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| | 22. Juli 2023 | | | SZ am Wochenende | | | Die wichtigsten Nachrichten, die besten Geschichten | |
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 | Christian Mayer
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der Gastronom Putzi Holenia ist kein Literaturkritiker, er urteilt auch nicht so scharf wie Marcel Reich-Ranicki das einst im âLiterarischen Quartettâ tat. Holenia zählt zu den eher gemütlichen Betrachtern, die auch mal alle fünfe gerade sein lassen, deshalb war er als âHaferlguckerâ für einen Münchner Lokalsender die Idealbesetzung. Der bayerische Brummbär, bei dem sich Charme und Grant die Waage halten, bummelt durch jede Küche, immer auf der Suche nach schmackhaften Gerichten â er schaut wirklich in jeden Kochtopf. Ein echter Haferlgucker eben, der am liebsten gleich vom Herd nascht, weil er offenbar nie genug bekommt, egal ob beim türkischen Spitzenkoch, in der Stadtteilpizzeria oder im Landgasthof.
Haferlgucker gibt es auch in der Welt der Literatur. Das sind Menschen, die überall ihre Nase hineinstecken müssen, um an Lesestoff zu kommen. Während der glorreiche Putzi an keinem Wirtshaus vorbeigehen kann, ist es den Bücherguckern physisch unmöglich, eine Buchhandlung auszulassen. Sie werden magisch angezogen von den Versuchungen und VerheiÃungen zwischen zwei Buchdeckeln, und wenn sie irgendwo eingeladen sind, richtet sich ihr Blick erst einmal auf die Regale: Was gibtâs da denn Köstliches und Anregendes, oder steht da nur Abgeschmacktes?
Ich gebe zu, ich bin einer dieser Büchergucker, deshalb freue ich mich besonders auf das Angebot an diesem Wochenende im Feuilleton. Die Sommerlektüre-Tipps (SZ Plus) finde ich aus zwei Gründen spannend: Zum einen, weil ich auf diese Weise neue Werke kennenlerne und auf gute Geschichten stoÃe, zum anderen aber auch, weil ich etwas über die Lesegewohnheiten der Kolleginnen und Kollegen erfahre. Insgesamt ist bei dieser Liste für viele etwas dabei â Lyrikfans, Freunde der Zeitgeschichte und Liebhaber griechischer Sommergeschichten werden ebenso bedient wie die Bewunderer des rauschhaften Erzählers Bret Easton Ellis oder Eskapisten, die gerne auf Zeitreise gehen. Ein Vergnügen!
Schmackhaft und gut gewürzt ist übrigens auch der Essay meines Kollegen Werner Bartens (SZ Plus). Im Gesellschaftsteil schreibt er über das neue Schamgefühl. Ob beim Autofahren, Essen, Reisen oder Einkaufen: Nie gab es so viele Gründe, sich für sein Konsumverhalten zu genieren, weil man ja den Planeten retten will â was oft zu einer gewissen Doppelmoral führt, denn die guten Absichten kollidieren mit alten Gewohnheiten. Zugleich reagieren viele Menschen zunehmend genervt, sie rasen weiter mit 180 Sachen durchs Leben, ganz unverschämt. Bartens balanciert humorvoll zwischen diesen beiden Lagern.
Und noch ein Tipp für echte Haferlgucker: Die 80-jährige Afghanin Sarghuna Sultanie (SZ Plus), die schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, hat ein wunderbares Kochbuch geschrieben, das viel mehr ist als eine bloÃe Rezeptsammlung. Küche ist für sie Heimwehbewältigung und eine Liebeserklärung an ein Land, das es so nicht mehr gibt.
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende! | |
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Christian Mayer
| | | Leiter des Ressorts Wochenende |
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 | | | | | | Selenskij sieht Krim-Brücke als legitimes militärisches Ziel | | | Die Brücke bringe "Krieg statt Frieden" - und müsse deshalb zerstört werden, sagt der ukrainische Präsident. Bei russischen Angriffen auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. | | | | |
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| | | | Knapp zwei Millionen Kinder auf Bürgergeld angewiesen | | | Die Zahl derer, die mit ihren Familien Hilfe vom Staat benötigen, ist seit 2015 ähnlich hoch. Mittlerweile sind jedoch mehr geflüchtete Kinder betroffen, etwa aus der Ukraine. Das geht aus einer Auswertung der Bundesagentur für Arbeit hervor. | | | | | |
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| | | | Parlamentswahl in Spanien am Sonntag | | | Lange konnten sozialistische oder konservative Ministerpräsidenten bequem regieren. Inzwischen sind sie auf Partner angewiesen. Der Konservative Alberto Núñez Feijóo liegt in Umfragen vor Ministerpräsident Pedro Sánchez. | | | | |
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| | | | Bundestrainerin Voss-Tecklenburg: "Bestimmte Dinge haben wir dieses Jahr nicht gut gemacht" | | | Vor dem Weltmeisterschaftsauftakt der deutschen FuÃballerinnen am Montag gegen Marokko erklärt die 55-Jährige, warum sich die tolle EM-Stimmung aus dem Vorjahr bei der WM nicht einfach wiederholen lässt. AuÃerdem spricht sie über das Ziel Titelgewinn, den kalten australischen Winter und den erstaunlichen Gerd Müller. | | | | | |
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| | | | Messi trifft beim Debüt für Inter Miami zum Sieg | | | Der WeltfuÃballer verwandelt in der vierten Minute der Nachspielzeit einen direkten Freistoà zum 2:1-Erfolg im nordamerikanischen Leagues Cup gegen den mexikanischen Club Cruz Azul. Etwa 21 000 Zuschauer verfolgen die Partie im Stadion - darunter Promis wie LeBron James, Serena Williams und Kim Kardashian. | | | | | |
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 | | | | | | SZ Weekender | | Sommerseiten und die ganz groÃe Reise
Guter Smalltalk. Die Geschichte einer Wegbereiterin. Warum es sich zu leben lohnt. Und mehr. Zehn Geschichten für ein gutes Wochenende. | | | | | |
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 | | | | Das groÃe Schmelzen | | Am Aletschgletscher können Bergsteiger direkt erleben, wie schnell der gröÃte Eisstrom der Alpen schwindet: Steinschlag droht, Touren werden gefährlicher. | | | |
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| Dieser Newsletter wurde für Sie zusammengestellt von:
Dimitri Taube
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