Lubera Logo
 
Gartenbrief vom 04.09.2020 - Lustvoll gärtnern mit Markus Kobelt.

Selber Safran produzieren


Markus Kobelt Sehr geehrter Herr Do,

Vertical Farming scheint ein neuer Hype zu werden, ist in aller Munde. Gerade diese Woche war in der Fachpresse zu lesen, dass Bayer (ja genau, die deutsche Chemiefirma, die Monsanto gekauft hat) zusammen mit einer Singapurer Investmentfirma ein Startup namens Unfold finanziere, das spezielle Gemüsesorten für das Vertical Farming züchtet. Startgeld: 30 Mio. USD.

Was ist jetzt eigentlich Vertical Farming? Der Selbstanspruch kann gut aus der Einleitung eines Artikels entnommen werden, in dem einer der Mitgründer des Integrated Vertical Farming-Startups Yasai interviewt wurde:

"Die globale Landwirtschaft verbraucht heute 40% der gesamten Landfläche und 70% der Süsswasserreserven, um 8 Milliarden Menschen zu ernähren. Dies ist weder nachhaltig noch effizient – insbesondere angesichts der stetig wachsenden Erdbevölkerung. Das ETH-Spin-off Yasai erfand Integrated Vertical Farming, um Nahrung für alle zu produzieren, ohne die wertvollen Ressourcen der Erde zu zerstören."

OK, das wussten wir wirklich noch nicht: Vertical Farming löst also sozusagen fast alle Probleme dieser Welt, die im Wesentlichen der Landwirtschaft zuzuschreiben sind…

Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann lesen Sie weiter unten meinen Artikel zum Vertical Farming – in diesem Newsletter ganz am Schluss.

Was sonst noch so los ist:Und noch mehr…

Egal ob vertikal horizontal, bio oder auch nur einfach und ehrlich, kompliziert oder fehlerbehaftet...

Gärtnern Sie weiter!

Herzliche Grüsse

Markus Kobelt


 

GartenDeal: Säulenapfelbäume - platzsparend, schön & lecker!



Sie besitzen keinen grossen Garten oder Ihr Platz ist begrenzt? Oder Sie nutzen eine Terrasse oder einen Balkon und träumen dennoch von der eigenen Apfelernte? Dann ist unser aktueller Deal mit über 50% Rabatt genau das Richtige für Sie. Denn mit den Malini's von Lubera sind Apfelbäume auch auf kleinstem Raum möglich, sogar im Kübel auf der Terrasse oder dem Balkon. Freuen Sie sich über pinke und weisse Blüten und über leckere und saftige Äpfel – natürlich aus dem eigenen Garten!

Im Deal sind folgende 2-jährige Pflanzen enthalten – jeweils im grossen 10 L Topf:

  • 1x Malini® 'Dulcessa'® – resistenter, saftiger und sehr süsser Säulenapfel: 'Dulcessa' hat zu 70-90% eine dunkelrote Farbe, ist ab Anfang Oktober reif und hat eine gute Lagerfähigkeit bis Februar. Die Gesamthöhe beträgt zwei bis drei Meter.
  • 1x Redini® 'Cuckoo'® – rotfleischiger Säulenapfel mit frischem Beerenaroma: 'Cuckoo' hat zu 70-90% eine stark dunkelrote Farbe, rosafarbenes Fruchtfleisch und einen säuerlich erfrischenden Geschmack. Er reift ab Mitte September und ist ab Oktober genussreif.
Der Deal ist eine Woche gültig und solange der Vorrat reicht.

Unser Tipp: Für eine Kultur im Kübel eignet sich unsere hochwertige Fruchtbare Erde Nr. 1 am besten. Sie ist besonders strukturstabil, fördert das Wurzelwachstum und hält Ihre Pflanzen vital.

Schorfresistent und pflegeleicht - so funktioniert Easy-Gardening!
über 50%
Rabatt

Jetzt nur € 33,95
statt 68.40 EUR

jetzt kaufen
Angebot gültig bis 10.09.2020


 

Neue Rosen bei Lubera® - elegante Blütenstars ohne Allüren



Die neuen Rosen von Lubera sind die Idealbesetzung für bunte, üppige Blumenbeete. Sie zeichnen sich durch gesundes Laub, grosse Frosthärte und Vitalität aus und sie machen auch in Pflanzgefässen eine gute Figur. Die Blumendiven lenken die Aufmerksamkeit nicht nur mit Form und Farbe auf sich – häufig unterstreicht ein wundervoller Duft ihre optischen Vorzüge und – so ganz nebenbei – schmecken einige von ihnen auch fantastisch gut.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Auswahl der neuen Lubera® Rosen:

Rose la Parisienne ®

Bild: Rose 'La Parisienne'® (im grossen Container) – Beetrose mit halbgefüllten Blüten in angesagtem Farbmix aus Rosa-Gelb-Orange strahlen Lebensfeude und gute Laune aus.



Bild: Rose 'Chateau de Cheverny'® (im grossen Container) – diese Beetrose weiss, wie man sich in Szene setzt: Ein sattes Safrangelb, das zu zartem Cremegelb aufhellt, bis zu zehn Blüten an einem Zweig und dazu ein lieblicher Frühlingsduft.



Bild: Rose 'Eckard Witzigmann'® (im grossen Container) – Beetrose in Zartrosa, mit romantisch gefüllten Blüten und intensivem, fruchtigem Duft, die keine Wünsche offen lässt im Garten wie auch in der Küche.



Bild: Rose 'Amelie Nothomb'® (im grossen Container) – romantisch gerüschte Beetrose in einem warmen Apricot-Orange mit cremigen Spitzen, verbunden mit einem lieblichen Duft – voilá, hier kommt die trendige, französische Schönheit für jeden Garten.



Bild: Rose 'Theo Clevers'® (im grossen Container) – Beetrose, die sich durch eine leichte Erdbeernote und ein überaus gesundes Blattwerk auszeichnet und sich auch kulinarisch verwenden lässt.



Bild: Rose 'Jardin des Tuileries'® (im grossen Container) – Beetrose mit bezauberndem Farbspiel von hellem, feinem Apricot das später in ein zartes, pudriges Rosa übergeht - ein züchterisches Meisterstück für Liebhaber von dezenten Tönen und wunderbarem Duft.



Bild: Rose 'Lalande de Pomerol'® (im grossen Container) – Edelrose mit herausragendem Duft, gesundem Blatt und grossen, burgunderroten Blüten – diese Rose hat einen Sonderplatz verdient in den Herzen und Gärten aller Rosen-Liebhaber.



Bild: Rose 'Synactif by Shiseido'® (im grossen Container) – ein besonderer Name für eine besondere Strauchrose: Edle Blüten in seltenem Zartlila kombiniert mit einem starken, würzigen Duft.



Bild: Rose 'Messire Delbard'® (im grossen Container) – Kletterrose in samtig intensivem Karminrot und mit reich verzweigtem Wuchs - perfekte Attribute für eine Kletterrose, die ebenso romantisch wie robust ist.



Bild: Rose 'Nahéma'® (im grossen Container) – diese Delbard-Kletterrose bringt warmrosa Blütenkaskaden hervor und wurde nach einem Parfüm benannt – schnuppern Sie mal!



Bild: Rose 'Eveline Wild'® (im grossen Container) – Beetrose mit gefüllten Blüten in zartem Apricot und Lachsrosa - die Blüten duften genauso gut wie sie schmecken, nämlich fruchtig und süss.



Bild: Rose 'Reneé van Wegberg'® (im grossen Container) – die Strauchrose mit dem kompakten Wuchs und den stark gefüllten Blüten in kräftigem Rosa verbunden mit einem Himbeerduft, der Lust aufs Naschen macht.



Bild: Rose 'Sweet Babylon Eyes'® (im grossen Container) – 'Schau mir in die Augen, Kleines.' Diese bezaubernde Persische Rose kommt zwar nicht aus Casablanca, aber dafür sorgt sie für eine romantische Affäre mit garantiertem Happy End.

