eigentlich ist es eine Sensation. Aber seltsamerweise scheint sich in Deutschland kaum jemand dafür zu interessieren: Vor wenigen Tagen veröffentlichte Recherchen des berühmten amerikanischen Journalisten Seymour Hersh zufolge haben ausgerechnet unsere amerikanischen Verbündeten die Nord-Stream-Pipeline gesprengt. Im Cicero-Interview spricht Hersh über seine Quellen, die Methoden seiner Kritiker, Reaktionen aus Deutschland – und über den Niedergang des Investigativjournalismus. Absolut lesenswert! Ob der Sabotageakt gegen die Pipeline auch in München ein Thema sein wird? Mit Sicherheit – aber nur hinter verschlossenen Türen. In der bayerischen Hauptstadt beginnt heute die jährliche Sicherheitskonferenz, und zwar erstmals unter dem Vorsitz von Christoph Heusgen. Als Nachfolger von Wolfgang Ischinger ist er zweifellos eine verlässliche Kraft. Aber Heusgen trägt als früherer außenpolitischer Berater Angela Merkels auch einen erheblichen Anteil an der aktuell geopolitisch mehr als misslichen Lage Deutschlands. Nathan Giwerzew hat ihn porträtiert. Apropos Münchener Sicherheitskonferenz: Auch der ukrainische Präsident hat heute eine Videobotschaft an die Teilnehmer gesendet. Nachdem er gestern übrigens schon ein Grußwort zur Eröffnung der Berlinale verlesen hatte. Wolodymyr Selenskyj ist nicht nur dieser Tage an unzähligen Orten zu sehen. Und untergräbt mit dieser Omnipräsenz gelegentlich das eigene Anliegen, wie Ralf Hanselle kommentiert Mit dem Slogan „Gay not queer“ stemmen sich Schwule und Lesben gegen die Queer-Politik der Bundesregierung und aggressiven Transaktivismus. Florian Greller, Gründer des Vereins „Just Gay“, ist Teil dieser Gegenbewegung. Im Gastbeitrag schildert er seine Sicht der Dinge. Der neue Podcast ist da! „Die Wokeness-Illusion – Wenn Political Correctness die Freiheit gefährdet“ heißt ein jüngst erschienenes Buch der Cicero-Redaktion, in der sich die Autoren mit verschiedenen Aspekten der Identitätspolitik und der Wokeness beschäftigen. Einer von ihnen ist Bernd Stegemann, Verfasser zahlreicher Bücher und Professor an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch. Ben Krischke hat mit ihm im Cicero Podcast Gesellschaft über Wokeness gesprochen. Auf keinen Fall sollten Sie das versäumen! Und noch eine kurze Vorschau auf den morgigen Tag, weil die Sache so brisant ist: Das Auswärtige Amt will auf Biegen und Brechen einen vermeintlichen Afghanen nach Deutschland holen, obwohl seine Identität ungeklärt ist und er einen gefälschten Pass vorgelegt hat. In Behörden und dem Bundestag schlägt der Fall hohe Wellen – Annalena Baerbocks Ministerium stößt auf zunehmenden Widerstand. Ulrich Thiele hat diesen Skandal recherchiert, der noch erhebliche Sprengkraft birgt: Wird aus dem Auswärtigen Amt heraus Schlepperei betrieben? Ein schönes Wochenende wünscht Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |