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Liebe/r Leser/in,

der Bundeskanzler hatte wieder eine große Chance. Am Sonntagabend, zu Beginn der Sommerferien, lud ihn die ARD zum „Sommerinterview“ zur besten Sendezeit.

Vor der beeindruckenden Kulisse des Berliner Regierungsviertels hätte der Kanzler, dem in den letzten Monaten mangelnde Kommunikation vorgeworfen wurde, ganz leicht sagen können: „Ja, es gab offenkundig Missverständnisse, allerdings bin ich Hanseat durch und durch, und manche meiner knappen Antworten, von denen ich meine, sie kämen professionell-verschmitzt rüber, haben vieleicht den falschen Eindruck erweckt, ich sei arrogant. In Wirklichkeit bin ich ein zugewandter Staatenlenker …“

Und dann hätte er sein großes Wort von der „Zeitenwende“ mit Leben füllen, einen rhetorischen Ruck durch Deutschland gehen lassen können, wie ihn einst Bundespräsident Roman Herzog forderte.

Hätte, hätte, Fahrradkette!

Stattdessen sagte der Kanzler zum Vorwurf der Moderatorin, er wirke arrogant: „Ich glaube nicht, dass das so ist, deshalb teile ich die Einschätzung nicht.“

Olaf Scholz blieb auch gestern Olaf Scholz. Er lehnte ein Tempolimit zum Energiesparen ab. Kann man machen, dafür gibt es gute Argumente. Die hatte der Kanzler aber nicht parat. Seine Begründung: Tempo 130 steht nicht im Koalitionsvertrag. Richtig, darin stehen aber auch weder der Ukraine-Krieg noch die daraus resultierende hohe Inflation, noch die drohende Gasknappheit! Der Koalitionsvertrag wurde in Friedenszeiten verhandelt. Wichtigstes Thema damals: Lassen sich genügend Deutsche gegen Corona impfen?

Wieder hat Scholz eine Möglichkeit verpasst, Führung zu zeigen, statt Worthülsen zu verschießen. Wenigstens macht er sich „große Sorgen über die steigenden Energiepreise“ und erkennt sehr richtig: „Das ist sozialer Sprengstoff.“

In die Lücke, die der Kanzler lässt, springen derweil die Grünen. Allen voran Wirtschaftsminister Robert Habeck, der mit jedem neuen Auftritt mehr Empathie zeigt und versucht, den Eindruck zu vermitteln: Hier stehe ich, ich weiß auch nicht alles, aber ich versuche, euch das Chaos wenigstens zu erklären. Erklären ist gut, klären wäre besser. Darauf vor allem wartet die deutsche Wirtschaft, die nicht kalkulieren kann, wie es mit Kosten und Energiesicherheit in den kommenden Wochen weitergeht.

In der aktuellen Sonntagsfrage von FOCUS klettern die Grünen auf 25 Prozent, einen Punkt hinter der Union. Die SPD erreicht gerade noch 20 Prozent. Tendenz: fallend.

Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die Woche!

Mit vielen Grüßen

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Robert Schneider,
Chefredakteur FOCUS-Magazin

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