Stolze Schönheiten für Ihren Garten


 

Lagerstroemia indica - der mediterrane Star mit 'Knitter-Look'



Die brandneuen Lagerströmien-Sorten sind da! Lagerstroemia indica ist ein besonderer Zierstrauch mit prächtigen, trichterförmigen Blütenständen und wird von Jahr zu Jahr schöner. Die unzähligen kleinen Einzelblüten im 'Knitter-Lock' vereinen sich zu wunderbaren Blütenwolken. Aber nicht nur die Blüten haben eine enorme Attraktivität, auch das Laub punktet je nach Sorte mit verschiedenen Farben. Ursprünglich stammen die Lagerströmien aus tropischen und subtropischen Gebieten. In sonnenverwöhnten Lagen sind sie aber auch in unseren Breiten immer mehr zu sehen.

Im Folgenden stellen wir Ihnen unsere neuen Sorten kurz vor:

Lagerstroemia 'Terrasse Rouge'® (Lagerstroemia indica 'Terrasse Rouge'®) – die rote Terrassen- und Kübelsorte



Vorteile der Lagerströmie ‘Terrasse Rouge’®

  • kompakter Wuchs, mit ca. 100-150cm in der Höhe und ca. 100cm in der Breite (nach 10 Jahren)
  • extrem guter, stark verzweigter Wuchs, das sieht man schon an unseren jungen Pflanzen im 5l Topf
  • extrem frühe Blüte an kompakten Austrieben, ideal geeignet für den kurzen Schnitt auf 5-10cm im Frühling
Kurzbeschreibung der Lagerströmie 'Terrasse Rouge'®

Wuchs: aufrecht, buschig, sehr gut verzweigend
Endgrösse: 100-150cm hoch und 100cm breit
Blüten: richtig rot, beginnt mit der Blüte Anfang Juli, bis in den Oktober hinein
Blätter: grün, glänzend
Verwendung: vor allem für die Kultur im Topf oder Kübel geeignet, im Freiland vor allem in Staudenmischpflanzungen, z.B. zusammen mit Lavendel oder auch Astern.

Lagerstroemia 'Périgord Pourpre'® (Lagerstroemia indica 'Périgord Pourpre'®) – rot mit Lilastich



Vorteile der Lagerströmie 'Périgord Pourpre'®

  • relativ kompakter, aufrechter Wuchs
  • frühe Blütezeit
  • aparte Farbe: leuchtend Himbeerrot mit einem Lilastrich
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica 'Périgord Pourpre'®

Wuchs: aufrecht, buschig
Endgrösse: 2m bis 2.50m hoch und 1,5m breit
Blüten: himbeerrot mit einer lila Färbung, Juli bis September
Blätter: grün
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, auch für Topf geeignet, wenn man kompakt auf 15cm zurückschneidet

Lagerstroemia 'Pécharmant'® (Lagerstroemia indica 'Pécharmant'®) – mauve-blau farbige Kübelsorte



Vorteile der Lagerströmie 'Pécharmant'®

  • kompakter Wuchs
  • geeignet für die Kübelkultur
  • spezielle mauve-blau-violette Farbe
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica 'Pécharmant'®

Wuchs: aufrecht, buschig
Endgrösse: 150cm hoch und 1m breit
Blüten: mauve-blau, Juli bis September
Blätter: grün
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, vor allem geeignet für die Kultur im Topf ab ca 20 L

Lagerstroemia 'Monbazillac'® (Lagerstroemia indica 'Monbazillac'®) – mit spektakulärer Herbstfärbung



Vorteile der Lagerstroemia 'Monbazillac'®

  • starker Wuchs, ideal für eine Blütenhecke
  • lange Triebe verzweigen am Schluss in ebenfalls sehr lange Blütendolden
  • spektakuläre Herbstfärbung mit warmen Farben
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica 'Monbazillac'®

Wuchs: aufrecht, buschig, eher stark wachsend
Endgrösse: 1.5-2.5 hoch; älter Pflanzen 2-4m hoch
Blüten: pink, hellrosa, mit dunkelrosa Schatten, August bis September
Blätter: grün
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, Heckenpflanzung, aufgrund des starken Wuchses weniger für Kübelpflanzung geeignet.

Lagerstroemia 'Red Imperator'® (Lagerstroemia indica 'Red Imperator'®) – mit leuchtend roten Blüten



Vorteile der Lagerströmien-Sorte ‘Red Imperator’®

  • leuchtend rote Blüte
  • mittelstarker robuster Wuchs
  • leuchtend orangerote Herbstfärbung
  • geeignet in Einzelstellung oder für mittelhohe Hecken
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica ‘Red Imperator’®

Wuchs: buschig wachsend, mittelhoch
Endgrösse: als relativ junge Pflanze ca. 150-200cm hoch, später gegen 300cm
Blüten: rot, früh blühend, Juli bis September
Blätter: dunkelgrüner Blattaustrieb, später glänzend grün
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, niedrige Hecke, Spalier an einer Wand -Triebe werden spalierartig an einer Wand auseinandergezogen.

Lagerstroemia 'Soir d'été'® (Lagerstroemia indica 'Soir d'été'®) – remontierende Blüte über 3 Monate hinweg



Vorteile der Lagerströmie 'Soir d'été'®

  • mittelstarker bis starker Wuchs
  • resistent gegen Mehltau
  • wunderschön kontinuierliche und remontierende Blüte über 3 Monate hinweg
  • Ausgezeichnete Winterhärte, die es erlaubt nach einigen Jahren den Holzkörper des Blütenstrauchs grösser werden zu lassen, also ein Gerüst von genügend winterharten und überwinternden Haupttrieben zu erziehen
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica 'Soir d'été'®

Wuchs: aufrecht, buschig, verhältnismässig gut winterhart
Endgrösse: 2-3m hoch und 2m breit
Blüten: hellrosa, mit leichtem Lilahauch, ab Anfang August bist Oktober
Blätter: leuchtend Grün
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, auch mit anderen Lagerströmien zusammen, eher für Freiland als Kübel geeignet

Lagerstroemia 'Yang Tse'® (Lagerstroemia indica 'Yang Tse'®) – die magentarote Strauchsorte



Vorteile der Lagerströmiensorte 'Yang Tse'®

  • starker Wuchs
  • dunkelrosa bis magenta Farbe, sehr leuchtend
  • frühe und langanhaltende remontierende Blüte Juli bis Anfang Oktober
  • ausgezeichnete Winterhärte bis -15°C
Kurzbeschreibung von Lagerstroemia indica 'Yang Tse'®

Wuchs: aufrecht, buschig, verhältnismässig gut winterhart
Endgrösse: 2-3m hoch und 2m breit
Blüten: dunkelrot bis rot, von Juli bis Anfang Oktober
Blätter: leuchtend Grün, gelborange Herbstfärbung
Verwendung: Solitär, kleine Gruppe, auch mit anderen Lagerströmien zusammen, eher für Freiland als Kübel geeignet

Holen Sie das Mittelmeer in Ihren Garten


 

Lagerstroemia schneiden - die richtige Schnittmethode für unser Klima

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, IndianderfliederText: Markus Kobelt

Wie sollen und können wir die Lagerstroemia, auch Kräuselmyrte, Kreppmyrte oder Indianerflieder genannt, schneiden? Bei der Beantwortung dieser Frage haben wir die physiologischen Besonderheiten dieser Pflanze zu berücksichtigen, wir können uns vom Schnitt der Lagerstroemien im milden und sonnenverwöhnten mediterranen Süden inspirieren lassen, aber wir müssen vor allem auch beachten, dass Lagerstroemien bei uns in Mitteleuropa, nördlich der Alpen, ganz andere Bedingungen vorfinden als in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet im subtropischen China und Indochina.

Lagerstroemien – die leuchtenden Farben des mediterranen Südens für den Norden

Lagerstroemien (botanisch Lagerstroemia indica) kennen wir aus Italien oder Südfrankreich als zuverlässig blühenden und trotz der leuchtenden Farben fast selbstverständlichen, vielfach auch vernachlässigten Blütenstrauch. Zuweilen begegnen uns die Lagerstroemien auch als Strassenbäume, nicht selten als fast skulptural geformte Grosssträucher mit wunderbar gebogenen und gedrechselten Trieben. Dank des sich verändernden Klimas, aber auch dank einer Züchtung, die immer früher blühende Lagerstroemien-Sorten mit besserer Winterhärte hervorbringt, werden die Lagerstroemien auch bei uns immer beliebter; kein Blütenstrauch kann so viel leuchtende Farbkraft gegen das Ende der Vegetationsperiode hin entfalten wie die Kräuselmyrte. Und so stellt sich natürlich auch die Frage, wie die südlichen Pflanzengäste bei uns geschnitten werden sollen.

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Bild: Lagerstroemia indica 'Rhapsody in Pink' – die Kräuselmyrte mit den Blüten in Pink-Rosa und einem kontrastreichen, dunklem Laub.

Drei Dinge, die wir vor dem Schneiden des Indianerflieders wissen müssen

  • Trotz ihrer Herkunft im subtropischen Indien und Indochina ist die Lagerstroemia überraschend winterhart. Vor allem älteres Holz kann gut und gerne auch kurz- bis mittelfristig -15°C aushalten. Das heisst ein Anbau in unseren Gärten ist mit den richtigen Sorten durchaus möglich, wenn man die richtigen Kulturmassnahmen ergreift.
  • Lagerstroemia indica blüht am diesjährigen Holz, das heisst der diesjährige Austrieb produziert in einer Vegetationsperiode sowohl den Trieb als auch die Blütenknospen, dazu dann die leuchtenden Blüten und allenfalls noch Früchte/Samen.
  • Wie alle am diesjährigen Holz blühenden Pflanzen erfolgt diese Blüte eher spät, im Sommer. Es ist also ganz wichtig, dass wir für die Kultur hier im Norden vor allem frühblühende Sorten auswählen und dass wir tendenziell so kultivieren und schneiden, dass eine frühe Blüte zu erwarten ist.
Wann soll man die Lagerstroemia schneiden?

Das ‘Wann’ des Lagerstroemien-Schnitts ist ziemlich umstritten. Häufig liest man, dass Lagerstroemien gleich nach der Blüte im Herbst geschnitten werden sollen; das ist natürlich – man möge mir den Ausdruck entschuldigen – absoluter Blödsinn. Warum sollte ich eine Pflanze, die erst im Frühling wieder austreibt und dazu noch frostgefährdet ist, schon im Herbst schneiden? Womöglich noch zu einem Zeitpunkt, wo sie immer noch viele grün Laubblätter trägt? Warum sollte ich ihr die hart erarbeiteten Reserven wegschneiden?

Natürlich soll die Lagerstroemia nicht im Hebst, sondern ausschliesslich im Frühling vor dem Austrieb geschnitten werden. So kann man die über den Winter erfrorenen Triebe entfernen und so ist auch sichergestellt, dass jeder Sonnenstrahl im Herbst, der auf noch intakte Blätter trifft, die Reservestoffe der Pflanze mehrt.

Der alte und offenbar nicht totzukriegende Hinweis zum Herbstschnitt wäre höchstens teilweise zu verstehen, wenn es sich um grosse Kübelpflanzen handeln sollte. Hier kann es auch mal notwendig sein, eine grössere Lagerstroemie aus Platzgründen vor der Überwinterung zurechtzustutzen. Aber auch hier empfehlen wir dringend, nur das Allernotwendigste zu schneiden und auch dies erst, wenn alle Blätter abgefallen sind.

Der skulpturale Schnitt: So werden Lagerstroemien im Süden geschnitten

Natürlich kann man in Italien oder Südfrankreich auch beliebig viele ungeschnittene oder gar vernachlässigte Lagerstroemien sehen, dennoch fallen neben grossen Stassenbäumen auch immer wieder mehrtriebige Sträucher auf, die einen skulpturalen Charakter haben. Die starken, bis zu 20- oder gar 50-jährigen Einzeläste drehen sich langsam und majestätisch nach oben, manchmal mit fast glänzend grauweisser Rinde und am oberen Ende der Skulptur entwickeln sich dann die grünen Triebe mit den roten Triebspitzen und den leuchtenden Blüten.

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Der Schnitt, der zu diesem wunderschönen Pflanzenaufbau führt, ist ganz einfach, braucht aber mindestens 5 bis 10 Jahre, um auch nur den Beginn des skulpturalen Aufbaus zu zeigen:

  • Die Jungpflanze wird beim Pflanzen nochmals zurückgeschnitten, wenn sie weniger als 3-5 Triebe zeigt
  • Danach wird der frische Austrieb der Hauptäste jedes Jahr auf 1 bis zwei frische, neu gewachsene Augen bzw. Internodien zurückgeschnitten, wobei darauf geachtet wird, dass immer eine Endknospe auf der gegenüberliegenden Seite der aktuellen Wuchsrichtung ausgewählt wird. Das ergibt dann über die Jahre den so auffälligen, fast drehenden Zickzackwuchs.
  • Wenn sich die grösser und älter werdende Krone weiter oben verzweigt, wird diese Schnitttechnik auch auf die neuen verzweigenden Äste angewendet.
  • Wenn im unteren Bereich der Krone aus schlafenden Augen neue Äste entstehen, werden sie frühzeitig entfernt, meist abgerissen.
Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Bild: Skulpturaler Schnitt im Februar, hier ausnahmsweise im Sommer demonstriert: Seitentrieb wird stehengelassen und auf 1-2 Augen zurückgeschnitten, um eine Verzweigung zu erhalten; beim Haupttrieb werden ebenfalls 1-2 Augen des letztjährigen Wachstums belassen, möglichst mit einer Endknospe, die wieder in die andere Richtung zeigt; überzählige Seitentriebe werden auf Astring entfernt.

Der einfache Schnitt der Lagerstroemia (nördlich der Alpen)

Dieser südliche Skulptural-Schnitt ist bei uns leider kaum möglich, da die Gefahr viel zu gross ist, dass der ganze sorgfältige Aufbau in einem extremen kalten Winter verloren geht. Der Verlust einer solchen Schnittmöglichkeit hat aber auch eine gute Seite: Das Schneiden einer Lagerstroemia wird ganz einfach!

Anfang März oder Ende Februar werden einfach alle Triebe auf ca. 15-20cm zurückgeschnitten. Gibt es unterdessen mehr als 4 oder 5 Triebe, werden die schwächsten Äste bodeneben entfernt, um die Pflanze nicht zu überlasten und um die Entwicklung zu vieler Haupt- und Blütentriebe zu verhindern. Wenn dann die Pflanze nach 3-4 Jahren gut etabliert, der Wurzelstock breit und damit auch wintersicher geworden ist (auch nach einem extremen Frostjahr regeneriert die Lagerstroemia ähnlich wie eine Feige wieder aus dem starken Wurzelstock), dann kann auch etwas höher zurückgeschnitten werden, um einen buschigen Wuchs zu erreichen.

Der Einfluss der Schnitthöhe

Dabei muss allerdings Folgendes beachtet werden: Je höher Sie die Lagerstroemientriebe zurückschneiden, desto mehr Austriebe und neue Äste entstehen. Dies wiederum führt auch zu mehr Blüten und Blütenrispen, die allerdings gleichzeitig tendenziell kleiner werden und auch eher später blühen.

Lagerstroemia schneiden ungeschnittener Indianerflieder

Bild: Lagerstroemie wurde nicht geschnitten und ist nach einem milden Winter einfach weitergewachsen, Folge: viele Blüten.

Lagerstroemia schneiden ungeschnittener Indianerflieder

Bild: Aber die Blüten entwickeln und öffnen sich fast vier Wochen später als bei einer geschnittenen Lagerstroemie.

Dieser Effekt muss in unseren Breiten ganz gut beobachtet werden: Eine eher spät blühende dunkellaubige Lagerstroemie, die auch in einem normalen Jahr und bei Radikalschnitt erst Mitte August blüht, sollte man entsprechend nicht höher anschneiden.

Lagerstroemia im Kübel oder Topf schneiden

Das Gesagte gilt natürlich grundsätzlich auch für die Kultur und den Schnitt der Lagerstroemia im Kübel oder Topf: Jedes Jahr werden sie im Frühling Ende Februar auf ca. 15 cm zurückgeschnitten. Allerdings könnte man bei einer grossen Kübelpflanze mit einem Topf von mehr als 30L gerne auch einmal einen Versuch mit dem skulpturalen Schnitt machen, bei dem den Haupt- aber auch den Nebentrieben einer grösser werdenden Krone jedes Jahr ganz bewusst eine andere Richtung gegeben wird. Das Verkahlen des unteren Pflanzenbereichs ist hier nicht ein Nachteil, sondern genau der gewollte Effekt, da die Schönheit der gedrechselten Triebe nur so zum Vorschein kommt.

Und weil’s so schön ist, folgen hier zum Abschluss nochmals einige Bilder von skulptural geschnittenen Lagerstroemien, fotografiert vor und auf dem Gelände der Baumschule Desmartis in Bergerac:

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Lagerstroemia indica schneiden, Kreppmyrte, Kräuselmyrte, Indianderflieder

Der Duft des Südens
 
Lagerstroemia 'Yang Tse'® Lagerstroemia 'Enduring Summer Red' Lagerstroemia 'Petite Pink'
Lagerstroemia indica, Kreppmyrte, Kräuselmyrte 'Yang Tse'® - die magentarote Strauchsorte Lagerstroemia indica, Kreppmyrte, Kräuselmyrte 'Enduring Summer Red' - kleiner Busch mit grosser Farbe Lagerstroemia indica, Kreppmyrte, Kräuselmyrte 'Petite Pink' - pinke Blüten von Juli bis September
EUR 29,95
EUR 29,95
EUR 29,95
Zum Shop Zum Shop Zum Shop


 

Safrankrokus Crocus sativus - das rote Gold

Safran anbauen Safrankrokus Blüte Blumenzwiebel

Achtung: Ab sofort erhalten Sie 30% Rabatt auf den Crocus sativus!

Text: Fred Lübke

Crocus sativus, Safran ist das teuerste Gewürz der Welt und dennoch für alle zugänglich, weil Sie es nun auch als Krokuszwiebel in unserem Lubera-Shop kaufen können. Das luxuriöse Liliengewächs aus der Pflanzenfamilie der Krokusse ist von einem gehörigen Hauch Mystik umweht, es beschwört Assoziationen und Bilder von orientalischen Gewürzkarawanen und farbenfrohen Basaren hervor. Wer denkt bei den Blüten des Safran-Krokus nicht an berittene Händler mit Turban und mit Säcken beladene Kamele, die mit den duftenden Spezereien tagelang unterwegs sind? Während der Antike salbten die Griechen ihre Frauen mit dem zarten Duft aus den Blüten der Crocus sativus, Kaiser Nero bestreute die Strassen im antiken Rom mit den goldenen Fäden dieser Safranpflanze und die Römer verteilten das wertvolle Gewürz sogar auf dem Hochzeitsbett, um einen Liebesimpuls anzufachen.

Crocus sativus kaufen

Was erwartet Sie, wenn Sie in unserem Lubera Shop einige Zwiebeln vom Safrankrokus für den Anbau im eigenen Garten kaufen? Natürlich kaufen Sie Blumenzwiebeln, aber wirklich interessiert sind Sie hier für einmal nicht an der Pflanze, auch nicht an der Blüte, sondern vor allem an den kleinsten weiblichen Organen der Blüte, an dem sich in drei Zweige oder Narben verzweigenden Griffel. Nur daraus wird das begehrte Gewürz, der Safran gewonnen. Daher zunächst ein kleines Gewürzporträt zum ersten Kennenlernen.

Was genau an Crocus sativa wird zum Safrangewürz?

Safran als Gewürz besteht aus den kräftig rot gefärbten Narbenschenkeln des Crocus sativus. Der Safran-Krokus aus der Pflanzenfamilie der (Schwert)-Liliengewächse trägt im Inneren seiner zarten violetten Blüte einen Griffel, von dem insgesamt drei Narbenschenkel abgehen. Werden nur diese feinen dunkelroten Fäden für Safran verwendet, spricht man von elegiertem Safran, während die naturelle Variante einen rund 10-prozentigen Anteil von Griffelstücken enthält. Die volkstümliche Bezeichnung "Suppengelb" und das Kinderlied, das davon handelt, wie dieses Gewürz aus der Blüte der Safranzwiebeln den "Kuchen gel" macht, erklärt die aussergewöhnliche Färbekraft des ziegelroten Crocetins (neben ätherischem Öl und Crocin. Dies feinen Narbenschenkel können nur von Hand gewonnen werden. Sie sind nicht nur winzig klein, beim Trocknen nach der Ernte verlieren sie auch noch ungefähr 80 Prozent ihres Gewichts. Auf einem Hektar (10'000 m2) wachsen 150'000 bis 220'000 Blüten. Aus all diesen Blüten lässt sich gerade mal ein Kilogramm Safran gewinnen… Im Mittelalter kostete dieses erlesene Gewürz etwa dreimal so viel wie Pfeffer, heute ist es in guter Qualität um die Hundertmal teurer.

Vorteile von Crocus sativus

Als eine der ältesten Kulturpflanzen hat der Safrankrokus, wenn er im eigenen Garten angebaut wird, gleich mehrere Vorteile:

  • Seine herrlichen, wahrhaft königlichen Blüten: Als Krokus sind die Pflanzen der Safranzwiebeln Mitglied in der Familie der Schwertliliengewächse, bekannt auch unter dem Namen "Iris". Da das Symbol der Lilie seit vielen Jahrhunderten mit europäischen Herrscherhäusern verbunden ist, hat der Crocus sativus königlichen Ursprung. Schliesslich steht die Lilie für Reinheit und Unschuld, ist traditionell das Sinnbild der heiligen Maria und ist gleichzusetzen mit kostbaren Ölen, die für die Herstellung erlesener Parfüme verwendet werden.
  • Das antizyklische Wachstum des Safran-Krokus: Er wächst und blüht im Herbst, er bildet seine Blüten im Winter und er ruht im späten Frühling und Sommer.
  • Safrankrokus als Statussymbol: Als Verwandter der Schwertlilie dienten diese Krokusgewächse über lange Zeit als Statussymbol und wurden daher strengstens bewacht. Nur Reiche konnten sich diese kostbaren Gewächse leisten, um sich das luxuriöse Gewürz in die Hochzeitsbetten zu streuen oder, wie der berühmte Gelehrte und Alchimist Paracelsus, Safran für seine zahlenden Patienten als Heilmittel zu nutzen.
  • Safranfäden werden zum wertvollsten Gewürz: Bis in die Gegenwart sind die getrockneten, fadenförmigen Narbenschenkel aus der Blüte des Crocus sativus aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe eine sehr edle Zutat und damit weltweit das teuerste Gewürz. Preise von mehr als 30 Euro je Gramm sind keine Seltenheit – schliesslich braucht es für ein Kilogramm zwischen 150.000 und 220.000 Blüten, wofür ein erfahrener Safranpflücker im Herbst rund zwei Wochen Zeit benötigt.
  • Crocus sativus – Luxusgewürz und auch natürlicher Stimmungsaufheller: Die edlen Fäden, die sich aus dem Safrankrokus gewinnen lassen, sind durch ihre hochwertigen Inhaltsstoffe Balsam für die Seele und haben zugleich einen positiven Einfluss auf unseren Serotonin- und Cortisolspiegel sowie zu bestimmten Botenstoffen im menschlichen Gehirn. Darüber hinaus fördert Safran auf natürliche, schonende Weise innere Harmonie und mentalen Ausgleich zwischen Familienleben, Alltag und Beruf.
Crocus sativus Safran Krokus

Bild: Crocus sativus – die echte Safranpflanze mit dem roten Gold – jetzt mit 30% Rabatt kaufen!

Crocus sativus Knollen

Die Safranzwiebeln bei uns im Lubera Shop gehören mit einem Durchmesser von 10/+ cm zu den grössten Exemplaren, die der Fachhandel anbietet. Wichtig zu wissen beim Safrankrokus: Die später zu erwartende Anzahl Blüten ist abhängig vom Zwiebelumfang, wie die folgende Übersicht zeigt.  

Umfang der Knollen (cm) Menge an Blumenblüten im ersten Jahr aus 100 Safranknollen
7 bis 8 20 bis 40 Stück
8 bis 9 80 bis 150 Stück
9 bis 10 150 bis 200 Stück
10 bis 11 200 bis 300 Stück
Beachten Sie beim Kaufen von Crocus sativus Knollen, dass sie leicht austrocknen können, falls sie nicht unmittelbar nach dem Eintreffen bei Ihnen zu Hause im Garten eingesetzt werden. Kommen sie nicht gleich ins Beet, lagern Sie die Krokuszwiebeln besser für einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.

Safran pflanzen – eine Schritt-für-Schritt Anleitung

Weil Safran nicht immer wirklich Safran ist, wenn Sie ihn im Handel für viel Geld kaufen, lohnt es sich ganz gewiss, über die Möglichkeiten eines Eigenanbaus dieses begehrten Luxusprodukts nachzudenken. Zumal diese edlen Gewürzspender in unseren Gärten mit ihrer farbenfrohen Optik auch noch einen unübersehbaren Zierwert auf die Beete bringen. Geschmackvolle Exotik in kleinen Dosen und für alle Sinne, die sich verblüffend einfach im eigenen Garten aufziehen lässt. Während es bis Anfang Oktober mit diesen bildschönen Krokuspflanzen für den Gärtner nur einen geringen Arbeitsaufwand gibt, ist bei der Ernte allerdings ein wenig Eile angesagt. Gerade mal für zwei Tage im Jahr ist Blütezeit, wobei am frühen Morgen des ersten Blühtages sämtliche Krokusse von Hand gepflückt sein wollen.

Safran anbauen Safrankrokus Blüte Blumenzwiebel

Bild: Die wunderschönen Blüten von Crocus sativus.

Aber beginnen wir beim Safran pflanzen und der Suche nach einem passenden Standort für die Blumenzwiebeln, der ziemlich schnell gefunden ist.

  1. Wir empfehlen für den Anfang eine Gruppenpflanzung von 10 bis 30 Krokuszwiebeln, für die lediglich eine einzelne, aber entsprechend grosse Pflanzgrube ausgehoben werden braucht. Suchen Sie zunächst einen vollsonnigen Standort, an dem die Bildung von Staunässe ausgeschlossen ist. 
  2. Ein Platz an der Sonne hat für Safranpflanzen während jeder Jahreszeit oberste Priorität. Noch vor wenigen Jahren wurde der Plan, in Deutschland Safran-Krokusse anzubauen, bestenfalls müde belächelt. Logisch irgendwie, weil nachvollziehbar, wenn man weiss, dass eins der wichtigsten Hauptanbaugebiete dieser blühenden Geldanlagen im warmen Afghanistan liegt. Die wettersensiblen Pflanzen sind sehr anspruchsvoll, was die klimatischen Bedingungen anbelangt, und sie blühen – anders als unser bekannter bunter Gartenkrokus – eben erst im Oktober und November. Und gerade diese beiden Monate sind es, in denen die Safranpflanzen jede Menge Sonne und dazu noch milde Temperaturen um die 15 °C benötigen. Schaffen es die kleinen Blümchen bei den von ihnen gewünschten Wohlfühltemperaturen bis zum Öffnen ihrer bunten Blütenkelche, werden nicht nur Ihre Beete wundervoll blühen, sondern es winkt auch eine erfreulich grosse Ernte.
  3. Ob Einzel- oder Gruppenpflanze, unsere etwa zehn Zentimeter dicken Zwiebeln kommen zwischen 10 bis 15 Zentimeter tief und im Abstand von fünf bis zehn Zentimeter zueinander in die Erde. Der Boden sollte, wie es auch die Mehrzahl der übrigen Krokusstauden bevorzugen, etwas kalkhaltig und gut entwässernd beschaffen sein. Trockene und halbtrockene Gartenerde wäre optimal zum Safran anbauen, wobei während längerer Dürreperioden dennoch für eine ausreichende Bewässerung gesorgt sein muss. 
  4. Dauerfeuchte Böden sind dagegen völlig ungeeignet, da die Zwiebeln schnell zur Knollenfäule neigen und sich ihre Anfälligkeit gegenüber Pilzinfektionen und bedrohlichen Parasiten wie Fadenwürmern extrem erhöht. Dennoch hat der winterharte Safrankrokus eine erstaunlich hohe Temperaturtoleranz, sodass den Pflanzen weder 40 °C im Sommer noch -15 °C während der Wintermonate ernsthaft schaden. Wer seine Safranpflanzen auf schweren Böden kultiviert, legt am besten vor dem Einsetzen der Zwiebeln eine drei bis fünf Zentimeter starke Drainageschicht aus etwas gröberem Bausand am vorgesehenen Standort an.
Bauen Sie selber Safran an – mit Crocus sativus von Lubera® – jetzt mit 30% Rabatt!

Das antizyklische Wachstum des Safran Krokus

Der Safran Krokus hat einen etwas eigenwilligen Jahres-Takt-Plan: Er blüht und wächst, wenn fast alles nicht mehr blüht und wächst. Und er ruht, wenn alles andere wächst.

  • Das Wachstum beginnt im September bis Anfang Oktober, im Pflanzjahr entsprechend später
  • Die Blüte entwickelt sich im Oktober und dauert ca. 1 Monat
  • Im November und Dezember entwickeln sich die Blätter, das sogenannte Safrangras, das nach der Blüte keinesfalls abgeschnitten werden sollte. Die Blätter assimilieren und stärken die Knolle. Dieses Krokusgrün überdauert auch tiefe Temperaturen bis -15°C aus, hält sich auch perfekt grün unter Schnee und stirbt erst im Frühling ab.
  • Im späten Frühling und Sommer schläft der Safran Krokus, da hat er seine den meisten andere Pflanzen entgegengesetzte Ruhephase.
Anbau, Ernte und Verarbeitung der Safranpflanzen

Anbau, Ernte sowie die Verarbeitung der Safranpflanze waren schon immer ausschliesslich Handarbeit. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert. Zum Herbst, meistens Ende Oktober sorgt dann der Regen dafür, dass die Knollen aus dem Boden spriessen und die bis dahin staubtrockenen Äcker innerhalb weniger Tage in riesige lilafarbene Teppiche verwandeln. Von nun an muss bei grösseren Anpflanzungen mit Crocus sativus alles schnell gehen, denn sobald die Pflanzen ihre Blüte auszutreiben beginnen, muss innerhalb weniger Tage geerntet werden, wenn das wertvolle Gewürz nicht verderben und es sein volles Aroma behalten soll. Die Blüten vom Safran-Krokus werden in grossen Weidenkörben nach Hause transportiert, wo dann die geschickten Finger der Ernte-Frauen die drei roten Fäden aus den gelben Staubblättern entfernen. Im letzten Arbeitsgang trocknet man dann diese Narbenschenkel entweder draussen an der Sonne oder in feine Siebe gelegt über einer Gasflamme oder Holzkohle.

Crocus sativus Safranfäden

Bild: Frisch geerntete Safranfäden – bereit für die Trocknung.

Kann man Safran-Krokus Crocus sativa wirklich bei uns anbauen?

Der Anbau in Mitteleuropa findet auf einigen wenigen spezialisierten Betrieben und auch in einem Dorf im schweizerischen Wallis statt. Voraussetzung für den erfolgreichen Anbau ist eine zuverlässige Blütenbildung im Herbst – und diese wiederum ist davon abhängig, dass es über die Zeit der Pflanzenentwicklung im September und während der Blüte im Oktober durchschnittlich doch noch 15°C warm wird. Safran-Krokusse sollte also auch im Hausgarten eine gut besonnte Lage möglichst noch mit Abstrahlung des Hauses gepflanzt werden. Zur Not ist auch vorstellbar, dass man in einem schlechten Herbst auch mal behelfsmässig ein Tunnel über seine Crocus sativa spannt, um die Temperatur zu verbessern.

Crocus sativus Pflege

Der Safrankrokus ist bei aller Eleganz und dem Hauch Luxus, der ihm innewohnt, erfreulich pflegeleicht. Sieht man von dem beachtlichen Arbeitsaufwand bei der Ernte der Safranblüten ab, ist er fast ein Selbstläufer während seiner Kultivierung bis hin zur Öffnung seiner ersten Blütenknospen, die zwischen Mitte bis Ende Oktober einzusetzen beginnt. Beim Austrieb der Safranpflanze darf es dann aber schon eine Portion organischer Dünger oder gut abgelagerter Kompost sein, um das Nährstoffdepot rings um die Pflanzstelle wieder zu ergänzen.

Safran anbauen Safrankrokus Blüte Blumenzwiebel

Bild: Der Safrankrokus braucht ein sonniges Plätzchen um richtig gedeihen zu können.

