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Sehr geehrter Herr Do, was denken Sie, wie viele Neuwagen waren im Jahr 2020 mit einem Assistenzsystem nach dem sogenannten Level 2 (z. B. Spurhalteassistent) ausgestattet? Laut Statista hatten 2015 etwas mehr als die Hälfte aller Neuwagen in Deutschland keinerlei Assistenzsysteme (Level 0). 37 Prozent wurden mit einem Level-1-System (z. B. adaptiver Geschwindigkeitsregler) verkauft und knapp zwölf Prozent konnten teilautomatisiert fahren. Die ausführlichen Zahlen von Statista haben wir hier. 2020 hatten 55 Prozent aller Neuwagen Level-2-Funktionen. In zwei Jahren soll der Wert auf zwei Drittel steigen. Level 3 soll 2025 einen Anteil von nicht einmal einem Prozent haben. Was fehlt dem hochautomatisierten Fahren zum Durchbruch? Diese Baustellen gibt es in der Wertschöpfungskette noch: Die Sensortechnik ist noch nicht gut genug. Selbst die seit Jahren vielgepriesenen Lidar-Sensoren sind noch nicht massentauglich. Die Elektronik-Hardware der Fahrzeuge ist längst nicht auf die Vielzahl der nötigen Sensoren und die großen Datenmengen vorbereitet. Die Software deckt noch nicht alle möglichen Szenarien, die auf unseren Straßen entstehen können ab. Und zu guter Letzt fehlt es noch immer an Validierungswerkzeugen, die den Aufwand beim Testen und in der Freigabe deutlich reduzieren. Denn, so lange auf den Straßen fahren, bis man alle möglichen Fälle erlebt hat, ist weder bezahlbar noch umsetzbar. Ziv Binyamini, CEO des Softwareunternehmens Foretellix, nannte gegenüber »Automobil Industrie« einen Testzeitraum von über 500 Jahren, um alle Randbedingungen im realen Straßentest abdecken zu können. Unterdessen verbessern allen voran die Automobilzulieferer bereits vorhandene Technik. Von den stark weiter entwickelten Level-2-Assistenzsystemen profitieren einerseits die Nutzer sofort, anderseits nähert sich die Autobranche iterativ dem Fernziel hochautomatisiertes Fahren – ohne Leben zu riskieren und ohne Millionen Euros zu versenken. Eine entscheidende Rolle spielen dabei neue Techniken: Unser China Market Insider Henrik Bork beleuchtet in einem Beitrag die China-Strategie von Bosch. Der Zulieferer will dort unter anderem Fahrerassistenzsysteme entwickeln. Ein schönes Wochenende! Sven Prawitz Redakteur Automobil Industrie Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, die wir journalistisch aufgreifen sollten? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an redaktion@automobilindustrie.de. |
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