Sergej Lawrow im Interview
szmtag
E-Mail wird nicht richtig angezeigt? Hier klicken, um den Newsletter im Browser anzuzeigen.

Tägliche Post vom Chefredakteur

Stimme
des Westens

Michael Bröcker

18. Juli 2019

Liebe Frau Do,

„man darf um nichts in der Welt den Eindruck erwecken, man nütze ein Parteiamt nur, weil man den nächsten Sprung ins nächste Staatsamt machen will. Das wäre fatal.“ So sagte es Annegret Kramp-Karrenbauer bei einer Regionalkonferenz im Wettrennen um den CDU-Vorsitz vor einigen Monaten. Die Saarländerin hatte sich Sympathien in der CDU erworben, weil sie glaubwürdig die Partei nach vorne stellte. Erst als Generalsekretärin, dann als Parteivorsitzende. Am Dienstagabend drängte sie dann aber überraschend doch ins Kabinett, obwohl selbst die Kanzlerin mit Parteifreunden schon über die Alternative Jens Spahn gesprochen hatte. „Sie hat sich einfach selbst eingewechselt“, sagte ein Präsidiumsmitglied gestern Morgen immer noch überrascht. Man kann an der Entscheidung einiges ableiten. AKK mag an persönlicher Glaubwürdigkeit verloren haben, doch ihren Machtanspruch hat sie zementiert. Sie will zeigen, dass sie das schwerste Ressort der Regierung führen kann und „kanzlertauglich“ ist. Der Nebeneffekt: Im Fall eines Rücktritts von Angela Merkel kann Kramp-Karrenbauer als geschäftsführende Regierungschefin auch ohne Bundestagsmandat das Land in einer Minderheitsregierung führen (wenn die SPD die Koalition verlässt) oder eine Neuauflage der Jamaika-Koalition versuchen oder aus einer machtvollen Position heraus Neuwahlen anstreben. All das erscheint vielversprechender, als den ehrgeizigen Jens Spahn international punkten zu lassen. Kristina Dunz hat den Tag nach dem Personalkarussell in Berlin und Brüssel beobachtet und Reaktionen eingefangen.

Etwa eineinhalb Jahre haben meine Verhandlungen mit dem russischen Außenministerium gedauert, bis die Zusage für ein Interview mit Sergej Lawrow eintraf. Über die Modalitäten und Themen wurde lange gerungen, es ging hin und her, schließlich sagte er zu im Vorfeld des Petersburger Dialogs, der heute auf dem Petersberg bei Bonn beginnt. Lawrow ist der dienstälteste Außenminister der G-20-Staaten und ein politisch gestählter Hardliner. Putins Kettenhund auf dem internationalen Parkett. Im Interview wirft Lawrow den Nato-Ländern eine aggressive anti-russische Politik vor, an den andauernden Kämpfen in der Ost-Ukraine sei Kiew schuld. Eine Deeskalationsstrategie hat Lawrow nicht wirklich im Gepäck, wenn er heute in Köln/Bonn landet. Trotzdem ist es wichtig, im Dialog zu bleiben und immer auch die andere Sicht zu hören.

Im Januar rast ein Mann mit seinem Auto in Alsdorf bei Aachen in einen BMW - vermutlich absichtlich, sein Beifahrer stirbt. Im BMW sitzt ein unbeteiligter Mann namens Gerhard Hagedorn. Er wird nie wieder laufen können. Wie geht es ihm sechs Monate später? Claudia Hauser hat mit ihm gesprochen.

Herzlichst

Ihr

Michael Bröcker

Mail an die Chefredaktion senden


P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter!


RP Online



Das Wichtigste zum Frühstück

BERLIN, GERMANY - JULY 17: New

Die neue Verteidigungsministerin

Vorwärts marsch

Annegret Kramp-Karrenbauer übernimmt das Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen. Klar ist jetzt auch dem letzten Zweifler: Diese Frau hat einen Plan. Und da steht Kanzleramt drüber.

Foto: Außenministerium der Russischen Föderation

Interview mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow

„Die Sanktionen schaden Europa“

Am Donnerstag eröffnen Heiko Maas und Sergej Lawrow das deutsch-russische Forum Petersburger Dialog in Königswinter. Über den Konflikt in der Ost-Ukraine, die Gas-Pipeline Nord Stream 2 und die Aktivitäten russischer Medien in Deutschland haben wir mit dem russischen Außenminister gesprochen.

Gerhard Hagedorn

Gerhard Hagedorn sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl

Kein schlechtes Leben

Im Januar rast ein Mann mit seinem Auto in Alsdorf bei Aachen in einen BMW - vermutlich absichtlich, sein Beifahrer stirbt. Im BMW sitzt Gerhard Hagedorn. Er wird nie wieder laufen können. Wie geht es ihm sechs Monate später?

„Die Bachelorette“ bei RTL

Wie man in 15 Minuten den Glauben an die Männerwelt verliert

Die Bachelorette ist zurück. In der ersten Folge wird jedes Klischee bedient: die Frau als pinke Barbiepuppe und Macho-Männer, die nur an das Eine denken. Eine Überraschung gibt es aber doch.

Anzeige

Die Abiturfotos in der Zeitung und jetzt im RP Shop

Bestanden: Wir gratulieren den Abiturienten aus unserer Region! Am 11. Juli zeigen wir die Absolventen in unseren Lokalausgaben. Die Abitur-Fotos können außerdem im RP Shop bestellt werden.

Um sich von dem Newsletter abzumelden, klicken Sie bitte hier.
Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH | Zülpicher Straße 10 | 40196 Düsseldorf
Impressum | Datenschutz