Safran ernten – viele flinke Finger sind gefragt

So einfach der Anbau und die Pflege der wertvollen Gewürzkrokusse bisher war, desto gigantischer gestaltet sich der Arbeitsaufwand beim Safran ernten. Während seiner nur wenige Tage anhaltenden Blütezeit müssen zunächst sämtliche Safranblüten ausschliesslich und einzeln in Handarbeit gepflückt werden. Aus jeder Einzelnen von ihnen sind danach und ebenfalls in reiner Handarbeit die drei orange-roten Stempelfäden vorsichtig zu entfernen und anschliessend aufwendig zu trocknen. Dieser winzige Ertrag beim Safran pflücken führt dazu, dass man um die 200.000 Blüten benötigt, um aus ihnen ein Kilogramm des berühmten Luxusgewürzes zu gewinnen. Bedingt durch den notwendigen, aber äusserst schonenden Trocknungsprozess gelangen die weltweit begehrten Safranfäden oder Narbenäste, wie sie fachmännisch richtig heissen, erst viele Monate nach dem Safran ernten in den Handel. Das Besondere an diesem delikaten Gourmetgewürz ist, dass es bei zunehmender Lagerdauer eine gewisse und beachtenswerte Wertsteigerung erfährt. Gut vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung in Glas- oder Metallbehältnisse verpackt, bewahrt Safran als teuerstes Gewürz der Welt nicht nur seine Farbe und das einmalige Aroma, sondern intensiviert beides mit der Zeit erheblich.

Safran anbauen Safrankrokus Gewürz Blumenzwiebel

Bild: Frisch geerntete und getrocknete Safranfäden, gut verschlossen in einem Glas.

Crocus Sativus überwintern

Oft stellt sich bei den Hobbygärtnern die Frage, wie mit den welken Blättern beim Crocus sativus umgegangen werden soll, die sich kurz nach der herbstlichen Blüte an der Pflanze bilden. Unser Rat: Lassen Sie das Laub dran, denn die darin eingelagerten Nährstoff- und Wasserreserven werden von den Zwiebelpflanzen auch jetzt noch gebraucht. Die Blätter an den Safrankrokussen sind also erst dann abschneiden, wenn alles restlos verwelkt ist. Obwohl Crocus ziemlich kälteresistent ist, empfehlen wir bei langanhaltendem Frost einen leichten Winterschutz aus Stroh. Laub oder Reisig rings über dem Wurzelbereich anzubringen.

Safran Krokus vermehren

Die Safranzwiebeln müssen nach der Vegetationsperiode nicht extra aus der Erde gebuddelt werden, um die Pflanzen durch Teilung zu vermehren. Bevor die alte Knolle vollständig abstirbt, haben sich neue Tochterknollen gebildet, die pünktlich zur nächsten Saison mit dem Neuaustrieb starten. Wenigstens eine davon sollte stehen bleiben, die restlichen können zur Vermehrung verwendet werden. Dazu müssen Sie seitlich neben einer Crocus sativus Pflanze lediglich ein kleines Loch ausheben: Die Knöllchen sitzen nur knapp unter der Oberfläche, lassen sich ohne Mühe abdrehen und können sofort an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Die Samenvermehrung von Safran-Krokus ist nicht möglich, da die Blüten wegen des dreifachen und nicht teilbaren Chromosomensatzes unfruchtbar sind… Sozusagen zur Kompensation schenken Sie uns die roten Gewürzfäden.

Safran anbauen Safrankrokus Blüte Blumenzwiebel

Bild: Die Safranpflanze lässt sich leicht vermehren, sodass Sie sich jedes Jahr über mehr Crocus sativus in Ihrem Garten freuen können.

Krankheiten und Schädlinge der Safranpflanze

Safran ist für die Menschen ein wahrer Luxus, für die Wühlmäuse im Garten sind es die Safranzwiebeln, die häufig dem ungebremsten Fresstrieb der unliebsamen Lemminge zum Opfer fallen. Gegen diese unerwünschte Invasion ist weder ein Kraut gewachsen, noch hilft einer der unzähligen Tipps aus den einschlägigen Gartenforen. Wenn Ihnen die Freude an den Crocus sativus nicht vergehen soll, dann setzen Sie die Zwiebeln lieber gleich in spezielle Pflanzkörbe in den Boden. Das vertreibt die lästigen Nager zwar noch lange nicht aus den Beeten, aber die leckeren Knollen wären zumindest sicher unter Verschluss. Während ein weiterer Schädlingsbefall nicht zu befürchten ist und auch kaum Pflanzenkrankheiten an Safrankrokussen bekannt sind, wäre nur noch die Staunässe mit einhergehender Wurzelfäule eine sehr ernste Gefahr für Ihre Safranfarm. Verhindern lässt sich der damit meist verbundene Totalausfall durch eine sorgfältig angelegte, zwei bis vier cm starke Drainageschicht aus grobem Bausand, die vor der Pflanzung in den Boden eingearbeitet wird. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Ihre Crocus sativus auf Dämme oder auf einen schiefen Hang zu pflanzen, die das Regenwasser sofort von den Wurzeln der wasserempfindlichen Knollen ableiten.

Safran Krokus – Verwendung als Gewürz

Das Safrangewürz wird in Form der getrockneten Gewürzfäden gelagert und wird erst zum Gebrauch weiter verarbeitet. Das volle Aroma der Blüten vom Safrankrokus wird erreicht, wenn die Fäden zwischen den Fingern oder in einem Keramikmörser zerrieben werden. Das so entstandene Pulver muss jetzt noch wenigstens 15 Minuten in etwas heissem Wasser oder Milch eingeweicht werden, kommt aber, um ein Verflüchtigen des typischen Aromas zu vermeiden, erst gegen Ende der Kochzeit in die Speisen.

So prüfen und erkennen Sie die Qualität des Safran-Gewürzes

Sollte der Ertrag Ihrer Safranzwiebeln anfangs noch so gering sein, dass Safran dazugekauft werden muss, beachten Sie bitte Folgendes:

  • Echter, also hochwertiger Safran ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Wenn ganze, zwischen drei und vier Zentimeter lange und kräftig dunkelrote Fäden gekauft werden, sind Sie auf der sicheren Seite. Pinkfarbene, gelbe oder sehr kurze Fäden sind oft ein Hinweis auf minderwertige Qualität.
  • Bei bereits gemahlenem Pulver aus den Fäden der Crocus sativus Blüten ist Vorsicht angesagt, da hier von den Herstellern oft preiswertere gemahlene Kurkuma, Ringelblumen, Chili oder Paprika untergemischt werden.
  • Echter und garantiert reiner Safran aus der Krokus Blüte ist überall teuer, da Ernte und Verarbeitung jede Menge Arbeit machen. Beim Auflösen verfärben sich Flüssigkeit oder das Fett der Speisen beim echten Safran übrigens nur langsam, während es bei Fälschungen wesentlich schneller geht.
Beim Safran entscheidet die Menge über Farbe und Aroma der zubereiteten Speisen. Bei einem Gericht für vier Personen genügen meist wenige Fäden oder eine Messerspitze mit Pulver (0,125 Gramm). Beachten Sie bei der Lagerung, dass Safran äusserst lichtempfindlich ist. Es muss trocken, luftdicht und dunkel aufbewahrt und innerhalb von zwei Jahren verbraucht werden. 

Safran anbauen Safrankrokus Gewürz Blumenzwiebel

Bild: Um Safranpulver herzustellen, können die roten Safranfäden mit einem Mörser gemahlen werden.

Wie gesund oder wie giftig ist Safran?

Zunächst die schlechte Nachricht über die Blütenfäden vom Crocus sativus: Pro Person und Tag dürfen maximal 1,5 Gramm von diesem wertvollen Gewürz verwendet werden. Grössere Mengen sind gesundheitsschädlich, die tödliche Dosis liegt je nach körperlicher Konstitution zwischen 5 und 20 Gramm.

Aber es gibt auch viele Beispiele, welche gesundheitlichen Vorteile uns dieses natürliche Würzmittel schenkt. Lassen Sie uns abschliessend noch auf zwei Beispiele aus der medizinischen Praxis eingehen.

Safran verbessert die Sehschärfe

Eine italienische Studie, an der 29 Patienten mit einer Makuladegeneration über 15 Monate teilnahmen hat ergeben, dass sich die Sehschärfe bei den Probanden bereits nach drei Monaten verbessert hat. Eingenommen wurde ein Präparat, das 20 mg Safran enthielt und ein Absterben der lichtempfindlichen Netzhautzellen stoppen konnte. 

