Raumfahrt ist ein kostspieliges Unterfangen. Nicht nur sind Entwicklung und Bau der nötigen Teile teuer, sondern viele davon werden auch nur ein einziges Mal verwendet. Wer eine Rakete in den Orbit schießt, braucht dafür eine Hilfsrakete, die in 40 bis 60 Kilometer Flughöhe abgeworfen wird. Dieser sogenannte Booster landet anschließend wieder auf der Erde und ist nach dem Aufprall unbrauchbar. Nur Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX ist es bisher geglückt, den Antrieb der gewaltigen Falcon-9-Rakete in wieder nutzbarem Zustand auf die Erde zurückzugeleiten. Die neuseeländische Firma Rocket Lab hat nun ein System speziell für kleinere Raketen entwickelt.
Nachdem sich Rakete und Booster getrennt haben, bringen kleine Triebwerke den Booster in die richtige Landeposition. Sie stoßen dazu kaltes Gas aus. Ein Wärmeschutz bewahrt den Booster davor, bei seiner Absturztemperatur von 2400 Grad zu verglühen. Ein kleiner und dann ein großer Fallschirm öffnen sich kurz nacheinander, um den Antrieb von 8300 km/h auf etwa 36 km/h zu bremsen. Ein Hubschrauber fängt den Fallschirm der Rakete (Foto oben) schließlich mit einem Haken ab und transportiert den daran hängenden Booster zur Erde. Noch befindet sich das System in der Testphase. Im Erfolgsfall sollen die abgefangenen Booster wiederverwendet werden und könnten die Raumfahrt so deutlich nachhaltiger machen.
Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit
|