Blöd ist allenfalls, dass ausgerechnet Scholz und sein Kabinett weiter im Amt bleiben müssen bis zur Wahl. Was macht man da so, wenn man eigentlich kaum noch was entscheiden kann? Drei Strategien helfen Rot-Grün beim eigenen Rückzug auf Raten:
1) Man räsoniert viel rum und fleht die nun ja stärkere Opposition an, das eine oder andere Gesetzesprojekt doch noch durchzuwinken. Wenn Merz & Co. nicht mitspielen, kann man denen wenigstens den Schwarzen Peter zuschieben, während Rot-Grün ja alles versucht hat, um das Land zu retten.
2) Man tut so, als regiere man weiter. Olaf Scholz etwa hat Anfang der Woche noch einen Stahlgipfel im Kanzleramt organisiert, nachdem es u.a. schon diverse erfolglose Auto- bis Industriegipfel gab. Gestern Abend schlug er in den „Tagesthemen“ vor, die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel zu senken. Geschenke versprechen, die man nicht mehr bezahlen muss, ist jetzt auch sehr beliebt.
3) Man sorgt wenigstens für nette Bilder, die im Wahlkampf durchaus helfen können. Annalena Baerbock jettet weiter so unermüdlich wie ergebnislos um die Welt. Selbst Robert Habeck war gerade in Kenia. Kenia? Fragen Sie nicht! Bilaterale Gespräche? Klimaschutz? Fachkräfte-Rekrutierung – irgendwas geht als Erklärung immer. Hauptsache die Fotos sind hübsch.
Wenn noch jemand Ideen hat für einen „Gipfel“, ein Wahlgeschenk oder eine optisch verlockende Last-Minute-Fernreise: Olaf Scholz, Willy-Brandt-Straße 1, 10557 Berlin – oder einfach hier bei mir melden: feedback@focus-magazin.de |