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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 15.11.2023 | Vereinzelt Regen und windig bei max. 8°C. | ||
+ Und sie leuchten doch: Weihnachtslichter am Ku’damm (fast) gerettet + „Zweiter Sieg über Nazi-Deutschland“ – Wegner will Olympia ‘36 + Schön gerechnet: Immer mehr Schüler in den Klassen + |
von Anke Myrrhe und Lotte Buschenhagen |
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Guten Morgen, die nächsten Tage werden für Eltern und/oder Pendler mal wieder eine größere Herausforderung: Die GDL bestreikt die Bahn (inkl. S-Bahn) ab heute, 22 Uhr, bis Donnerstag, 18 Uhr („Zum jetzigen Zeitpunkt ein Unding“, Bahn-Personalvorstand Martin Seiler); Verdi bestreikt am Donnerstag Kitas und Horte („reine Symbolpolitik“, Familienstaatssekretär Falko Liecke, CDU). Wir wünschen allen Beteiligten gute(s) Nerven. | |||
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Während Familienstaatssekretär Liecke behauptet, es gäbe in dieser Stadt einfach kein Betreuungsproblem („gesamtstädtisch“ sei von einer Personalquote von 103 Prozent und folglich einem gedeckten Bedarf auszugehen), werden auch anderswo die Zahlen schöngerechnet. Die Klassen werden voller und voller, das zeigt eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Louis Krüger und Marianne Burkert-Eulitz, die dem Checkpoint exklusiv vorliegt: Die Zahl der Grundschulklassen mit 27 Schülern hat sich innerhalb eines Jahres von 292 auf 354 erhöht, die Richtgröße liegt je nach Brennpunkt-Status bei höchstens 25 bis 26 Schülern. In den Integrierten Sekundar- und Gemeinschaftsschulen sieht die Tendenz ähnlich aus: Hier gab es im vergangenen Jahr noch 113 Klassen mit 29 Schülern und mehr, jetzt sind es bereits 185 Klassen (Q: Drcks. 19/17141). Bei immer weniger qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern kann sich da jeder leicht ausmalen, was das im Alltag bedeutet. Aber vielleicht hofft man in der Bildungsverwaltung auch einfach, dass irgendwann niemand mehr nachrechnen kann? | |||
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Rechnerisch fehlen in dieser Stadt inzwischen 26.000 Schulplätze. Wie der Bau einer dringend benötigten neuen Schule zum Detektivspiel mit teils absurden Wendungen wurde („Kindeswohl steht weit unter Spatzenwohl“), hat meine Kollegin Susanne Vieth-Entus in mühsamer Detektivarbeit hier aufgespürt. Die gute Nachricht: Heute ist Richtfest. Die Bewerbungsfrist für unser Projekt „Tagesspiegel macht Schule – digital“ (Klassen 8-10) läuft übrigens noch bis zum 24. November. Hier bewerben. | |||
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Schön rechnet sich so mancher auch die erneuten Olympia-Träume des Senats: Gestern haben der Regierende Kai Wenger (CDU) und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) gemeinsam eine Absichtserklärung für den DOSB unterschrieben, was so viel heißt wie: Ja, wir wollen! Das mit der etwas unschönen ‘36 im Datum will man selbstverständlich zu seinen Gunsten nutzen, Wegner: „Ich stelle mir 2036 vor: Die israelische Mannschaft zieht ins Berliner Olympiastadion ein. Ich glaube, das wäre ein zweiter Sieg über Nazi-Deutschland.“ Hängt von der Regierung ab, könnte man jetzt einwerfen, aber wir wollen hier mal nicht zu pessimistisch sein. Nachfrage beim Landessportbund: Was – außer ein bisschen Fähnchen schwenken –hätte denn die Stadtgesellschaft von einer solchen Bewerbung? „Eine nationale Bewerbung hat den besonderen Charme, dass wir kaum neue Sportstätten bräuchten, sondern vorhandene nutzen und bei Bedarf sanieren könnten“, sagte Friedhard Teuffel, Direktor des Landessportbunds Berlin, dem Checkpoint. Er sieht in der Bewerbung vor allem eine Chance für den Breitensport in der Stadt: „Kinder bewegen sich immer weniger, Corona hat diesen Trend leider noch einmal verschärft“, sagt Teuffel. „Eine Olympiabewerbung kann ganz neue Ressourcen und Aufmerksamkeit für den Sport auftun, die gerade auch in Kitas und Schulen einen Schub für Bewegung geben können.“ Einigen wir uns auf 2040? | |||
