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Liebe Leserinnen, liebe Leser, ohne Zweifel sind das bange Tage für die Mitarbeiter der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Die Coronakrise erwischte das Unternehmen mit voller Wucht und pulverisierte alle Pläne und Strategien, die den Warenhäusern eine wirtschaftlich beständige Zukunft eröffnen sollten. Jetzt soll und muss ein harter Sanierungskurs gefahren werden, der zur Schließung vieler Warenhäuser und damit zum Verlust von Arbeitsplätzen führen wird. Verständlich, dass dagegen die Gewerkschaft opponieren und Staatshilfen fordern. Doch bei aller Empathie für die Mitarbeiter: Das Modell Warenhaus hat sich seit Jahren überlebt. Und das Unternehmen steckte auch vor Corona bereits in einer Krise. Kleineren Unternehmen Coronahilfen mit der Begründung ihrer unsicheren Wirtschaftslage verweigern, aber einem sterbenden Dinosaurier solche gewähren – das passt nicht. Tschüss und bis zur nächsten Ausgabe "Nie war es wichtiger, mutig zu sein", sagt Anna Weber (Fotografin: Hanna Witte), Geschäftsführerin der Baby- und Kinderfachmarktkette BabyOne. Während des Corona-Lockdowns mussten alle 104 Filialen geschlossen werden. "Dadurch ist uns ein Großteil des Umsatzes einfach weggebrochen. Für etwa 50 Prozent der Mitarbeiter mussten wir Kurzarbeit anmelden", sagt die 38-Jährige. Der Rettungsanker im Corona-Lockdown war, dass BabyOne sein Online-Vertriebsmodell im November 2019 auf Ship-from-Store umgestellt hatte. Die Bäume wachsen auch für den „modernen Milchmann” nicht in den Himmel. Feste Lieferzeiten, geringer Mindestbestellwert und hohe Wiederbestellungsquoten – das Modell sorgte für Aufsehen. Jetzt erhöht Picnic aber den Mindestbestellwert von 25 auf 35 Euro. Begründet wird das damit, dass bei den kleineren Bestellungen häufig zwei Lieferboxen (auf die das Unternehmen aus Gründen der Effizienz setzt) benutzt werden mussten. Die waren dann aber nur teilweise gefüllt. Wie bei Paketdiensten fuhren die Transporter also viel Luft spazieren. Der höhere Mindestbestellwert soll die Boxen also praller füllen. Ceconomy, Mutter von Media Markt und Saturn, bereitet sich finanziell auf eine zweite Corona-Welle mit einem eventuellen erneuten Lockdown vor. Dazu hat sich der Elektronikhändler eine zusätzliche Kreditlinie in Höhe von 1,7 Mrd. Euro über die KfW-Bank gesichert. Diese ergänzt die bereits vorhandene Kreditlinie von fast 1 Mrd. Euro. Damit sieht sich der Konzern ausreichend mit Liquidität versorgt, sollt es zu einer zweiten Welle der Pandemie kommen. Das Unternehmen Scandit aus der Schweiz hat sich im Rahmen einer Series-C-Finanzierung stolze 80 Mio. Dollar gesichert. In früheren Finanzierungsrunden konnte sich die Firma bereits rund 43 Mio. sichern. Scandit fokussiert sich auf Bilderkennung und Augmented Reality für den Handel. Zum Angebot gehören beispielsweise Softwarelösungen für die Erkennung von Barcodes. Diese laufen dann auch teilweise auf klassischen Android-Smartphones, die preiswerter als Spezialgeräte sind. Scandit-CEO Samuel Müller hat uns in einem Interview auch bereits einmal in die Pläne und Visionen des Unternehmens eingeweiht. Sie sind noch auf der Suche nach etwas Lesestoff? Die Agentur Showrooming hat ein optisch sehr hübsch aufgemachtes Whitepaper veröffentlicht, das sich mit der Zukunft des Handels nach der Corona-Zeit beschäftigt. Dabei gehen die Autoren auf die durch die Krise geänderten Verhaltensweisen und Bedürfnisse der Konsumenten ein. Und stellen aus ihrer Sicht einen Weg dar, wie die Verzahnung von stationären Geschäften und der Online-Welt dabei helfen kann. Die private Loitz-Stiftung hat Interesse bekundet, die Filialen von Karstadt-Sports zu übernehmen. Ein entsprechendes Angebot sei bereits an den Sachwalter Frank Kebekus gegangen. Die Kette passe nach eigener Aussage perfekt zum Portfolio der Stiftung. Bei der Übernahme habe die Erhaltung von Arbeitsplätzen Priorität. Das Unternehmen Kaemi bietet Händlern ein neues cloudbasiertes System an, das bei der Überwachung von Abstandsregeln in Geschäften unterstützt. „Smart Distancing” versteht sich als smarter Türsteher, der konform zur DSGVO den Eingangsbereich und die Ladenflächen mittels Kameras überwacht. Da die Logik ausschließlich in der Cloud läuft, müssen die Händler lediglich die unterstützten Kameras mit einem Netzwerk verbinden. Nach der Buchung des passenden Leistungspakets kann es dann auch schon losgehen. Nach verschiedenen Medienberichten befindet sich Amazon in Verhandlungen mit dem Ziel, das Unternehmen Zoox zu übernehmen. Zoox ist auf die Entwicklung von Systemen für das autonome Fahren spezialisiert. Allerdings möchte Amazon den Berichten zufolge aber deutlich weniger für das 2014 gegründete Startup ausgeben, als dessen letzte Bewertung im Rahmen einer Finanzierung. Die lag bei 3,2 Mrd. Dollar. Der Lieferdienst Instacart hat still eine Buchungsplattform für Werbeanzeigen auf seinem Portal gestartet. Damit setzt das Unternehmen auf das aufstrebende Werbeformat Retail-Media und bietet Lebensmittelmarken die Option, auf sich im Umfeld von Bestellungen aufmerksam zu machen.
Ihr Stephan LamprechtCorona-Lockdown als "Digitalisierungs-Booster": BabyOne-Chefin Anna Weber im Interview
weiterlesen auf locationinsider.dePicnic erhöht Mindestbestellwert, Media-Saturn bereitet sich auf zweite Corona-Welle vor, Scandit sichert sich 80 Mio, Whitepaper zur Post-Corona-Zeit
Loitz interessiert sich für Karstadt-Sports, smarter Türsteher aus der Cloud
Amazon interessiert sich für Zoox, Instacart macht in Retail-Media
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