Schwesigs Rückzug
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Stimme
des Westens

Michael Bröcker

11. September 2019

Liebe Frau Do,

es liegt ein schicksalhafter Fluch über dem Amt des Regierungschefs von Mecklenburg-Vorpommern. Nachdem Erwin Sellering vor etwa zwei Jahren den Regierungsposten wegen einer Krebserkrankung aufgegeben hat, erklärt nun Manuela Schwesig ihren Rückzug als kommissarische SPD-Vorsitzende und macht ihre Brustkrebs-Diagnose öffentlich. Eine dramatische Nachricht, die SPD ist schockiert. Manch einem Protagonisten der Berliner Republik wurde gestern klar, dass im politischen Betrieb nicht Ämter, Macht und Siege zählen, sondern schlicht und einfach Gesundheit. „Ich habe schon einige Kämpfe in meinem Leben geführt, und ich werde auch diesen Kampf führen“, sagte Schwesig. Das Amt in Schwerin will sie weiter ausüben, ihre medizinische Behandlung sei überwiegend ambulant möglich. Jan Drebes und Eva Quadbeck berichten.

Der Bundeshaushalt ist so etwas wie das Leitbild der Bundesregierung in Zahlen. Hier wird dokumentiert, wo der Gesetzgeber Prioritäten setzt, wo er Zukunftsinvestitionen fließen lässt und wo eben nicht. Die schwarze Null, also ein Ausgleich von Ausgaben und Einnahmen, soll auch für 2020 trotz Mini-Zinsen bei den Banken gelten. Selbst SPD-Finanzminister Olaf Scholz erliegt nicht den zahlreichen Rufen aus seiner Partei nach höheren Schulden, allerdings dürfte das Klimakonzept noch teuer werden. Birgit Marschall hat die Details.

Offiziell war es natürlich kein Thema. Aber irgendwie trieb die Frage nach dem nächsten Kanzlerkandidaten der CDU die mehreren Tausend Gäste des NRW-Festes in Berlin gestern Abend doch um, nachdem Altkanzler Gerhard Schröder im RP-Interview darauf gewettet hatte, dass es auf NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zulaufen werde. Und es war Kanzlerin Angela Merkel, die dem Gastgeber Anerkennung dafür zollte, in Düsseldorf eine Regierung zu führen, die nicht jeden Tag darüber nachdenke, ob sie weitermachen oder aufhören solle. Gregor Mayntz mit einem Stimmungsbild.

Herzlich

Ihr

Michael Bröcker

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