Crocus sativus – das Antidepressivum aus der Volksmedizin

Als natürliche Sonnenpflanze eignen sich Safranpräparate bei nervösen Magen- sowie Unterleibskrämpfen und wirken ähnlich einem Beruhigungsmittel. Dazu steigert es die körperlichen und seelischen Kräfte, vertreibt Trübsinn sowie Lustlosigkeit und unterstützt bei der Stressbewältigung. Laut Erkenntnissen der Traditionellen Europäischen Medizin erhöht der Verzehr von Safran unseren Serotoninspiegel und lässt Betroffene besser durch Depressionen und Angstzustände kommen. Präparate, die aus dem Safrankrokus gewonnen wurden, zeigten bei der Einnahme keinerlei Nebenwirkungen bei den Probanden und waren dabei noch effektiver als viele konventionelle Depressiva.

Herkunft des Safran Krokus

Ursprünglich stammt Crocus sativus aus Kleinasien, wo man die Pflanzen bereits seit Jahrtausenden kultiviert hat. In den Zeiten der Phönizier baute man die edlen Blumen auf Sardinien an, während sich die berühmten Safranäcker bei den alten Römern in den Abruzzen befanden. Die Verbreitung des Safran Gewürzes und der Safranpflanze im südlichen Europa und im gesamten Mittelmeerraum verdanken wir arabischen Kaufleuten Der Name Safran oder "zafferano", wie er im Italienischen genannt wird, lässt sich daher auf das arabische Wort "za´faran" zurückführen, was so viel wie "gelb sein" bedeutet. Es folgte ein Siegeszug durch Italien, der im 13. Jahrhundert in der Toskana begann. Schon damals galten die roten Fäden des Crocus sativus als Luxusprodukte, auf die sogar eine Steuer erhoben wurde. Später hat man die kostbaren Blüten der Pflanzen tatsächlich als Zahlungsmittel eingesetzt. Verwendet wurde der Safran ursprünglich lediglich als Heilmittel und zum Färben von Kleidern. In den Küchen der Herrschenden kam der Safrankrokus erst viel später an.

Crocus sativus mit 30% Rabatt!
 
Taschkent-Krokus Crocus sativus Elfen-Krokus 'Ruby Giant'
Crocus korolkowii Safrankrokus - die echte Safranpflanze mit dem roten Gold Crocus tommasinianus 'Ruby Giant'
EUR 4,50
EUR 3,11
statt EUR 4,45
EUR 3,00
Zum Shop Zum Shop Zum Shop


 

Zwetschgen-Granita - ein leckeres Rezept von Pascale Treichler

Zwetschgen Granita Pascale TreichlerText und Rezept: Pascale Treichler

Ich mag im Spätsommer an heissen Tagen eine effektive Abkühlung. Am liebsten im Baggersee aber manchmal ist das nicht möglich oder wir suchen nach einem leichten Nachtisch für Gäste. Oft sind jetzt dann die ersten Zwetschgen reif. Wir können mit der vielseitigen Frucht eine stylische Granita kreieren.

Granitas sind sehr einfach herzustellen. Sie können dazu alle anderen Früchte auch verwenden.

Sie benötigen:

  • 500 g Zwetschgen rüsten und in eine Pfanne geben
  • 3-4 dl Wasser dazugeben, aufkochen und pürieren
  • 70 g Ahornsirup oder 100 g Zucker daruntermischen weiterkochen bis sich der Zucker gelöst hat
  • 1 Stück Zitrone auspressen, den Saft dazugeben
Falls Ihnen die Masse nicht süss genug ist, steht es Ihnen natürlich frei mehr Zucker (Ahornsirup) zuzugeben.

Die Masse abkühlen und in einen möglichst grossen flachen Behälter geben.

Im Gefrierfach durchfrieren lassen, dabei alle 30 Minuten mit einer Gabel gut durchmischen um die krümelige Konsistenz von Granita zu bekommen. Ich habe extra ein paar kleine Zwetschgenstücke zwischen die pürierte Masse gemischt um noch mehr Konsistenz zu bekommen.

Als Abkühlung an heissen Tagen portionenweise servieren.

Zwetschgen Granita Pascale Treichler

Wie finden Sie die Farbe? Ich bin ganz verliebt in dieses pink-violett!

Ich wünsche Ihnen gute Abkühlung und viel Vergnügen beim Ausprobieren dieser kühlen Versuchung.

Herzliche Grüsse

Pascale Treichler

Zwetschgen Granita Pascale Treichler

 

Zum Rezept
 
Zwetschge Cacacs Schönste (selbstfruchtbar) Mirabelle Bellamira Aprikosen-Pflaume Aprisali
Selbstfruchtbare Zwetschge, die am schnellsten Früchte trägt Prunus domestica ssp. syriaca Bellamira: Alte Obstsorte neu entdeckt Zwei Obstarten vereint
EUR 19,95
EUR 31,45
EUR 31,45
Zum Shop Zum Shop Zum Shop


 

Vertical Farming und Home Farming

Vertical FarmingText: Markus Kobelt

Vertical Farming scheint ein neuer Hype zu werden, ist in aller Munde. Gerade diese Woche war in der Fachpresse zu lesen, dass Bayer (ja genau, die deutsche Chemiefirma, die Monsanto gekauft hat) zusammen mit einer Singapurer Investmentfirma ein Startup namens Unfold finanziere, das spezielle Gemüsesorte für das Vertical Farming züchtet. Startgeld: 30 Mio. USD.

So sieht sich Vertical Farming selber

Was ist jetzt eigentlich Vertical Farming? Der Selbstanspruch kann gut aus der Einleitung eines Artikels entnommen werden, in dem einer der Mitgründer des Integrated Vertical Farming-Startups Yasai interviewt wurde:

"Die globale Landwirtschaft verbraucht heute 40% der gesamten Landfläche und 70% der Süsswasserreserven, um 8 Milliarden Menschen zu ernähren. Dies ist weder nachhaltig noch effizient - insbesondere angesichts der stetig wachsenden Erdbevölkerung. Das ETH-Spin-off Yasai erfand Integrated Vertical Farming, um Nahrung für alle zu produzieren, ohne die wertvollen Ressourcen der Erde zu zerstören."

OK, das wussten wir wirklich noch nicht: Vertical Farming löst also sozusagen fast alle Probleme dieser Welt, die im Wesentlichen der Landwirtschaft zuzuschreiben sind…

Das fühlt und hört sich jedenfalls nicht ganz richtig an.

Die Definition von Vertical Farming

Aber fragen wir nochmals: Was ist Vertical Farming?

Die Definition könnte ungefähr folgendermassen lauten: 

Vertical Farming produziert Lebensmittel in einer städtischen Umgebung, in Gebäuden, auf der Basis von Hydrokulturen und unter Gewächshausbedingungen (kontrolliertem Klima), wobei für möglichst viele Prozesse Kreislaufabläufe konstruiert werden (Wasser-Recycling, organische Abfälle etc.). Der Flächenbedarf der Lebensmittelproduktion wird minimiert, indem die Vertikale, der Raum erobert wird. Vertical Farming kann auf verschiedenen Stockwerken übereinander stattfinden, schlimmstenfalls in einer unwirtlichen Umgebung, in Industrie-Ruinen, sogar vielleicht auf dem Mars. (Nebenbemerkung: Dieser Gedankengang entlarvt ganz kurz die defätistische Seite des Vertical Farmings: Es funktioniert auch, wenn wir fast alles andere zerstört haben…). Vertical Farming kann auch auf kleinstem Raum in der Höhe stattfinden, indem Pflanzen seitlich und hängend aus einer Kulturmauer wachsen. Kunstlicht, in diesem Falle wohl LED-Licht, ersetzt die Sonne, die allenfalls noch indirekt die Vertical Farming Container erwärmen darf.

Vertical Farming

Bild: Vertical Farming mit Erdbeerpflanzen 

Was will Vertical Farming?

Das ist zunächst einmal die engere Definition des Begriffs. Der grössere Bogen der Vertical Farming -Story umfasst dann noch einiges mehr… Danach entlastet Vertical Farming die Landwirtschaft, diese muss dann nicht mehr die Umwelt zerstören und kann sich auf die Landschaftspflege konzentrieren und allenfalls – zusagen als Gnadenbrot - die alte bodenabhängige Bioproduktion betreiben. Dank Vertical Farming fallen Transport- und Lagerkosten weg, weil dort produziert wird, wo die Konsumenten wohnen.

