Leidvolle Übertherapie: Tägliche Realität auf Intensivstationen +++ Warnung vor immer mehr stationären Hospizen +++ Bundesverfassungsgericht schränkt Fixierung bei Zwangsbehandlung ein

Newsletter 9/2018

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Kliniken, die Patient_innen mit den schlechtesten Aussichten operieren und vielfacherkrankte greise Patient_innen umfangreich intensivmedizinisch versorgen, fahren die größten Gewinne ein. Dies schreibt Dr. Matthias Thöns in seinem Gastbeitrag zur leidvollen Übertherapie. Und Expert_innen springen ihm zur Seite. Im Februar 2018 gab es in Wien einen ersten europäischen Kongress zur Problematik, dort wurde der Anteil der Übertherapie auf 50 % geschätzt. Warum Übertherapie und Überdiagnostik tägliche Realität auf den meisten Intensivstationen sind, erfahren Sie in seinem Bericht.

Werden sich künftig kommerzielle Anbieter_innen im Hospizbereich engagieren? Die Möglichkeit besteht, denn das neue Hospiz- und Palliativgesetz hat die Finanzierung stationärer Hospize attraktiver gemacht. Das hat nun Kassen und Palliativverbände dazu gebracht, vor zu vielen Hospizen zu warnen. Zumal nur sehr wenige Menschen überhaupt einen Anspruch auf einen Platz in einem stationären Hospiz haben.

Unter welchen Umständen dürfen Menschen, die sich in einem psychotischen Ausnahmezustand befinden, nach einer Zwangseinweisung fixiert werden? Mit dieser Frage hat sich das Bundesverfassungsgericht im Juli beschäftigt. Geklagt hatten zwei Betroffene aus Bayern und Baden-Württemberg. Beide Länder müssen nun ihre Landesregelungen anpassen, urteilten die Richter in Karlsruhe.

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Organspendeausweis | Foto: Universitaetsmedizin (CC BY-SA 4.0)

Leidvolle Übertherapie: Tägliche Realität auf Intensivstationen

Intensivmedizinische Maßnahmen breiten sich rasant aus und werden zunehmend auf Patientengruppen ausgeweitet,  die davon nicht mehr profitieren. Abrechnungsoptimierte Beatmung ist an der Tagesordnung. Mittlerweile sind 75 % der Intensivpatienten im Rentenalter. Weiterlesen...

Auszug aus der Stellungnahme des Humanistischen Verbandes Deutschlands

Warnung vor immer mehr stationären Hospizen

Während die allgemeine Palliativversorgung zunehmend als ungenügend gilt, wird jetzt der Ausbau des Sondermodells „Stationäres Hospiz“ erstmalig in Frage gestellt. Dabei hatte der Humanistische Verband Deutschlands schon 2015 in einer vom Bundesgesundheitsausschuss erbetenen Stellungnahme vor einer Hospiz-Idealisierung gewarnt. Weiterlesen...

Das Richtergebäude des Bundesverfassungsgerichts im Karlsruher Schlossbezirk | Rainer Lück 1RL.de (CC BY-SA 3.0 DE)

Bundesverfassungsgericht schränkt Fixierung bei Zwangsbehandlung ein

Das Bundesverfassungsgericht hat die Bedingungen für eine erlaubte Fixierung vor allem von psychisch Kranken verschärft. Nunmehr soll bundesweit eine Fesselung sämtlicher Gliedmaßen ans Bett von absehbar mehr als einer halben Stunde vermieden werden beziehungsweise einer richterlichen Genehmigung bedürfen. Weiterlesen...

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