Liebe Frau Do,

auf ihn schauen im Bundeskabinett jetzt alle: Bundesfinanzminister Olaf Scholz erarbeitet derzeit die Grundzüge des nächsten Bundeshaushalts – und alle neuen Minister wollen ihre teuren Prestigeprojekte schnell umsetzen und melden kurz vor der Kabinettsklausur auf Schloss Meseberg ihren Bedarf an. Der SPD-Ressortchef muss nun priorisieren, zurechtstutzen und sich notfalls auch mit den eigenen Leuten anlegen. Die „schwarze Null“ im Bundeshaushalt, die seit 2014 gilt und dafür sorgt, dass der Bund mehr einnimmt als ausgibt, soll gehalten werden. Birgit Marschall und Kristina Dunz berichten.

Nach der Amokfahrt von Münster schweben drei Menschen weiter in Lebensgefahr. Ärzte der Uniklinik in der Westfalenmetropole sind im Dauereinsatz, um den Verletzten zu helfen. Gestern gab die Klinikleitung erste Details in einer Pressekonferenz bekannt. Zugleich forderte NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) stärkere finanzielle Anstrengungen der Politik, um den Opfern zu helfen. In NRW hatten CDU und FDP eine Ausweitung des Opferschutzgesetzes der Bundesregierung im Koalitionsvertrag verankert. Dass das Leiden der Opfer und Angehörigen mit Geld nicht wettzumachen ist, weiß natürlich auch die Landesregierung. Doch ein Signal der Anteilnahme wäre es schon. Thomas Reisener hat die Details.

Kommende Woche darf ich einen echten Literaturnobelpreisträger live erleben. Der Folk-Poet Bob Dylan spielt in Krefeld, und wenn er Lust und Laune hat, was man bei Dylan nie weiß, wird es ein musikalisch wunderbarer Abend. Aber Literaturnobelpreisträger für Songtexte? Viel Kritik musste sich die schwedische Akademie im Oktober 2016 für diese Entscheidung anhören. Gegen das, was der Akademie jetzt blüht, war der Fall Dylan aber nur ein Sturm im Wasserglas. Die Organisation steht vor der Auflösung nach dem Rücktritt von drei Mitgliedern. Es geht um sexuelle Belästigung, Vetternwirtschaft und angebliche „Maulwürfe“, die Informationen weitergeben. Lothar Schröder berichtet.

Herzlichst,

Ihr