, 69 pro Sekunde, 250.198 jede Stunde, 6.004.740 täglich und insgesamt 14.717.618.286 seit 2013: Die von Gemalto im "Breach Level Index" aufgeführten Zahlen verlorener oder gestohlener Datensätze sind alles andere als beruhigend. Der Bericht zeigt, dass mittlerweile kein Markt, keine Branche und kein Unternehmen mehr sicher ist. Eine ebenso gefährliche wie teure und somit geschäftsgefährdende Entwicklung. Im Durchschnitt liegen die Kosten eines Datenlecks laut dem Ponemon Institute bei 3,92 Millionen US-Dollar. Ein Betrag, den sich kaum ein Unternehmen freiwillig in die Finanzplanung des kommenden Jahres schreiben will. Und doch scheinen die alltäglichen Meldungen über Datenraub, Sicherheitslücken und Cyberangriffe zu riskanter Gewohnheit geworden zu sein. Jedes Bekanntwerden bedingt ein kurzes Aufflammen der Entrüstung – hat aber nur in den seltensten Fällen ein konkretes Handeln zur Folge. Im Idealfall findet aufgrund der hohen Frequenz eine langsame Sensibilisierung statt, im Worst Case entwickelt sich die konstante Bedrohung von privaten und vor allem Unternehmensdaten zur Norm, zu einem "100-prozentigen Schutz gibt es ja sowieso nicht". Nicht erst in den vergangenen Jahren hat sich die Cyberkriminalität professionalisiert und sich in Hinblick auf Technik sowie Know-how schneller entwickelt als die meisten Unternehmen – ob aus Unwissenheit, aufgrund fehlender Ressourcen oder aufgrund von Bequemlichkeit. Umso größer ist jetzt die Herausforderung, wieder die Oberhand zu gewinnen. Und das für alle Glieder der Wertschöpfungskette, sowohl Hersteller, Dienstleister als auch Anwenderunternehmen und ihre Mitarbeiter. Aber: Jeder muss handeln, die ständige Bedrohung darf nicht zur Gewohnheit werden – bis es am Ende doch das eigene Unternehmen trifft. Die gute Nachricht ist, dass sich bereits viel bewegt hat, das Thema Cybersecurity ist in zahlreichen Chefetagen angekommen. Jetzt ist es an der Zeit, die Erkenntnisse der Diskussion in die Tat umzusetzen. IT-Sicherheit gehört ganz oben auf die Agenda. Nur auf ihrer Basis ist eine digitale Gesellschaft denkbar und überhaupt erst erstrebenswert. Ihr Stefan Adelmann Chefredakteur funkschau |