Liebe Freundinnen und Freunde der Stiftung Zuhören,

rund 75% ihrer Zeit verbringen Kinder in der Schule mit Zuhören. Zuhören ist aber nicht selbstverständlich: "Eine Haltung des Zuhörens und auch des Zuhören-Könnens sollte bereits von klein auf erlernt und gelebt werden. (...) Das geht nicht mal eben schnell in einer Projektwoche Alltagskompetenz", erklärt Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands. Über die Bedeutung des Zuhörens und seine Verankerung in Schulen erfahren Sie mehr in dieser Newsletter-Ausgabe im Interview mit ihr.

Erfahren Sie zudem Neues aus laufenden Projekten, wie bspw. dem Hör.Forscher!-Projekt, und lernen Sie neues Unterrichtsmaterial kennen. Kitas aus München und Oberbayern können sich diesmal außerdem um eine Ohren spitzen-Fortbildung und das entsprechende Material bewerben.

Viel Spaß beim Entdecken!
Ihr Stiftungsteam

OHREN SPITZEN

Bis zum 26.3. bewerben: Hör- und Sprachschatzkiste mit begleitender Fortbildung

Chance für 20 Kitas und Kindergärten aus München und Oberbayern

Ohren spitzen ist ein ganzheitliches Konzept, das Erzieher*innen dabei unterstützt, ihre Einrichtung zur zuhörfreundlichen Kita zu entwickeln, indem die Zuhörbildung in alle pädagogischen Angebote integriert wird. Zugleich werden Grundlagen der Medienkompetenz erworben. 20 Einrichtungen haben nun die Gelegenheit, zuhörfreundlicher zu werden: Neben der Hör- und Sprachschatzkiste erhalten die Teilnehmenden in einer zweitägigen Fortbildung am 30. April und 22. Oktober eine ausführliche Einführung in die Methodik von Ohren spitzen mit vielen praktischen Übungen. Bewerben können sich Kitas und Kindergärten aus München und Oberbayern - und zwar bis zum 26. März!

HÖRCLUBS

Schule und Zuhören: Wie und wozu?

Interview mit Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes

Frau Fleischmann, Zuhören kann doch jeder, wieso Zuhören? Was ist so wichtig daran?

"Zuhören ist der Schlüssel zum Erfolg in allen zwischenmenschlichen Beziehungen. Es ist verantwortlich für das Verhältnis zwischen Chef*in und Mitarbeitenden, für die Atmosphäre im privaten Setting und Grundlage für funktionierende Beziehungen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen. (...) Informationsüberfluss, Hektik und Stress können häufig dazu führen, dass das aktive Zuhören zu kurz kommt oder nur mit "einem Ohr" zugehört wird."

- so Simone Fleischmann. Erfahren Sie mehr im ausführlichen Interview:

HÖR.FORSCHER!

Wie wird man eigentlich Hör.Forscher!-Schule?

Am 23. Januar ist mit der Auftaktveranstaltung für Lehrkräfte, Komponisten*innen und Mediencoaches im Hessischen Rundfunk der erste Hör.Forscher!-Durchgang gestartet. Thema: „NACHHALL – Echo unserer Zukunft“. Was aber verbirgt sich hinter "Hör.Forscher!"?

Hör.Forscher! ist ein Kooperationsprogramm der PwC-Stiftung, des Netzwerks Junge Ohren e.V. und der Stiftung Zuhören und vereint die bereits erfolgreich laufenden Programme KLANGRADAR sowie Klang.Forscher!. Im Zentrum: Zuhörbildung langfristig und nachhaltig im alltäglichen Unterricht zu integrieren und neue Impulse für die kulturelle Bildung in Schulen zu setzen.

