Jetzt hilft nur Arbeit gegen Rechts

Das ist ein Rechtsruck: 23,5 Prozent in Brandenburg, 27,5 Prozent in Sachsen. Die AfD hat bei den gestrigen Landtagswahlen erschreckend gut abgeschnitten. Auch, weil vielen antirassistischen Initiativen vor Ort das Geld fehlt. Das wollen wir ändern – und bitten Sie heute herzlich um Ihre Spende. Jeder Euro geht nach Ostdeutschland in die Arbeit gegen Rechts.

Hallo John Do,

sie ist in Teilen offen rechtsextrem – und doch hat die AfD in Brandenburg und Sachsen am Sonntag erschreckend viele Stimmen gewonnen. Jetzt nach den Wahlen ziehen die Fernsehteams wieder ab. Zurück bleibt eine Zivilgesellschaft, die sich nun mit noch mehr rechtsradikalen Abgeordneten herumschlagen muss. Rückhalt aus der Mitte? Kaum noch. Denn viele Politiker*innen und andere Akteur*innen werden durch Anfeindungen und Morddrohungen mundtot gemacht.[1]

So müssen Aktive, die sich für Offenheit und Toleranz einsetzen, nicht nur selbst mit Bedrohungen klarkommen, sondern bekommen oftmals auch keine Unterstützung aus der Kommunalverwaltung: „Im Alltag ist es oft nicht leicht mit dem ganzen Gegenwind, den wir auch von offizieller Seite bekommen,“ berichten Aktive.[2]

Ein antirassistisches Fest, das von der Stadtverwaltung kurzfristig vom langjährigen Veranstaltungsort verbannt wird, ist nur eines von vielen Beispielen.[2]  Dorfdiscos, Fußballvereine, Rockfestivals – überall haben sich die Rechten breit gemacht. Wo sich der Staat zurückzieht, laufen viele Jugendliche direkt in ihre Arme. Gerade auf dem Land gibt es kaum noch Möglichkeiten, sich unabhängig politisch zu bilden.[2,3]

Schwarzenberg, Grimma, Cottbus: Überall braucht es jetzt die starke Arbeit antirassistischer Initiativen. Eine davon ist der Jugendverein Agenda Alternativ. Er organisiert Lesungen, Bildungsfahrten und Konzerte. So versucht er dem Rechtsruck im Erzgebirge etwas entgegenzusetzen. Für ihre Arbeit wurden die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins bereits mit mehreren Demokratiepreisen ausgezeichnet.[2]

Klar ist aber: Mit Preisen hält man einen Verein nicht am Laufen – neben Ehrenamtlichen braucht es dafür vor allem Geld. Viele dieser Initiativen haben keine stabile Finanzierung. Sie sind abhängig von staatlichen Fördertöpfen. Und die stehen ständig in Frage oder werden gekürzt.[4] Gerade die AfD versucht schon seit Monaten, den Vereinen vorhandene Förderstrukturen Stück für Stück wegzunehmen.[5]

Daher ist heute unsere Bitte an Sie: Machen Sie sich jetzt stark für die Arbeit der Demokratie-Initiativen in Ostdeutschland. Stoppen Sie den rechten Vormarsch mit Ihrer Spende. Wir leiten das Geld komplett an sinnvolle Initiativen weiter. Schon mit 5 Euro helfen Sie enorm!

„Auf dem Dorf kannst du dich nicht in der Anonymität verstecken. Da wissen die Rechten, wo du wohnst, wo deine Eltern wohnen, deine Großeltern. Sie wissen, welchen Heimweg du nimmst“, beschreibt der Mitarbeiter eines Jugendprojekts aus Grimma die schwierige Situation der Ehrenamtlichen.[3]Die Anfeindungen nehmen zu: Manchmal veröffentlichen Nazis sogar Drohbotschaften mit Privatfotos von Aktiven auf Facebook. Die Arbeit birgt Gefahren – dadurch kommen nur wenige Freiwillige.

Aufgeben kommt trotzdem nicht in Frage. Denn es gibt sie, die guten Momente: „[Es ist] dann jedes Jahr aufs Neue ein großartiges Gefühl, wenn das Festival läuft und man sieht, dass viele Jugendliche nicht nur zum Feiern kommen, sondern auch an den Workshops interessiert sind und dort etwas für ihren Alltag mitnehmen können“, freut sich ein ehrenamtlich Aktiver der Agenda Alternativ.[2]

Für die Entwicklung junger Leute sind gerade diese Angebote enorm wichtig. Mitbekommen, dass Fremdenfeinde und Rassisten nicht die alleinige Deutungshoheit im Dorf haben – darum geht es. Viele lokale Initiativen machen das möglich. Und doch sind sie durch ihre prekäre finanzielle Lage immer wieder in Gefahr.

Daher unsere Bitte: Unterstützen Sie jetzt Initiativen wie Agenda Alternativ. Durch Ihre Spende können viele Engagierte ihre Arbeit gegen Rechts auch nach der Wahl fortsetzen. Schon mit 5 Euro bringen Sie die Initiativen weit nach vorne!

Herzliche Grüße
Ihr Campact-Team

PS: Der Jenaer Soziologie Dr. Matthias Quent schreibt: „Angriffe auf die Zivilgesellschaft sind in Ostdeutschland an der Tagesordnung (...). Außerdem ist der Osten auch eine Projektionsfläche für rechte Machtergreifungsfantasien im ganzen Land (...). Dafür hat die AfD im Osten im Wahlkampf viel Unterstützung auch aus dem Westen erhalten. Signale der Hoffnung gibt es auch im Osten überall, doch sie brauchen Solidarität und Unterstützung gegen den steigenden Druck – und zwar jetzt!“[6]

Falls Sie das bevorzugen, können Sie auch direkt auf unser Aktionskonto überweisen:

Campact e.V.
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN DE87 2512 0510 6980 0933 61
BIC BFSWDE33HAN

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[1] „An den Galgen: Massive Drohungen auch gegen Bürgermeister der Region Leipzig“, Leipziger Volkszeitung, 20. Juni 2019
[2] „Wie lange wollen wir die Scheiße eigentlich noch machen?“, kreuzer online, 26. September 2018
[3] „Dorfdisko mit den immer gleichen Neonazis“, kreuzer online, 17. September 2018
[4] „Aussteigerprogramm für Rechtsextremisten auf dem Prüfstand“, MDR, 27. August 2019
[5] „Demokraten im Visier“, taz, 21. Juli 2018
[6] „Deutschland rechts außen“, Dr. Matthias Quent, 2019

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