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18. Oktober 2024
München heute
Alles, was die Stadt bewegt
Annette Ramelsberger
Gerichtsreporterin der SZ
Guten Abend,
als Gerichtsreporterin sieht man viele Angeklagte vor Gericht: die Stolzen und die Uneinsichtigen, die Frechen und die Bauernschlauen, die Reuigen und die Verzweifelten. Eine besonders interessante Melange aus diesen Typen war der Angeklagte Alfons Schuhbeck. Bei ihm verband sich, als er 2022 wegen Steuerhinterziehung vor Gericht stand, die Bauernschläue mit der Uneinsichtigkeit. Es reichte halt nicht, dass seine Anwälte beteuerten, er sei doch eigentlich ein guter Mensch, ein fleißiger Unternehmer. Vor Gericht zählen nur Beweise und davon gab es genug.

Daheim, am Waginger See, wo Schuhbeck einst das „Kurhausstüberl“ bewirtschaftete, hatte man dem kometenhaften Aufstieg des „Fonsi“ immer ein wenig skeptisch zugeschaut. Dass da einer so abhob und dann nur noch mit der Münchner Schickeria rumbusselte und fast jeden Tag im Fernsehen war – konnte das mit rechten Dingen zugehen? Natürlich gilt der Prophet im eigenen Land nie recht viel, aber die daheim kennen den Propheten beziehungsweise den Sternekoch halt schon auch am besten. In Waging haben sie dem „Fonsi“-Glitzern immer misstraut. Im Gerichtssaal hat dann nichts mehr geglitzert. Ein alter Mann stand da, der Angst hatte. Angst, seine Spezln zu verlieren, Angst vor dem Gefängnis. Ein Mann, dessen Leben zerbrochen war. Er hat sich alles selbst zuzuschreiben. Aber trotzdem ist es schade, dass es so enden muss.   
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Alfons Schuhbeck: Der Schlawiner, der gefallene Artist, der Gauner
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Schöne Grüße,
Annette Ramelsberger
Gerichtsreporterin der SZ
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