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An unschönen Bildern mit grässlicher historischer Parallele mangelt es ja gerade nicht. Anlässlich der Gedenkstunde zu den Novemberpogromen 1938 im Abgeordnetenhaus wird der Historiker Michael Wolffsohn am morgigen Donnerstag eine Rede halten, Titel: „85 Jahre ,danach‘ – Antisemitismus, hausgemacht UND importiert“. Die Rede wird morgen um 9 Uhr exklusiv auf Tagesspiegel.de veröffentlicht. Es ist eine recht deutliche Abrechnung mit der Politik der Vergangenheit – und ein schwarzer Blick in die Zukunft. Wolffsohn hofft, sich zu irren. | |||
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Nachricht aus der Nacht: Die israelische Armee hat offenbar das umkämpfte Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt gestürmt. Es finde eine „präzise Operation“ gegen die Hamas statt. Alle Entwicklungen können Sie in unserem Liveblog verfolgen. | |||
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Jüdische Studierende der Freien Universität könnten sich in diesen Tagen auf dem Campus nur eingeschränkt sicher fühlen. Eine Studentin hat dem Checkpoint Fotos aus den Toiletten des Otto-Suhr-Instituts geschickt, die diverse antisemitische und hamasfreundliche Kritzeleien zeigen. Unter einen „Free Palestine“-Schriftzug hat jemand „From Hamas“ zugefügt. Kurz darauf wurde der Zusatz durchgestrichen und „From German guilt“ dazugeschrieben. Die Studentin übermale die Kritzeleien selbst, weil es die Uni nicht tue, sagt sie. Die FU widerspricht knapp: Man habe ihre Dienstleister für Schmierereien „sensibilisiert“, damit diese sofort eine Reinigung vornähmen. Im Zweifel beauftrage man ein Malerunternehmen. Für die Länge eines zweifelhaften Dialogs hat es offenbar gereicht. Für eine klare Distanzierung seitens der FU leider nicht. | |||
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Alle Jahre wieder … gibt es Ärger um die Finanzierung der Weihnachtsbeleuchtung am Ku‘damm. Weihnachten ist hier schon so häufig beinahe abgesagt worden, wie die Tanne am Breitscheidplatz Schrott war (und das manchmal sogar im wahrsten Sinne). Und wie alle Jahre wieder wird sie offenbar auch diesmal wieder gerettet: Zumindest die Lichterketten in den Bäumen seien so gut wie sicher, sagte Caroline Lehmann, Geschäftsführerin der City Dienst GmbH, dem Checkpoint. „Wir sind guter Dinge, freuen uns aber nach wie vor über Spenden“ – vor allem für die Leuchtelemente auf dem Mittelstreifen. Dem Vernehmen nach konnte der Regierende Bürgermeister höchstselbst kurz vor Knecht Ruprecht noch ein paar Sponsoren auftreiben. Besinnlich kommt schließlich von besinnen (oder so). | |||
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Apropos Sponsoren: Christoph Gröner, Checkpoint-Lesern besser bekannt als CDU-Großspender mit Herz fürs Hoffest, hat offenbar auch in Hamburg Probleme: Laut der dortigen Mopo ruht die Bautätigkeit am Bahrenfelder Carrée seit Wochen, weil Gröner neues Geld brauche. | |||
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