Vertical Farming als neue industrielle Landwirtschaft

Erste solche Vertical Farming Installationen sind schon in Supermärkten präsent, wo in einsehbaren, Kühlschrank-ähnlichen Kästen und Wandverkleidungen Salatköpfe grüner als grün vor sich hinwachsen, als gäbe es nie eine Salatsauce… Will ich wirklich so einen Salatkopf kaufen, möchte ich meine Lebensmittel so wachen sehen? Nun ich weiss, dazu haben wir Konsumenten (und auch wir Bauern und Gärtner) nicht allzu viel zu sagen, hatten wir noch nie. Aber Vertical Farming scheint ziemlich offensichtlich einer industriellen Logik zu gehorchen, die sich ziemlich verdächtig macht, weil sie erstens viel zu viel verspricht, weil sie zweitens nicht zu Ende gedacht ist und drittens weil sie nicht wirklich disruptiv ist, sondern nur einen Layer der Nahrungsmittelkette (die klassische landwirtschaftliche Produktion) durch einen neuen Layer ersetzt.

Die drei Schwächen des Vertical Farming-Konzepts

Erstens will Vertical Farming viel zu viel: So wird die Lösung fast aller Probleme versprochen: Die Ernährung der Weltbevölkerung, die Reduktion des Transports und der damit zusammenhängenden Ressourcen, saubere Landwirtschaft im Metallkasten, Kreislaufmodelle, die allzu verführerisch ans Perpetuum mobile erinnern. Sorry, das ist viel zu viel, das kann keine Technik, auch keine revolutionäre Technik leisten.

Zweitens überschätzt Vertical Farming die Technik und die unterschätzt die damit verbundenen Probleme und ökonomischen sowie sozialen Kosten. Beim Vertical Farming soll Technik vom Menschen verursachte Probleme (auch hier wieder fast alle: Umweltverschmutzung, Überdüngung, Hunger, food waste etc.) lösen. Dagegen habe ich eigentlich nichts: Uns Menschen bleibt auch gar nichts anders übrig, als unsere Probleme mit unseren technischen und geistigen Fähigkeiten zu lösen und zu heilen. Wo ich aber immer ganz vorsichtig werde: Wenn Alles mit Einem gelöst werden soll und wenn eine vernetzte und ganzheitliche Denkweise fehlt. Was passiert also mit der klassischen Landwirtschaft, wenn wir das zu Ende denken, gerade auch in 3.Welt-Ländern? Woher bezieht sie ihre Wertschöpfung? Was passiert mit dem Land, geht es ihm wirklich besser als mit Landwirtschaft (in einer Welt, die weitgehend eine Kulturlandschaft darstellt und von der Präsenz des Menschen nachhaltig beeinflusst und gezeichnet ist)? Was wären die sozialen Folgen? Und ist es wirklich so nachahmenswert, wenn Bauern wie in einigen europäischen Ländern (hier vor allem in Hügelzonen und Bergregionen) zu Landschaftsgärtnern werden. Und wie nachhaltig ist der politische Wille und wie lange reicht das Geld, um solche Staatslandschaften und Staatslandwirtschaften am Leben zu erhalten? Und klassisch ökonomisch: Kann diese high Input-Landwirtschaft langfristig und unter Abschätzung aller Folgen wirklich zu vernünftigen Kosten nachhaltig Früchte und Gemüse produzieren?

Drittens denkt das Vertical Farming die Landwirtschaft zu wenig radikal neu. Die vertikale Landwirtschaft kommt wahnsinnig disruptiv daher, sie ist ganz anders und neu. Allerdings benutzt und kombiniert sie in Tat und Wahrheit ziemlich altbekannte Techniken: Hydrokultur, künstliches Assimilationslicht, Klimasteuerung, Stahl und Glas und wahrscheinlich indirekt auch Sonnenenergie. Alles eigentlich ganz natürlich, aber doppelt und dreifach technisch vermittelt und verwandelt. Vor allem aber übernimmt die vertikale Landwirtschaft, das Vertical Farming eine alte Eigenschaft der arbeitsteiligen Wirtschaft: Die Zentralisierung von Wertschöpfungsstufen und Wertschöpfungsarten. In den meisten Fällen – und nicht zuletzt begründet im hohen Kapitalbedarf - findet Vertical Farming immer noch zentral statt: Es gibt Produktionstürme als ganze Farmen, Produktionseinheiten in Supermärkten (aktuell allerdings eher als Marketinggag…), Spezialisten betreiben und betreuen die hochtechnisierten Produktionsanlagen,  der Konsument kauft dann im altbekannten Supermarkt die Frankenstein-grünen Gemüseköpfe, nicht ohne für jedes Salatblatt Margen an Patentbesitzer, Technikowner, Immobilienmagnaten und Supermarktaktionäre abzuliefern. Eigentlich hat sich gar nichts geändert. Eigentlich ist das Vertical Farming zu wenig radikal dezentral und zu wenig praktisch gedacht.

Fazit: Gemischte Gefühle

Ich habe es schon mehrfach angetönt und Sie haben es herausgehört: Ich kann nicht verhehlen, dass viele Elemente dieses technisierten Vertical Farming hochinteressant und für einen Gärtner und Bauern wie mich faszinierend sind; aber es ist halt doch nicht meine Welt, und es ist auch nicht meine Vision. Und überdies beschleicht mich bei diesem Thema immer wieder der geheime Verdacht, hier könnte der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben werden….

Vertical Farming

Bild: Vertical Farming mit Gemüse

Home Farming anstatt Vertical Farming

Und was wäre dann meine Vision?

Ja genau, Sie haben es die ganze Zeit auch selber gewusst: Die Alternative ist ganz einfach der Garten, die Lebensmittelproduktion im Garten, im Haus, auf dem Balkon und auf der Terrasse. Das tönt einigermassen altertümlich und fast rückwärtsgewandt – könnte aber wieder topmodern werden. Und zur Sicherheit geben wir dem frisch geborenen alten Kind auch gleich noch einen schönen Namen:

Home Farming.

Hier kann ich mir durchaus auch technologische Fortschritte vorstellen: sozusagen das gleiche, was jetzt im Supermarkt läuft, runtergebrochen auf die Bedürfnisse des Haushalts. Wer jetzt lächelt und das als vorgestriges Denken abtut, ist falsch informiert: Dieses Home Farming ist aktuell 1000 x weiter verbreitet und viel viel wichtiger, als der aktuelle und wohl auch zukünftige Stand des Vertical Farmings. Warum nicht hegen und pflegen, was wir schon haben?  Die Weiterentwicklung des Home Farmings scheint mit deshalb auch ungleich erfolgsversprechender, als einen neuen Layer der industriellen Landwirtschaft anzulegen, der überdies die alte Landwirtschaft obsolet machen und dem Staatstropf überlassen will. Und dieses alteneue und bescheidene Home Farming ersetzt auch nicht andere Produktionsformen, sondern ergänzt sie nur. Welche Produktionsformen dann schlussendlich welche Bedeutung erlangen, das entscheidet der Markt. Und dieser hat sicher mit Zahlen und Technik, aber immer auch mit Gefühlen, mit Lust und Freude und Abneigung zu tun. Die Tomate im Topf bei mir zuhause ist mir definitiv viel lieber als die Retortentomate an einer vertikalen, verglasten Wand. Und im Zweifelsfalle ziehe ich den Salatkasten in meiner Küche einem städtischen Vertical Farming Turm vor.

Um auch noch die letzten Zweifel auszuräumen: Wir alle, die wir Obst und Beeren und Gemüse und Kräuter zuhause produzieren, machen nichts anders als – Home Farming. Und das ist eine der Zukünfte der Landwirtschaft

Beitrag im Gartenbuch lesen und diskutieren
 
Immertragende Ziererdbeere Double Pleasure® Hanging Pink Wonder® Rose Soleil Vertical ® (im grossen Container) Heidelbeere Blautropf®
Opulente, dunkelrosa blühende Kletter- und Hängeerdbeere Fruchtig duftende Kletterrose, dicht gefüllt Die Blaubeere mit den tropfenförmigen Beeren
EUR 2,77
statt EUR 3,95
EUR 24,95
EUR 9,95
Zum Shop Zum Shop Zum Shop
 
 
 


nlc