Liebe Frau Do, noch sind in NRW Osterferien, am Montag startet der Unterricht wieder – vielleicht. Die Lieferung der Schnelltests verzögert sich, und ohne Schnelltests kein Schulbetrieb, hatte Ministerpräsident Armin Laschet erklärt. Heute tagt die Kultusministerkonferenz, um eine bundeseinheitliche Linie zu suchen, wie Maximilian Plück und Eirik Sedlmair berichten. Ob sich die Schulen in den zwei Wochen der Ferien insgesamt gut aufgestellt haben, sehen wir am Montag. Die Kinder und Jugendlichen sollten die Zeit eigentlich für Nachhilfe nutzen können, um die Corona-Folgen etwa abzufedern. Das Land hatte sogar 36 Millionen Euro bereitgestellt – aber es ist gar nicht so leicht, an das Geld zu kommen, wie Kirsten Bialdiga recherchiert hat. Vielleicht sollte man die Ferien künftig Bildungsbrücke nennen? Der Brücken-Lockdown, den Armin Laschet vorgeschlagen hat, wird nun jedenfalls auch von Angela Merkel irgendwie unterstützt. Alle Forderungen nach einem kurzen einheitlichen Lockdown seien richtig, ließ die Bundeskanzlerin eine Sprecherin verlauten. Und auch Markus Söder sagt nichts dagegen. Nur eine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz wird nichts. Vermutlich kommt eine Lösung dabei heraus, die Merkel und Söder sowieso wollen und Laschet dann auch. Den Stand der Brückenarbeiten beschreiben Gregor Mayntz und Jana Wolf. Und die K-Frage der Union kommt darin nicht vor. Lassen Sie uns also über eine andere K-Frage reden: In knapp zwei Wochen wollen die Grünen entscheiden, wer fürs Kanzleramt kandidiert. Das gab’s noch nie – aber die einstige Protestpartei liegt in den Umfragen so weit vor der SPD und sogar in Schlagdistanz zur CDU/CSU, dass eine Kandidatur auf der Hand liegt. Annalena Baerbock oder doch Robert Habeck? Jan Drebes schildert in seiner Analyse, wo die Grünen stehen, und wie das Risiko einer Spaltung zu bewerten ist. Eine Spaltung in Geimpfte und Nicht-Geimpfte dürfte zumindest die nächsten Monate bestimmen. Der Staatsrechtler und Ethiker Udo di Fabio, der auch zum Corona-Beratungsteam von Armin Laschet gehört, hält das auch für richtig: Wer das Virus nicht übertragen könne, dürfe nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden, sagt der 67-Jährige in einem Interview, das Martin Kessler geführt hat. Und bei Mallorca-Reisen reiche es, sich vor der Rückkehr testen zu lassen. „Dass wir Daheimgebliebenen ein wenig neidvoll schauen, wenn andere in der Sonne liegen, ist jedenfalls kein rechtliches Kriterium.“ Das neidvolle Schauen ist bei diesem buchstäblichen Aprilwetter besonders ausgeprägt. Jörg Isringhaus hat sich mit der meteorologischen Lage beschäftigt und behauptet, neben einer schlechten auch eine gute Nachricht gefunden zu haben: „Mit dem Schnee ist es wohl größtenteils erstmal vorbei.“ Wohl größtenteils… ist das gut genug? Fans des FC Bayern mussten gestern Abend erleben, dass der Rekordmeister nicht gut genug für das Starensemble von Paris St. Germain war. Mit 2:3 verloren die Münchener das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League und müssen ums Weiterkommen bangen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie heute weder bangen noch frieren müssen. Kommen Sie gut durch den Tag. Herzlich Ihr Moritz Döbler Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |