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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es gibt so Sätze für die Ewigkeit. Die Textilwirtschaft zitiert eine Primark-Sprecherin mit den Worten: “Obwohl wir uns regelmäßig neue Geschäftsmodelle anschauen, gibt es keine Pläne für Online-Verkäufe”. Bemerkenswert ist sicherlich “neu” im Zusammenhang mit “Online-Verkäufen”. Primark zählt mit seinen Umsatzverlusten zweifellos zu den Verlierern der Coronavirus-Krise. Allerdings scheint mir die harsche Kritik an der Online-Abstinenz des Unternehmens etwas überzogen zu sein. Bei dem ohnehin niedrigen Preissegment und überschaubarer Marge dürfte es enorm schwierig werden, wirtschaftlich online zu verkaufen. Da müssten schon sehr große Warenkörbe zusammenkommen, damit sich die Kosten für Picking und Logistik überhaupt lohnen. Nein, das Primark-Modell wird wahrscheinlich online gar nicht funktionieren. So bleibt dem Unternehmen wohl tatsächlich nichts anderes übrig, als weiter am Rand zu stehen.
Herzlichst Ihr Stephan Lamprecht
Wenn sich gleich drei Unternehmen einer Branche gemeinsam äußern, ist das schon ein deutliches Zeichen. So geschehen in einem offenen Brief der drei Unternehmen Decathlon, Intersport und Sport 2000. Sie wenden sich in einem gemeinsamen Appell an die Politik und fordern für ihre Branche eine Ausnahmeregelung im Lockdown. Angesichts eines Umsatzrückgangs von 70 Prozent werden die Politiker gebeten, das Angebot der Sportartikelhändler zumindest teilweise als “als essentiell und gesundheitsrelevant einzustufen”.
Aktuell laufen offenbar Gespräche zwischen Birkenstock und CVC Capital Partners über einen Eigentümerwechsel. Nach verschiedenen Medienberichten sollen die Übernahmegespräche bereits weit fortgeschritten sein. Inklusive aller Verbindlichkeiten käme Birkenstock auf eine Bewertung von 4 Mrd. Euro. CVC hat einen Kommentar bisher abgelehnt.
Shoptimist ist der Namen einer neuen Suchmaschine für den lokalen Handel in Düsseldorf. Damit sollen die Kundinnen und Kunden einfacher Wunschprodukte direkt vor Ort aufspüren können. Was ja nun erst einmal grundsätzlich eine gute Idee ist. Allein dürfte auch dieses Angebot vor dem gleichen Problem stehen, wie andere lokale Suchangebote. Nach allen bisherigen Erfahrungen ist der Schritt zu groß, statt Google einen anderen Anbieter für die Suche zu bemühen.
Wie an dieser Stelle berichtet, hat der Händler Cyberport Ende des vergangenen Jahres damit begonnen, den Kundinnen und Kunden ein Abo für Apple-Produkte anzubieten. Ohne konkrete Zahlen zu nennen, betont Jens Lippert, Leiter der Unternehmensentwicklung von Cyberport, in einem Interview, dass es bereits gelungen ist, viele neue Kunden zu gewinnen. In dem Gespräch arbeitet er auch noch einmal die wesentlichen Unterschiede des Angebots zu Leasing und Ratenkauf heraus.
Frische Konkurrenz für den deutschen Online-Handel. Der Anbieter Wildberries aus Russland ist jetzt auch für Kundinnen und Kunden aus Deutschland da. Im Sortiment sind Bekleidung, Spielzeug, Elektronikgeräte, Werkzeuge und Deko-Gegenstände. In Russland zählt das Unternehmen zu den größten E-Commerce-Anbietern. Gegründet wurde Wildberries im Jahr 2004. Seinerzeit wurden Produkte der Otto-Gruppe weiterverkauft, bevor diese selbst in den russischen Markt eintrat.
Kommt jetzt Amazon auch noch mit einem klassischen Verkaufsfernsehen um die Ecke? Das könnte natürlich auch sein, ist aber eher unwahrscheinlich. Das Unternehmen hat jedenfalls bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) eine Rundfunklizenz für ein TV-Programm mit dem Namen “Prime Video Live” beantragt. Hintergrund der Lizenz dürfte wohl eher in den Ambitionen des Unternehmens liegen, stärker in Sportübertragungen einsteigen zu wollen. Zuletzt gab es sogar Gerüchte, dass Amazon sich für eine Sendelizenz der Rennen der Formel 1 interessiert.
Ob das Projekt „Virtual Boutique Experience“ von Dolce & Gabbana tatsächlich dabei hilft, die Beschränkungen durch den Lockdown abzumindern, muss sich erst noch erweisen. Hübsch anzuschauen sind die virtuellen Rundgänge durch die Boutiquen allerdings schon. Ziel ist es jedenfalls, einen virtuellen Rundgang durch die Läden zu ermöglichen. Durch Anklicken der Kleidungsstücke und Accessoires während des virtuellen Rundgangs können diese direkt online gekauft werden. Möglich sind die Ladenbesuche von der heimischen Couch in Rom, Venedig, Paris, Osaka und Melbourne.
Es wird voraussichtlich keine Übernahme von Carrefour durch das kanadische Couche-Tard geben. Mit dem Hinweis auf die Systemrelevanz der Lebensmittelversorgung hatte der französische Wirtschafts- und Finanzminister mit einem Veto gedroht. Darauf wurden die Übernahmegespräche abgebrochen. Man lote aber andere Formen der Zusammenarbeit aus, beispielsweise beim Einkauf.
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