Zwölf Schulen aus ganz Deutschland nehmen am ersten Hör.Forscher!-Durchgang teil: Jeweils sechs Schulen nehmen im ersten Jahr am Programmteil Klang.Forscher! oder am Programmteil KLANGRADAR teil. Im zweiten Jahr besteht die Möglichkeit zu einer Mitwirkung am anderen Programmteil. Schulen, die beide Programmteile durchlaufen, werden mit dem Label „Hör.Forscher!-Schule“ ausgezeichnet.

Hör.Forscher! richtet sich bundesweit an Klassen und Schülergruppen der 5. bis 10. Jahrgangsstufe aller Schularten, das Programm kann in allen Unterrichtsfächern durchgeführt werden. Schüler*innen setzen dabei ihre eigenen Ideen um und schaffen künstlerische und mediale Produktionen, die zugänglich für andere Schülerinnen und Schüler sind.

GANZ OHR FÜR DEINEN ORT

Vom Trekker in Nordhessen bis zu den Stolpersteinen in Aßlar

Schüler*innen stellen ihre Ergebnisse vor - Bewerbungsfrist für die nächste Runde: 22. Mai

Von der Ruhe auf dem Land träumen viele Städter. Wie Landleben aber wirklich klingt, haben Schüler*innen der Mittelpunktschule Lichtenfels-Goddelsheim mit dem Mikro eingefangen. Andere befragten Bewohner*innen des Seniorenheims zu ihrem Freizeitverhalten in ihrer Jugend. Ihre Erkenntnis: Für diejenigen, die zur Zeit des Zweiten Weltkrieges jung waren, gab es so etwas wie Freizeit gar nicht.

Diese und weitere Ergebnisse sind in der zweiten Runde von
„Ganz Ohr für deinen Ort - Heimatkunde für junge Ohren“ entstanden und nun hörbar. Dabei waren nicht nur Jugendliche aus Lichtenfels-Goddelsheim ganz Ohr: Schüler*innen der Alexander-von-Humboldt-Schule aus Aßlar setzten sich eindrucksvoll mit jüdischem Leben und dem Schicksal von Zwangsarbeitern auseinander, während Schüler*innen der Jakob-Mankel-Schule in Weilburg unter anderem nach einer alten Schlosslegende forschten. Ihre hörenswerten Ergebnisse präsentierten sie der Öffentlichkeit jeweils auf einer Pressekonferenz.

Ganz Ohr für deinen Ort richtet sich an Schüler*innen der Mittelstufe aller Schulformen in Hessen und wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstützt. Jugendliche setzen sich mit dem Ort, an dem sie leben, auseinander und entwickeln aus ihrer Recherche eigene journalistische Hörbeiträge. Das Projekt wird im Herbst 2020 fortgeführt. Bewerbungsschluss ist der 22. Mai.

RE:COMPOSE

Neue Musik im Unterricht

Jetzt neues Unterrichtsmaterial herunterladen!

Wie kann man das kreative Potenzial von Schüler*innen wecken, sie ermutigen, selbst Klänge und Klangstrukturen für sich zu erforschen, und sie für neue Musik begeistern? In der neuen Broschüre »re:compose« finden Lehrkräfte dazu hilfreiche Anregungen. Neben musikpädagogischen Elementen werden auch Zuhörmethoden eingesetzt. Es wird keinerlei Grundwissen oder musikalische Vorbildung vorausgesetzt. 

Die Broschüre wird von der Stiftung Zuhören in Kooperation mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks herausgegeben und von der Versicherungskammer Kulturstiftung gefördert. Erprobt wurden die Übungen 2018 im Rahmen des Projekts re:compose, an dem über 200 Jugendliche aus sieben Mittel-, Realschulen und Gymnasien in und um München teilnahmen. Die Projektidee: Jugendliche beschäftigen sich spielerisch mit Neuer Musik. Durch Assoziation und Improvisation vollziehen sie nach, wie eine musikalische Idee entsteht, wie diese transformiert und zu etwas Neuem werden kann. Schließlich komponieren sie selbst und entwickeln Geschichten und Choreographien dazu.