Männerfreundschaften sind der entscheidende Faktor beim Fortpflanzungserfolg von Delfinen. Die Säuger schließen sich zu großen Allianzen zusammen und ziehen dann in kleineren Gruppen los, um weibliche Tiere von sich zu überzeugen. Die meisten Nachkommen zeugen dabei laut einer neuen Studie nicht die stärksten oder erfahrensten Tiere, sondern die beliebtesten mit den meisten Beziehungen zu Artgenossen.
Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Zürich untersuchte dafür über 30 Jahre lang das Verhalten von 85 Delfinmännchen in Australien und erstellte genetische Profile von 400 Tieren, um die Vaterschaftsverhältnisse zu klären. Dass Männchen zusammenarbeiteten, um bei den Damen erfolgreich zu sein, sei im Tierreich ungewöhnlich und bisher nur von Menschenaffen bekannt, so die Forschenden. Delfine mit besonders vielen Männerfreundschaften hätten es wahrscheinlich leichter, an Nahrung und Weibchen zu kommen, und könnten den Verlust eines Kumpans leichter verschmerzen als Artgenossen mit wenigen, engen Freunden.
Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |