochschild über das Schulsystem von heute gesprochen – welche Note er der Berliner Bildungspolitik unter Rot-Rot-Grün geben würde, lesen Abonnenten im „Checkpoint-Interview der Woche“. Unter dem Titel „Schule kann mehr“ hat Hochschild übrigens gemeinsam mit dem Journalisten Leon Stebe einen Podcast gestartet – er ist alle 14 Tage neu auf den gängigen Plattformen abrufbar (z.B. hier).  
     
 
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  Außerdem in der Checkpoint-Abo-Version heute folgende Themen:

+++Die Pet Shop Boys haben ihr neues Musikvideo in Berlin gedreht +++ Michael Müller gibt der Mobilitätswende eine neue Bedeutung +++ Die Polizei verliert eine Maschinenpistole – und merkt es nicht mal +++ Wie die Wasserbetriebe, die BSR und das Tiefbauamt um einen verstopften Gully tanzen und dazu „Mach Du“ singen +++ Warum Autowracks bis zu einem Jahr auf der Straße liegen bleiben +++

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